Ein Blick in die PISA- Studie 2003 zeigt, dass Norwegen trotz seiner hohen Bildungsausgaben nur Mittelmaß im internationalen Vergleich ist und nicht wesentlich besser als das deutsche Bildungssystem abgeschnitten hat.. Vor allem die Bereiche Naturwissenschaften und Problemlösung stellen ein Problem für die norwegischen Schüler dar, hierbei liegen sie weit unter dem Durchschnitt der anderen nordischen Länder. Das Lernklima scheint an norwegischen Schulen besonders schlecht zu sein, denn es sind die lautesten Schulen aller OECD Länder.
Ein wesentlicher Grundsatz des norwegischen Schulsystems ist das Bemühen um Chancengleichheit. Allen Menschen wird vom Gesetz das Recht zugestanden eine 10-jährige Schulausbildung zu absolvieren. Mädchen und Jungen müssen hierbei gleich behandelt werden. Randgruppen, wie Behinderte und Migranten werden in das Bildungssystem integriert. Es gibt nur einige Sonderschulen für Menschen mit starker Behinderung. Das Schulsystem ist nicht wie in Deutschland 3-fach unterteilt, sondern jeder durchläuft die gleiche Schule bis zur 10. Klasse. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, sich zwischen Berufsausbildung oder der Vorbereitung auf die Universität zu entscheiden.
Neben der Ausbildung für die junge Generation wird in Norwegen außerdem sehr viel Wert auf lebenslanges Lernen gelegt. Im ganzen Land gibt es ständig Fortbildungsmaßnahmen, die es den Arbeitnehmern ermöglichen mit den sich schnell verändernden Bedingungen im Arbeitsleben zu Recht zu kommen. Diese Arbeit soll im Folgenden die Prinzipien sowie die Struktur des norwegischen Bildungssystems näher beleuchten. Mit Hilfe der PISA- Studie werden Kritikpunkte aufgezeigt und die daraufhin erlassenen Reformen dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Allgemeine Informationen über Norwegen
- Entwicklung und Grundsätze des norwegischen Bildungssystems
- PISA Ergebnisse für Norwegen
- Aufbau des norwegischen Bildungssystems
- Struktur
- Vorschule
- Grundstufe
- Sekundarstufe II
- Hochschulwesen
- Erwachsenenbildung – Lebenslanges Lernen
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das norwegische Bildungssystem vor und nach der PISA-Studie 2003. Ziel ist es, die Struktur und Prinzipien des Systems zu beleuchten, Kritikpunkte aufzuzeigen und die daraufhin eingeleiteten Reformen zu präsentieren. Dabei wird der Fokus auf den Zusammenhang zwischen hohen Bildungsausgaben, dem internationalen Vergleich im PISA-Ranking und dem Bestreben nach Chancengleichheit gelegt.
- Entwicklung und Grundsätze des norwegischen Bildungssystems
- PISA-Ergebnisse und deren Auswirkungen auf die Bildungspolitik
- Chancengleichheit und Inklusion im norwegischen Schulsystem
- Struktur und Aufbau des norwegischen Bildungssystems von der Vorschule bis zur Hochschule
- Bedeutung des lebenslangen Lernens in Norwegen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die hohe Bedeutung von Bildung in Norwegen heraus, kontrastiert sie mit den mittelmäßigen PISA-Ergebnissen und formuliert die Forschungsfrage nach der Qualität des norwegischen Bildungssystems trotz hoher Investitionen. Sie führt in die Thematik ein und skizziert den weiteren Aufbau der Arbeit. Die Diskrepanz zwischen hohen Bildungsausgaben und den PISA-Ergebnissen wird als zentraler Ausgangspunkt der Analyse präsentiert, was die Notwendigkeit weiterer Untersuchung hervorhebt.
Allgemeine Informationen über Norwegen: Dieses Kapitel liefert einen kurzen Überblick über Norwegen, seine geografische Lage, seine Einwohnerzahl und seine wirtschaftliche Struktur. Es unterstreicht Norwegens Entwicklung von einer Agrargesellschaft zu einer hochtechnisierten Industrienation und betont die Bedeutung des Meeres und der Wasserkraft für die Wirtschaft. Die Darstellung des Landes dient als Kontextualisierung für das Verständnis des norwegischen Bildungssystems innerhalb seines gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umfelds. Die Entwicklung zu einer "Wissensnation" wird hervorgehoben, was einen Bezug zu den späteren Ausführungen zum Bildungssystem schafft.
Aufbau des norwegischen Bildungssystems: Dieses Kapitel beschreibt die Struktur des norwegischen Bildungssystems, von der Vorschule bis zum Hochschulwesen. Es hebt die Besonderheit des Systems hervor, das im Gegensatz zum deutschen System keine dreigliedrige Struktur aufweist, sondern alle Schüler bis zur 10. Klasse die gleiche Schule besuchen. Die spätere Aufteilung in berufliche und akademische Ausbildungswege wird ebenfalls angesprochen. Der Fokus liegt auf der Beschreibung der verschiedenen Bildungsstufen und ihrer jeweiligen Charakteristika. Die Integration von Randgruppen und das Bestreben nach Chancengleichheit werden als zentrale Prinzipien des Systems vorgestellt.
Erwachsenenbildung – Lebenslanges Lernen: Dieses Kapitel behandelt die Bedeutung der Erwachsenenbildung und des lebenslangen Lernens in Norwegen. Es wird die hohe Beteiligung der Bevölkerung an Weiterbildungsmaßnahmen hervorgehoben und deren Relevanz für die Anpassung an die sich schnell verändernden Arbeitsmarktbedingungen betont. Der Fokus liegt auf der Beschreibung der verschiedenen Weiterbildungsmöglichkeiten und ihrer Rolle für die norwegische Wirtschaft und Gesellschaft. Das Kapitel verdeutlicht die Bedeutung kontinuierlicher Bildung über die institutionelle Schulzeit hinaus für die Aufrechterhaltung des hohen wirtschaftlichen Standards Norwegens.
Schlüsselwörter
Norwegisches Bildungssystem, PISA-Studie, Chancengleichheit, Bildungspolitik, Schulreform, Hochschulwesen, Erwachsenenbildung, Lebenslanges Lernen, Wirtschaftsentwicklung, Wissensnation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum norwegischen Bildungssystem
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über das norwegische Bildungssystem. Es enthält ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und die wichtigsten Themen, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und ein Stichwortverzeichnis. Der Fokus liegt auf der Analyse des Systems vor und nach der PISA-Studie 2003, insbesondere im Hinblick auf die Beziehung zwischen hohen Bildungsausgaben, internationalen Vergleichswerten und dem Bestreben nach Chancengleichheit.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt die Entwicklung und die Grundsätze des norwegischen Bildungssystems, die Ergebnisse der PISA-Studie und deren Auswirkungen auf die Bildungspolitik, Chancengleichheit und Inklusion, die Struktur des Systems von der Vorschule bis zur Hochschule, und die Bedeutung des lebenslangen Lernens in Norwegen. Es bietet einen Vergleich mit anderen Systemen (implizit mit dem deutschen System) und beleuchtet die Diskrepanz zwischen hohen Bildungsausgaben und den PISA-Ergebnissen.
Wie ist das norwegische Bildungssystem strukturiert?
Das norwegische Bildungssystem unterscheidet sich vom deutschen System. Es weist keine dreigliedrige Struktur auf. Alle Schüler besuchen bis zur 10. Klasse dieselbe Schule. Die spätere Aufteilung in berufliche und akademische Ausbildungswege erfolgt erst danach. Das Dokument beschreibt detailliert die verschiedenen Bildungsstufen (Vorschule, Grundschule, Sekundarstufe II, Hochschule) und deren Charakteristika.
Welche Rolle spielt die PISA-Studie im Dokument?
Die PISA-Studie dient als zentraler Bezugspunkt für die Analyse des norwegischen Bildungssystems. Die mittelmäßigen PISA-Ergebnisse Norwegens im Jahr 2003 werden im Kontrast zu den hohen Bildungsausgaben des Landes gestellt. Die Auswirkungen der Studie auf die Bildungspolitik und die eingeleiteten Reformen werden untersucht.
Wie wird Chancengleichheit im norwegischen Bildungssystem behandelt?
Chancengleichheit und Inklusion werden als zentrale Prinzipien des norwegischen Bildungssystems hervorgehoben. Das Dokument untersucht, wie das System versucht, diese Prinzipien in der Praxis umzusetzen und welche Herausforderungen dabei bestehen.
Welche Bedeutung hat lebenslanges Lernen in Norwegen?
Das Dokument betont die hohe Bedeutung des lebenslangen Lernens in Norwegen. Es beschreibt die verschiedenen Weiterbildungsmöglichkeiten und deren Rolle für die Anpassung an die sich verändernden Arbeitsmarktbedingungen und die Aufrechterhaltung des hohen wirtschaftlichen Standards des Landes.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt des Dokuments?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Norwegisches Bildungssystem, PISA-Studie, Chancengleichheit, Bildungspolitik, Schulreform, Hochschulwesen, Erwachsenenbildung, Lebenslanges Lernen, Wirtschaftsentwicklung, Wissensnation.
- Arbeit zitieren
- Daniela Steinbiß (Autor:in), 2006, Das norwegische Bildungssystem - vor und nach PISA, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65396