Die Lebenserwartung ist neben dem realen Bruttoinlandsprodukt pro Kopf und der Alphabetisierungsquote
eine der wichtigsten Maßzahlen für den Lebensstandard.1
Unter der mittleren Lebenserwartung versteht man, dass ausgehend von einem bestimmten
Alter festgestellt wird, wie viele Jahre die Gesamtheit der Personen dieses Alters im Durchschnitt
noch leben. Geteilt durch den Ausgangsbestand erhält man die mittlere Lebenserwartung,
die als Durchschnittswert diesem Alter zugerechnet wird. Die Lebenserwartung drückt
den Anteil aus, den der Einzelne an den allgemeinen Sterblichkeitsbedingungen seines Alters
und seiner Epoche hat. Die Sterbetafelnberechnungen der letzten Jahrzehnte haben gezeigt,
dass die mittlere Lebenserwartung zunimmt, bei Frauen größer ist als bei Männern.2
Im Folgenden drückt die Lebenserwartung stets die Lebenserwartung bei der Geburt aus.
Ziel dieser Arbeit ist es die unterschiedliche Lebenserwartung von Männern und Frauen in
einem ökonomischen Kontext darzustellen. Erst wird der Ausgangsartikel von Leung et al.
„An Economic Analysis of Life Expectancy by Gender with Application to the United States”
dargestellt und kritisch betrachtet. Dieser Aufsatz liefert eine ökonomische Erklärung für den
Geschlechterunterschied in der Lebenserwartung anhand eines neoklassischen Wachstumsmodells.
In Anlehnung an diese Publikation, wird die Sichtweise anderer Autoren aufgeführt.
Weiterhin folgt ein Vergleich mit anderen Ländern, hier wird vor allem zwischen Mitgliedern
der Organisation for Economic Cooperation and Development (OECD) und nicht OECDLändern
unterschieden.
Zentrale Einflussgrößen auf die Lebenserwartung und deren geschlechtsspezifischen Unterschiede
sind Einkommen, medizinischer Fortschritt und der sozioökonomischer Status der
Frau.
Der abschließende Teil dieser Arbeit besteht aus der Praxisrelevanz der Thematik, hierbei
wird vor allen Dingen auf die Bedeutung einer ansteigenden Lebenserwartung für die deutschen
Sozialsysteme eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Lebenserwartung und Geschlecht: Ein neoklassisches Wachstumsmodell
- Annahmen
- Ergebnisse
- Fazit und kritische Würdigung: Zielkonflikte, Stärken und Schwächen
- Darstellung der Sichtweise anderer Autoren
- Neumayer und Plümper
- Ehrlich und Chuma
- Fei, Wanner und Cotter
- Vergleich mit anderen Ländern
- Ergebnisse in anderen OECD-Ländern
- Ergebnisse in Nicht-OECD-Ländern
- Praxisrelevanz und Bedeutung
- Auswirkungen auf den deutschen Rentenversicherungsmarkt
- Auswirkungen auf das Gesundheitswesen
- Fazit und Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, die unterschiedliche Lebenserwartung von Männern und Frauen in einem ökonomischen Kontext darzustellen. Die Arbeit beleuchtet den Einfluss von Faktoren wie Einkommen, medizinischem Fortschritt und sozioökonomischem Status der Frau auf die Lebenserwartung und deren geschlechtsspezifische Unterschiede.
- Ökonomische Analyse der Lebenserwartung nach Geschlecht
- Neoklassisches Wachstumsmodell zur Erklärung des Geschlechterunterschieds in der Lebenserwartung
- Vergleichende Betrachtung der Lebenserwartung in verschiedenen Ländern (OECD und Nicht-OECD)
- Praxisrelevanz der Thematik mit Fokus auf die Auswirkungen auf deutsche Sozialsysteme (Rentenversicherung und Gesundheitswesen)
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Lebenserwartung als einen wichtigen Indikator für den Lebensstandard definiert und den Fokus auf den Geschlechterunterschied in der Lebenserwartung lenkt.
Kapitel 2 analysiert den Geschlechterunterschied in der Lebenserwartung anhand eines neoklassischen Wachstumsmodells und diskutiert die zugrundeliegenden Annahmen und Ergebnisse. Kapitel 3 präsentiert die Sichtweisen anderer Autoren zur Thematik und vergleicht verschiedene Ansätze. Kapitel 4 beleuchtet die Lebenserwartung in anderen Ländern, sowohl in OECD- als auch in Nicht-OECD-Staaten.
Kapitel 5 widmet sich der Praxisrelevanz der Thematik und analysiert die Auswirkungen einer ansteigenden Lebenserwartung auf die deutschen Sozialsysteme, insbesondere auf den Rentenversicherungsmarkt und das Gesundheitswesen. Die Arbeit endet mit einem Fazit und einer Schlussfolgerung.
Schlüsselwörter
Lebenserwartung, Geschlecht, neoklassisches Wachstumsmodell, OECD, Nicht-OECD, Rentenversicherung, Gesundheitswesen, sozioökonomischer Status, medizinischer Fortschritt.
- Arbeit zitieren
- Ronny Thyssen (Autor:in), 2006, Lebenserwartung und Geschlecht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65242