Die europäische Fabeldichtung geht auf Äsop zurück, ein griechischer Dichter von Fabeln und Gleichnissen, welcher in der Zeit um 600 vor Christus gelebt hat und als der Begründer der Fabeldichtung gilt. Seit dem 12. Jahrhundert erlebte die Fabel eine Renaissance in Europa. In Frankreich wurden während des 16. und 20. Jahrhunderts viele Fabeln veröffentlicht, insbesondere der französische Dichter Jean de la Fontaine verhalf der Gattung der Fabel mit seinen Fables (1668-1694) zu einer Blütezeit. Auch in Spanien blickt die Fabel auf eine lange Tradition zurück. In der Reformationszeit wurde sie als geistiges und als politisches Aufklärungsmittel genutzt. Neben Tomás de Iriarte (1750-1791) ist auch Félix María de Samaniego als Fabeldichter bekannt. Während Samaniego Wert auf den erzieherischen Nutzen seiner Fábulas legt, widmet sich Iriarte mit den Fábulas Literarias den „reglas del arte“, wie literarische Werke in der Zeit des Klassizismus verfasst werden sollten.
Diese Arbeit soll zunächst einen allgemeinen Einblick in die Zeit des Klassizismus geben und des Weiteren die Fábulas Literarias als klassizistisches Werk darstellen.
Anschließend soll im Rahmen dieser Arbeit die literarische Intention, die Iriarte mit seinen Fábulas Literarias verfolgte, anhand einiger ausgewählter Fabeln beispielhaft erläutert werden. Vom Inhalt der Fabel, von der eigentlichen Handlung, soll jeweils auf die literarische Maxime geschlossen und somit ein Eindruck vermittelt werden, welche Inhalte die „reglas del arte“ verfolgten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Entstehung der Fábulas literarias in der Zeit des Klassizismus
- Der Klassizismus in Spanien
- Die Fábulas literarias als klassizistisches Werk
- Analyse der einzelnen Fabeln im Hinblick auf die Intention des Gesamtwerkes
- El burro flautista
- El mono y el titeretero
- El jardinero y su amo
- El pedernal y el eslabón
- La rana y el renacuajo
- El cuervo y el pavo
- La avutarda
- La abeja y los zánganos
- Schlussbemerkung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Intention der Fábulas Literarias von Tomás de Iriarte. Sie befasst sich mit der Entstehung dieser Werke im Kontext des spanischen Klassizismus und analysiert ausgewählte Fabeln, um Iriartes literarische Maxime zu ergründen.
- Der Einfluss des französischen Klassizismus auf die spanische Literatur
- Die Fábulas Literarias als Beispiel für klassizistisches Werk
- Die Bedeutung von Regelwerken in der Literatur
- Die Rolle des Zufalls in der Literatur
- Die Vermittlung von literarischen Normen und Werten durch Fabeln
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext der Fabeldichtung im Allgemeinen und den spezifischen Kontext der Fábulas Literarias von Tomás de Iriarte vor. Anschließend wird der Klassizismus in Spanien im 18. Jahrhundert beleuchtet und die Fábulas Literarias als klassizistisches Werk vorgestellt.
Die Analyse der einzelnen Fabeln befasst sich mit der literarischen Intention des Gesamtwerkes. Hier werden ausgewählte Fabeln wie „El burro flautista“ exemplarisch untersucht und die in ihnen vermittelte literarische Maxime herausgearbeitet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich der Analyse von Tomás de Iriartes Fábulas Literarias. Im Fokus stehen der spanische Klassizismus, literarische Regeln, die Vermittlung von Normen und Werten, die Rolle des Zufalls in der Literatur sowie die literarische Intention des Autors.
- Arbeit zitieren
- Laura Baecker (Autor:in), 2006, Erarbeitung der Intention der Fábulas Literarias von Tomás de Iriarte anhand ausgewählter Fabeln, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65703