Grawes Allgemeine Psychotherapie ist der Versuch von Klaus Grawe und seinen Mitarbeitern die wissenschaftlichen Erkenntnisse im Bereich der Psychologie der Allgemeinheit verständlich und zugänglich zu machen und anzustreben, dass sich die psychologische Versorgung an der belegten Nützlichkeit der Therapiemethoden orientiert und nicht an der Interessenlage verschiedener psychotherapeutischer Strömungen. Mit diesem Ziel betrieben Grawe und seine Mitarbeiter 13 Jahre lang Forschung, um möglichst objektiv und genau die tatsächliche Ergebnislage zu den unterschiedlichen Therapiemethoden darzustellen, da ihrer Meinung nach die psychotherapeutische Praxis den Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse noch bei weitem nicht erreicht hat. Dafür analysierten sie sorgfältig die bislang vorliegenden klinisch relevanten und kontrollierten Therapiestudien zu den einzelnen Behandlungsmethoden, um einen Gesamtüberblick zu erhalten, der über die Grenzen der verschiedenen Therapieschulen hinausreicht und transparente Konsequenzen und Schlussfolgerungen aus den Ergebnisanalysen zulässt. Die Analyse betraf sowohl Humanistische Therapieformen, Psychodynamische Therapien, Kognitiv-behaviorale Therapien, Interpersonale Therapien, als auch Entspannungsverfahren, sowie Eklektische und bereichsübergreifende Methoden. Diese Großuntersuchung sollte einer Weiterentwicklung der Psychotherapie nach rationalen Kriterien dienen, hin zu einer zukünftigen „Allgemeinen Psychotherapie“ mit verschiedenen flexibel einsetzbaren Interventionsmöglichkeiten und ohne Abgrenzung zwischen den verschiedenen Therapieschulen. Bei diesem Vorgehen traf die Forschergruppe um Klaus Grawe oftmals auf die Problematik, dass die einzelnen psychotherapeutischen Richtungen eher darauf bedacht waren, ihre schulorientierte Wahrheit und Identität aufrechtzuerhalten um ihre Existenzgrundlage nicht zu gefährden. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Der Entstehungshintergrund von Grawes Allgemeiner Psychotherapie
- Grundlagen und Prinzipien der Theorie
- Grawes Anliegen und dessen Umsetzung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit Grawes Allgemeiner Psychotherapie. Die Arbeit soll einen Einblick in den Entstehungshintergrund dieser Therapieform, ihre Grundlagen und Prinzipien sowie das Anliegen und die Umsetzung von Grawe geben. Dabei wird die wissenschaftliche Grundlage der Therapie und ihre praktische Anwendung beleuchtet.
- Entwicklung einer „Allgemeinen Psychotherapie“ basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen
- Kritik an traditionellen Therapieschulen und deren Fokus auf Schul-Identität anstatt wissenschaftlicher Wirksamkeit
- Analyse der Wirksamkeit verschiedener Therapiemethoden und Herausarbeitung von Gemeinsamkeiten
- Die Bedeutung von Problembewältigung und Selbstverständnis für den Therapieerfolg
- Die Rolle des Therapeuten als aktiver Helfer bei der Problembewältigung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Der Entstehungshintergrund von Grawes Allgemeiner Psychotherapie
Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehungsgeschichte von Grawes Allgemeiner Psychotherapie. Es wird erläutert, wie Klaus Grawe und seine Mitarbeiter eine umfassende Forschungsarbeit initiierten, um die Wirksamkeit verschiedener Therapiemethoden wissenschaftlich zu belegen und die psychologische Versorgung zu optimieren. Dabei wird auch die Kritik an der traditionellen psychotherapeutischen Landschaft, die oft die Schulzugehörigkeit über die Wirksamkeit stellt, beleuchtet.
2. Grundlagen und Prinzipien der Theorie
Das zweite Kapitel befasst sich mit den theoretischen Grundlagen und Prinzipien von Grawes Allgemeiner Psychotherapie. Hier werden die wichtigsten Ergebnisse der Forschungsarbeit von Grawe und seinen Mitarbeitern zusammengefasst und die zentralen Wirkprinzipien der Therapie vorgestellt. Es wird hervorgehoben, wie die Therapie auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert und eine „aktive Hilfe zur Problembewältigung“ und „explizierende Therapie“ anstrebt.
Schlüsselwörter
Grawes Allgemeine Psychotherapie, Psychotherapieforschung, Wirksamkeit von Therapiemethoden, Problembewältigung, Selbstverständnis, explizierende Therapie, Therapieschulen, wissenschaftliche Erkenntnisse, Psychotherapiepraxis
- Quote paper
- Corinna Grau (Author), 2004, Grawes Allgemeine Psychotherapie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65322