Die Tippse und der Programmierer - Geschlechtsspezifische Unterschiede beim Benutzen von Computern


Hausarbeit, 2001

27 Seiten, Note: B


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

2. Abstract

3. Vorwort

4. Hypothese

5. Methodik

6. Allgemein

7. Ergebnisse
7.1. Computerzugang /-besitz
7.2. Anwendungsbereiche
7.3. Nutzungsfrequenz
7.4. Nutzungsintensität
7.5. Kommunikatives Nutzverhalten
7.6. Präferenzen im Spiel- /Programmbereich

8. Hypothesenprüfung

9. Zusammenfassung der Ergebnisse

10. Konsequenzen für den Unterricht - Massnahmen und Umsetzung

11. Verzeichnis der Abbildungen

12. Literaturverzeichnis

13. Anhang
13.1. Fragebogen
13.2. Ergebnisse der einzelnen Fragen in Tabellen

2. Abstract

Deutsch:

Die Untersuchung befasst sich mit der Hypothese, dass es geschlechtsspezifische Unterschiede in der Computernutzung gibt.

Es wird anhand eines Samples von 52 Kindern zweier erster AHS – Klassen, davon 26 Buben und 26 Mädchen, aufgezeigt, dass sich das Nutzungsverhalten nach Geschlecht signifikant unterscheidet.

Mittels Fragebogen wurde Nutzungsfrequenz und –intensität des Computers durch diese SchülerInnen untersucht, in welchen Bereichen diese Kinder den Computer verwenden, welche Präferenzen sie im Spiel- Programmbereich aufzeigen und Bereiche des kommunikativen Nutzverhaltens.

Die zuvor aufgestellte Hypothese bestätigte sich, die Computernutzung unterscheidet sich geschlechtsspezifisch zum Teil signifikant obwohl im Vergleich zur verwendeten Fachliteratur die Unterschiede im Nutzverhalten zwischen Mädchen und Buben deutlich geringer werden. Buben nutzen den Computer zwar weitaus intensiver und häufiger, in den Anwendungsbereichen, im kommunikativen Nutzverhalten sowie in den Spiel- und Programmpräferenzen zeigen sich aber nur geringe signifikante Unterschiede.

Durch dieses Ergebnis motiviert, überlege ich Konsequenzen für die Einbindung des Computers in den Unterricht, um speziell die Nutzungshäufigkeit und –intensität der Mädchen zu steigern um sie beim zunehmend kompetenten Umgang mit dem Gerät zu unterstützen.

Englisch:

My investigation is concerned with the hypothesis that there are gender specific

differences when using the computer. I examined 52 children of two AHS classes,

which consisted of 26 boys and 26 girls. I try to show that their computer usage

behaviour differs significantly according to their gender.

I used a questionnaire to determine the frequency and intensity with which the

pupils used the computer . I looked at the children's areas of interest in the

computer, their pferences on computer games and how they were using the

computer as a tool for communication.

My hypothesis, stated above, proved to be true. There are some very strong

differences specific to gender in how the computer is used; though these

differences, between girls and boys in computer usage behaviour, are clearly

smaller than in the usage of specialist literature concerning computers.

Boys do use the computer much more intensely and often. However, in the areas

Of application, communication as well as gaming and programming, there are

hardly any significant differences between the pferences of girls and boys.

Motivated by the test results, I now consider their consequences in how to

integrate the computer into lessons. I specially intend to increase the frequency

and intensity with which girls use the computer; as well as support girls in their

increasing competence in using the tool.

3. Vorwort

„Computer erstmals wichtiger als Bücher – Generation @ ändert ihre Gewohnheiten“[1] titelte der Standard Sa/So/Mo. 2./3./4.Juni 2001, S. 24.

In einer Gegenüberstellung gaben 1996 noch 47 Prozent der Befragten an lieber ein Buch zu lesen als sich mit dem PC zu beschäftigen (23 Prozent), fünf Jahre später stehen diesen Zahlen 43 Prozent Buchleser und 47 Prozent PC Benützer gegenüber. Der Computer überholt also erstmals das Buch.

Trotz aller nötigen Skepsis solchen Umfragen gegenüber und unter Berücksichtigung der allgemein zunehmenden Attraktivität des Mediums Computer muss in diesen 5 Jahren eine neue Generation herangewachsen sein, die das Konsumverhalten bedeutend mitverändert.

Neugierig geworden wieweit schon 11-jährige Kinder den Computer in ihr Freizeit- und Arbeitsverhalten integrieren und somit zum „Siegeszug“ des PC beitragen und wieweit sich weiblicher und männlicher Anteil daran unterscheiden, beschloss ich dies an Hand einer SchülerInnengruppe zu untersuchen.

4. Hypothese:

„Es gibt geschlechtsspezifische Unterschiede in der Computernutzung!“

Im Mittelpunkt meiner Arbeit stehen die Nutzungsgewohnheiten des Computers einer Gruppe von 52 elfjährigen AHS – SchülerInnen (26 Buben, 26 Mädchen).

Ich beschränke mich in dieser Arbeit rein auf die Computer nutzung und versuche in diesem Bereich mögliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern herauszufiltern.

5. Methodik

Nach ausführlichem Literaturstudium erarbeitete ich einen Fragebogen, den ich 52 11-jährigen AHS - SchülerInnen (26 Mädchen, 26 Knaben) vorlegte. Nach Auswertung des Fragebogens mit SPSS – Statistiksoftware vergleiche ich nun die Lehrmeinungen mit meinen Ergebnissen. Ich versuche Konsequenzen für die Unterrichtsgestaltung herauszuarbeiten und diese auch umzusetzen.

Diese Stichprobe erhebt keinen Anspruch auf Repräsentativität.

Alle Fragebögen wurden vollständig durch die SchülerInnen ausgefüllt.

6. Allgemein

In verschiedenen Untersuchungen zeigt sich, dass Burschen allgemein experimentierfreudiger im Umgang mit dem Computer sind. Sie bewältigen auch technisch schwierigere Aufgaben, da sie sich über den Unterricht hinaus mit Hard- und Software beschäftigen und sich in der Freizeit (durch Fachmagazine, Bücher, Freunde) weiterbilden. Sie haben generell (traditionell) weniger Scheu vor technischem Gerät und probieren ohne Angst vieles aus.

Somit entwickeln Burschen meist ein recht hohes Selbstbewusstsein im Umgang mit dem Computer, sie streichen ihre Kenntnisse heraus und legen somit möglicherweise ein noch dominanteres Verhalten an den Tag als in anderen Unterrichtsbereichen.

Zusätzlich hat in der „Bubenkultur“ der Computer große Bedeutung; es ist wichtig sich am PC auszukennen oder zumindest nach außen so zu erscheinen.

Burschen werden durch ihre Präsenz auch von ihren LehrerInnen meist als die Kompetenteren (im Vergleich zu den Mädchen) gesehen.

Mädchen messen dem Computer generell weniger Bedeutung zu, sie verwenden ihn in der Schule und zu Hause hauptsächlich für unterrichtsbezogene Tätigkeiten. Sie gehen vorsichtiger mit dem Gerät um und haben eher Angst etwas falsch zu machen. Der Umgang der Mädchen mit dem Computer lässt sich auch als pragmatisch orientiert bezeichnen, sie verlieren sich nicht im Herumexperimentieren. Überschaubare Aufgabenstellungen erfüllen sie meist genauer als Buben, darüber hinaus interessiert sie der Computer aber eher wenig.

Zusätzlich ist in der „Mädchenkultur“ der Computer eher unbedeutend, es beeinträchtigt das soziale Prestige innerhalb der Freundinnengruppe nicht, keine PC – Kenntnisse zu besitzen.[2]

7. Ergebnisse

7.1 Computerzugang /-besitz

In der Literatur wird wiederholt festgestellt, dass Mädchen weitaus seltener einen eigenen Computer besitzen als Buben und so häufiger auf den Gebrauch des Schulcomputers angewiesen sind. Als Erklärung dafür gilt einerseits die geringere Bereitschaft der Eltern ihren Töchtern ein eigenes Gerät zu kaufen bzw. das – traditionell - geringere Interesse der Mädchen an technischem „Spielzeug“.[3]

Computerbesitz ist bei Kindern einer AHS - Unterstufe generell häufiger als bei Kindern, die eine Hauptschule oder Gesamtschule ohne Oberstufe besuchen, genauso haben Kinder deren beide Eltern erwerbstätig sind (höheres Haushaltseinkommen) häufiger einen (eigenen) Computer.[4]

Nur drei Mädchen aller befragten Kinder haben zu Hause keine Möglichkeit einen Computer zu benutzen und sind somit gänzlich auf den Klassencomputer bzw. die Rechner diverser FreundInnen angewiesen. Alle anderen Kinder haben zu Hause einen Computer.[5]

Ungefähr die Hälfte aller Kinder beiden Geschlechts (13 Knaben, 12 Mädchen) besitzen einen eigenen Computer, die in der Literatur kolportierte deutliche Mehrheit der computerbesitzenden Knaben ist in der durchgeführten Umfrage also nicht gegeben.[6]

7.2. Anwendungsbereiche

Spiele dominieren die Aktivitäten am Computer bei beiden Geschlechtern, erst danach wird Texte schreiben oder Ausarbeitungen für die Schule genannt.[7]

Auch die Nutzung des Internets gewinnt zusehends an Bedeutung.

Vergleicht man die einzelnen Anwendungen, zeigt sich, dass Jungen und Mädchen einzelne Anwendungen unterschiedlich nutzen. Lediglich beim Arbeiten mit Mal-, Zeichen-, und Grafikprogrammen, beim Nutzen von Lernsoftware und bei der Nutzung für die Schule gibt es keine Differenzen.

Die deutlichsten Unterschiede zeigen sich bei den Spielen, Jungen spielen im Durchschnitt wesentlich mehr als Mädchen. Sie nutzen eher Datenbanken und das Internet, dagegen schreiben Mädchen häufiger Texte am Computer. Auch Lernprogrammen am Computer sind Mädchen weniger abgeneigt als Buben.[8]

Auch in der Fragebogenuntersuchung geben die Mädchen häufiger an den Computer zum Verfassen von Texten zu nutzen als die Knaben, 23 Mädchen - aber nur 17 Knaben – schreiben am Computer.[9] Genauso nützen Mädchen häufiger Zeichenprogramme, 15 Knaben geben an dies nie zu tun.[10]

Das Spielen am Computer wird von beiden Geschlechtern gleich favorisiert, nur 1 Knabe und 2 Mädchen geben an nie zu spielen.[11]

Lernprogramme sind auch bei den befragten Mädchen geringfügig beliebter, dennoch geben 11 Knaben und 8 Mädchen an keine Lernprogramme zu benützen.[12]

Wird Mädchen allgemein ein höheres Kommunikationsbedürfnis zugeschrieben, so zeigt sich das geringfügig bei der Benützung des Computers zum Verfassen von e-mails. Gibt die Mehrzahl der Knaben (16) an keine e-mails zu verfassen, so vermeiden diese Art der Kommunikation nur 12 Mädchen.[13]

Das Internet an sich birgt für Knaben wie Mädchen einen hohen Anreiz. 20 Buben nutzen es und auch 15 Mädchen, wobei die Anzahl der Skeptikerinnen mit 11 bei den Mädchen (noch) hoch ist.[14]

[...]


[1] Der Standard 2001, Sa/So/Mo. 2./3./4.Juni 2001, S. 24

[2] vgl. Geser 1998, Kap.5

[3] Vgl. COMPED 1998, S. 32; Müller 2000, S.6f;

[4] Vgl. Maaz, Ringler, Wenzke 2000, S. 22f.

[5] Vgl. Kreuztabelle Frage 1, S. 18

[6] Vgl. Kreuztabelle Frage 2, S. 18

[7] Vgl. Maaz, Ringler, Wenzke 2000, S. 29

[8] Vgl. Maaz, Ringler, Wenzke 2000, S. 30f.

[9] Vgl. Kreuztabelle Frage 3a, S. 18

[10] Vgl. Kreuztabelle Frage 3b, S. 18

[11] Vgl. Kreuztabelle Frage 3c, S.19

[12] Vgl. Kreuztabelle Frage 3d, S.19

[13] Vgl. Kreuztabelle Frage 3e, S.19

[14] Vgl. Kreuztabelle Frage 3f, S.19

Ende der Leseprobe aus 27 Seiten

Details

Titel
Die Tippse und der Programmierer - Geschlechtsspezifische Unterschiede beim Benutzen von Computern
Hochschule
University of Derby  (Education)
Veranstaltung
Master of Education
Note
B
Autor
Jahr
2001
Seiten
27
Katalognummer
V6543
ISBN (eBook)
9783638140867
Dateigröße
744 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Geschlechtsunterschiede Computernutzung
Arbeit zitieren
Sylvia Nösterer (Autor:in), 2001, Die Tippse und der Programmierer - Geschlechtsspezifische Unterschiede beim Benutzen von Computern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6543

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