Reagan und die Contras - Der Fall Nicaragua


Essay, 2006

13 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhalt

Einleitung

Reagans neue Zentralamerika Politik

Der Fall Nicaragua

Das Handbuch des Schreckens „made in USA“

Einleitung

Am 17.Juli 1979 vollzog sich in Nicaragua eine politische Revolution, mit ungeahntem Ausmaß für die amerikanische Außenpolitik. Das bis dato, den USA eines der treuesten Diktaturen Lateinamerikas war, drohte nun zu einem neuen Kuba zu werden. Der damalige Diktator Anastasio Somoza Debayle musste nach längerem Bürgerkrieg sein Land fluchtartig in Richtung Miami verlassen und die Kontrolle den Revolutionären überlassen. Das alte Regime hinterließ ein ausgeblutetes Land, eine verarmte Bevölkerung und eine lahm gelegte Wirtschaft[1].

Die neuen Machthaber der Frente Sandinista de Liberación Nacional (FSLN) oder besser bekannt als Sandinisten, übernahmen das Erbe Nicaraguas. Die Sandinisten waren geprägt von einer eher sozialistischen, revolutionären und anti-amerikanischen Gesinnung. Die politische Orientierung der Sandinisten sollte sich in erster Line nach den Interessen und Bedürfnissen der unterdrückten Bevölkerung richten. So konnten mehr als die Hälfte der Bevölkerung, bei der Machtübernahme der FSLN, ihre unmittelbaren Grundbedürfnisse nicht mehr befriedigen. Während zwei Prozent der Bevölkerung, mehr als 43 Prozent der Landesfläche besaßen, mussten 46 Prozent der Bevölkerung mit nur zwei Prozent der landwirtschaftlichen Fläche auskommen[2].

Die FSLN begann daraufhin ein in Zentralamerika einmaliges Programm. Die Somoza Familie, die mehr als 20 Prozent der Landwirtschaftlichen Fläche besaß, wurde enteignet und deren Grund und Boden verstaatlicht, beziehungsweise den sich neu bildenden Kooperativen überlassen.

Ein weiterer Schritt der Landreform, war die Enteignung von brachliegenden Nutzflächen durch Entschädigungszahlungen an die Eigentümer. Dieses Land wurde unter den Kleinbauern aufgeteilt. Doch nicht nur die Landreform war ein entscheidender Zug der neuen Regierung, sondern auch der Aufbau einer Bevölkerung, die aktiv an der Demokratie teilhaben soll. Das Problem war nur, dass die Hälfte der Bevölkerung weder lesen noch schreiben konnte, welches aber die Vorraussetzung ist um am demokratischen Prozess teilzunehmen. So wurde eine unglaubliche Alphabetisierungsmaßnahme gestartet. Es wurde im Rahmen eines vier monatigen

Alphabetisierungsprogramm 200.000 Schüler,Studenten und Lehrer in die Ländlichen Regionen geschickt um die dortige Bevölkerung zu unterrichten. Die dritte große Reform die gleich nach Amtsantritt gestartet worden war, war die Gesundheitsreform. So wurde schon am 8 August 1979 ein Gesetz verabschiedet welches den Name „Gesundheit für alle“ trug. Die gesamte medizinische Versorgung wurde von da an kostenlos vom Staat gestellt, was aber eine Auswanderungswelle von Ärzten nach sich zog. Trotz allem wurden die Impfkampagnen, Hygiene und Ernähungsprogramme mit Erfolg durchgeführt[3].

Die Bemühungen der Sandinisten, das zerstörte und runter gewirtschaftete Land wieder aufzubauen und eine soziale Umverteilung, zugunsten der armen Bevölkerung vorzunehmen, sowie den Aufbau demokratischer Strukturen, wurden von den USA mit großem mistrauen beobachtet. So unterzeichnete der damalige US-Präsident Jimmy Carter ein streng geheimes Papier, welches die politische Unterstützung von Gegner der Sandinisten durch die CIA ermöglichte. Dieses war der erste außenpolitische Schritt, um die neue nicaraguanische Regierung zu diskreditieren. Der Grund für dieses Mistrauen gegenüber den Sandinisten war der amerikanische Sicherheitsgedanke. Sie befürchteten den Vormarsch des sowjetischen Einflusses in Zentralamerika.

Dieses wird auch als so genannter Nullsummenkonflikt bezeichnet. Das bedeutet, dass der Einflussgewinn der Sowjet Union, auf ein bis dato den USA zugewandten Land, als eine direkte Schwächung Amerikas gesehen wird und somit ein großes Sicherheitsrisiko darstellt[4].

Gegenüber Zentralamerika hat sich in den USA ein historisch begründetes Gefühl der Omnipotenz herausgebildet, was das Nationale Interesse an der Region noch verstärkt. Dieser Anspruch wurde 1823 in der so genannten Monroe Doktrin manifestierten, wo durch der amerikanischen Hegemonialanspruch auf diese Region begründet wurde, welcher damals zwar an die europäischen Kolonialmächte gerichtet war, doch seine Kraft bis heute nicht eingebüsst hat. Somit sieht die USA den Zentralamerikanischen Kontinent als ihr alleiniges Einfluss und Sicherheitsgebiet.[5]

[...]


[1] KEMPF, Wilhelm: Medienkrieg oder der Fall Nicaragua. Hamburg 1990 S.5

[2] KEMPF, Wilhelm: Medienkrieg oder der Fall Nicaragua. Hamburg 1990 S.6f.

[3] KEMPF, Wilhelm: Medienkrieg oder der Fall Nicaragua. Hamburg 1990 S.6

[4] GIETL, Willibald: Konterrevolution und Demokratisierung. Frankfurt 1990 S.24

[5] GIETL, Willibald: Konterrevolution und Demokratisierung. Frankfurt 1990 S.24

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Reagan und die Contras - Der Fall Nicaragua
Hochschule
Universität Lüneburg
Note
2,3
Autor
Jahr
2006
Seiten
13
Katalognummer
V65160
ISBN (eBook)
9783638577960
ISBN (Buch)
9783656247197
Dateigröße
491 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Schlagworte
Reagan, Contras
Arbeit zitieren
Sascha Vilovic (Autor:in), 2006, Reagan und die Contras - Der Fall Nicaragua, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65160

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