Als vor 14 Tagen die elektronischen Medien über den Wahlvorgang in Afghanistan berichteten, vielen mir zwei Dinge auf, von denen das eine mehr grundlegender und das andere scheinbar mehr visueller, kurzfristiger Art war. Zum ersten kam ein etwas diffuses Gefühl von Zufriedenheit und Selbstbestätigung angesichts freier Wahlen - auch und gerade für Frauen - auf, da ich mich vor einigen Jahren in einer Hausarbeit am Gymnasium mit der Rolle der Taliban in Afghanistan auseinander gesetzt hatte, als die Vorgänge dort noch nicht im Blickpunkt des „öffentlichen Weltinteresses“ gerückt waren und ich in meiner Abschlussbetrachtung mit Vehemenz die Realisierung demokratischer Strukturen gefordert hatte und das mit mehr allgemeinen Vorstellungen, da zu diesem Zeitpunkt das Verständnis für eine realistische Veränderung des Regimes dort weitestgehend fehlte.
Zum zweiten sehe ich in den bereits erwähnten Medien Frauen zur Wahl gehen, die die während der Taliban-Diktatur vorgeschriebene „Burka“ trugen, ein Gewand, das den Körper einschließlich Kopf gänzlich bedeckt und lediglich für das Gesicht ein eingeschränktes Blickfeld hinter einer Art Gitter sehr eingeschränkt frei lässt. Da mir aus der Literatur noch der Bericht einer Frau geläufig war, die über die sehr stark eingeschränkten Sichtmöglichkeiten, die Schwere bzw. Dicke des Stoffes und die damit verbundenen Ohnmachtsgefühle berichtete, fiel mir spontan nur ein, dass es doch völlig unverständlich sei, wenn Frauen im Rahmen einer freien Wahl, also dem prägnantesten Symbol von Freiheit ein ebensolches der absoluten Unfreiheit für Frauen tragen und nach außen deutlich machen.
Diese sehr westlich geprägte, spontane weibliche Reaktion hat mich später dazu gebracht, dieses Erlebnis zum Anlass zu nehmen, über die Rolle der Frau im Islam und die damit ganz offensichtlich im Einklang befindlichen Menschenrechtsverletzungen intensiver nachzudenken. War die Rolle der Frauen im Islam bereits im „Urkoran“ des Propheten Mohammeds so festgelegt oder gab es wie oft in der Geschichte von Religionen und Kulturen - erst später sukzessive veränderte Interpretationen in Richtung Einschränkung von Rechten? Wie verhält es sich mit dem Entwicklungsprozess der „Menschenrechte“ für Frauen? Wie sieht eigentlich die aktuelle Situation von Frauen im Islam aus?
Inhaltsverzeichnis
- Frauen und Menschenrechte im Islam
- Die Rolle der Frauen im Islam und die damit verbundenen Menschenrechtsverletzungen
- Der Entwicklungsprozess der „Menschenrechte“ für Frauen
- Die aktuelle Situation von Frauen im Islam
- Die Rolle der Frauen in islamischen Gesellschaften
- Der Einfluss von Frauen im Islam und ihre Rolle in der Gesellschaft
- Die Entwicklung der Rolle der Frauen im Islam
- Die Situation der Frauen im Islam heute
- Die „Vielweiberei“ im Islam
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay befasst sich mit der Rolle der Frauen im Islam und den damit verbundenen Menschenrechtsverletzungen. Er beleuchtet den Entwicklungsprozess der Menschenrechte für Frauen und analysiert die aktuelle Situation von Frauen in der islamischen Welt.
- Die historische Entwicklung der Rolle der Frauen im Islam
- Die Rolle der Religion im Kontext von Frauenrechten
- Der Vergleich der Situation von Frauen im Islam mit der Situation in anderen Kulturen
- Die Herausforderungen für die Gleichstellung der Geschlechter im Islam
- Die Bedeutung von Bildung und Selbstbestimmung für Frauen im Islam
Zusammenfassung der Kapitel
- Der Essay beginnt mit einer persönlichen Erfahrung der Autorin, die sie zum Nachdenken über die Rolle der Frauen im Islam anregt. Die Autorin stellt fest, dass die Rolle der Frauen im Islam durch verschiedene historische und kulturelle Entwicklungen geprägt wurde.
- Im weiteren Verlauf werden die historischen Wurzeln der Menschenrechte und ihre Entwicklung im Laufe der Zeit beleuchtet. Die Autorin erläutert, dass die allgemeine Erklärung der Menschenrechte zwar universal gültig ist, aber in der Praxis aufgrund verschiedener kultureller und religiöser Lebensformen nicht immer vollumfänglich umgesetzt werden kann.
- Die Autorin plädiert für ein besseres Verständnis der Rolle der Frauen in islamischen Gesellschaften, um die Situation der Frauen in diesen Ländern besser zu verstehen. Sie beleuchtet die verschiedenen Interpretationen des Korans und die Auswirkungen dieser Interpretationen auf das Leben von Frauen.
- Die Autorin beschreibt die Entwicklung der Rolle der Frauen im Islam vom frühen Islam bis zur heutigen Zeit. Sie erläutert, wie die Rolle der Frauen in der Vergangenheit oft durch patriarchale Strukturen und männliche Interpretationen des Korans eingeschränkt wurde.
- Im letzten Kapitel des Essays werden die verschiedenen Aspekte der „Vielweiberei“ im Islam diskutiert. Die Autorin beleuchtet die historischen und kulturellen Hintergründe dieser Praxis und die aktuelle Debatte um die Abschaffung der „Vielweiberei“ in der islamischen Welt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter des Essays sind: Frauenrechte, Islam, Koranauslegung, Geschlechterrollen, patriarchale Strukturen, Vielweiberei, Bildung, Selbstbestimmung, Gleichstellung, islamische Kultur, Menschenrechte, Universalität, kulturelle Vielfalt.
- Arbeit zitieren
- Sara Schlieper (Autor:in), 2005, Frauen und Menschenrechte im Islam, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65251