Als Guerillieros der „Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung“ (EZLN) am 1. Jannuar 1994 San Cristobal de las Casas und drei weitere Bezirksstädte im chiapanesischen Hochland besetzten, zerplatzte der Traum eines Teils der Mexikaner. An diesem Tag sollte Mexiko mit dem Beitritt zum Nordamerikanischen Freihandelsabkommen (NAFTA) die Schwelle zur ersten Welt überschreiten. Doch an diesem Neujahrsmorgen richtete sich der Blick der Weltöffentlichkeit auf einen unterentwickelten Bundesstaat im Süden des Landes, wo rund 3000 zum großen Teil indigene Einwohner gegen den Staat rebellierten. Sie vernichteten die Archive der Grundbuchämter und vertrieben mit der Forderung „Land für Freiheit“ Großgrundbesitzer von ihren Ländereien.
„Wir sind ein Produkt aus 500 Jahren Kampf,“ heißt es in der ersten Erlärung aus dem Lakandonischen Urwald. Tatsächlich nahm die Geschichte der EZLN ihren Anfang 1983. Gegründet als klassisch marxistisch und maoistische Rebellenorganisation, veränderte sie sich in den ersten zehn Jahren ihres Bestehens zu einer Guerilla neuen Typs.
Ein weiteres Jahrzehnt später ist ihr „subcomandante“ Marcos Coverboy eines mexikanischen Gesellschaftsmagazins und die EZLN trifft sich mit dem italienischen Fussballclub Inter Mailand zum sportlichen Kräftemessen. Welchen Wandel hat die EZLN in den Jahren ihres Bestehens vollzogen, welchen Wandel Mexiko? Und was sind die Gründe für die Anziehungskraft, die diese Organisation auf linke Gruppen und Globalisierungsgegner ausübt?
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Der Ursprung des Konflikts in der Geschichte Mexikos
- Die Mexikanische Revolution
- Die Partei der institutionalisierten Revolution (PRI)
- Die „Partei der Nationalen Aktion“ und die jüngere Vergangenheit Mexikos
- Der Aufstand in Chiapas
- Die Ursachen des Aufstandes in Chiapas
- Die Landfrage und ihre Entwicklung
- Die Wirtschaft in Mexiko und in Chiapas
- Politische Marginalisierung, Armut und die Verletzung der Menschenrechte
- Ursprung, Frühgeschichte und Struktur der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung (EZLN)
- Revolutionäre Strömungen
- Die Frühgeschichte der EZLN
- Die Struktur der EZLN
- Der 1. Januar 1994
- Von Friedensverhandlungen zum politischen Kampf
- Das Abkommen von San Andres
- Die aktuelle Entwicklung
- Die Ursachen des Aufstandes in Chiapas
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Geschichte der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung (EZLN) in Mexiko. Sie untersucht den Ursprung des Konflikts in der Geschichte Mexikos, insbesondere die Entstehung der EZLN und die Gründe für ihren Aufstieg. Der Fokus liegt auf den Ursachen des Aufstands in Chiapas, der Entwicklung der EZLN und den Auswirkungen auf die mexikanische Politik.
- Die Mexikanische Revolution und ihre Folgen für die soziale und politische Landschaft Mexikos
- Die Entstehung und Entwicklung der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung (EZLN)
- Die Ursachen des Aufstands in Chiapas, insbesondere die Landfrage, wirtschaftliche Ungleichheit und politische Marginalisierung
- Die Bedeutung der EZLN als politischer Akteur in Mexiko und ihre Rolle in der internationalen Debatte über Globalisierung und Neoliberalismus
- Die Auswirkungen des Aufstands auf die mexikanische Politik und die Entwicklung der Beziehungen zwischen der EZLN und dem mexikanischen Staat.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einführung in die Geschichte der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung (EZLN) und beschreibt die Ereignisse vom 1. Januar 1994, als die EZLN in Chiapas in den Aufstand zog. Das zweite Kapitel beleuchtet den Ursprung des Konflikts in der Geschichte Mexikos und zeichnet die Mexikanische Revolution und die Entwicklung der Partei der institutionalisierten Revolution (PRI) nach. Es untersucht auch die Bedeutung der "Partei der Nationalen Aktion" und die jüngere Vergangenheit Mexikos im Kontext der Entstehung der EZLN.
Das dritte Kapitel analysiert den Aufstand in Chiapas, seine Ursachen und die Rolle der EZLN. Es beleuchtet die Landfrage, die wirtschaftliche Situation in Chiapas und die politische Marginalisierung der indigenen Bevölkerung. Weiterhin geht es auf die Geschichte und Struktur der EZLN ein, inklusive der revolutionären Strömungen, die sie beeinflusst haben.
Das Kapitel behandelt auch die Entwicklung der EZLN nach dem 1. Januar 1994, die Friedensverhandlungen mit dem mexikanischen Staat und die aktuelle Situation der Bewegung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Geschichte der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung (EZLN) in Mexiko und analysiert die Ursachen des Konflikts in Chiapas. Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Mexikanische Revolution, Partei der institutionalisierten Revolution (PRI), Landfrage, wirtschaftliche Ungleichheit, politische Marginalisierung, indigene Bevölkerung, Revolutionäre Strömungen, Globalisierung, Neoliberalismus, Friedensverhandlungen und die aktuelle Situation der EZLN.
- Arbeit zitieren
- Philipp Farwick (Autor:in), 2006, Die Geschichte der Zapatistischen Bewegung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66008