Die Frage nach der Verfolgung unterschiedlicher methodischer Prinzipien für die Unterrichtsgestaltung ist sämtliche angehende Lehrkräfte von zentraler Bedeutung. Unabhängig vom Fach ist es grundlegend, dass Lehrer in der Lage sind zu entscheiden, welchen methodischen Prinzipien sie bei ihrer Unterrichtsgestaltung folgen, um die Lehrziele bestmöglichst zu erreichen. Für angehende Wirtschaftspädagogen ist es wichtig darüber nachzudenken, ob und inwiefern die kaufmännischen Fächer sich in ihrer Domäne von anderen „allgemeinen“ Fächern unterscheiden und welche Konsequenzen dies für den Einsatz unterschiedlicher Methoden im kaufmännischen Unterricht hat. Das „Situated Learning“ als methodisches Prinzip spielt hier eine zentrale Rolle, weil nach wissenschaftlichem Kenntnisstand die Situation, in der jemand lernt, einen wesentlichen Einfluss darauf hat, wie erfolgreich der Lernprozess des Lernenden ist.
Ziel dieser Ausführungen ist es, die wesentlichen Merkmale des „Situated Learning“ herauszuarbeiten und zu erläutern, ob und inwiefern es zweckmäßig ist, den Unterricht an Berufsschulen und an allgemeinbildenden Schulen nach unterschiedlichen methodischen Prinzipien zu gestalten. Im zweiten Kapitel werden wesentliche Gründe dargestellt, warum das „Situated Learning“ in der näheren Vergangenheit zunehmend zum Gegenstand wissenschaftlichen Interesses geworden ist. Die theoretischen Grundlagen werden des „Situated Learning“ werden erörtert und die wesentlichen Merkmale des „Situated Learning“ als methodisches Prinzip erarbeitet. Das dritte Kapitel stellt auf der Grundlage des zweiten Kapitels heraus, in welchen Bereichen die Unterrichtung von kaufmännischen Fächern an Berufsschulen bzw. „allgemeinen“ Fächern vergleichbar erscheinen. Demgegenüber werden im vierten Kapitel Gründe aufgeführt, warum in bestimmten Punkten der kaufmännische Unterricht an Berufsschulen sehr wohl domänenspezifisch ist und inwiefern sich berufsbezogener Unterricht von „allgemeinen“ Fächern unterscheiden lässt. Im fünften und abschließenden Kapitel werden dann auf der Grundlage der vorigen Kapitel Schlussfolgerungen für den Einsatz von unterschiedlichen Methoden gezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- „Situated Learning“ als methodisches Prinzip
- „Träges Wissen“ als Ursache für Transferprobleme
- Konstruktivismus und wesentliche Merkmale des „Situated Learning“
- Unterschiede zwischen inner- und außerschulischem Lernen als Begründung für eine nicht-existente Domänenspezifität von „allgemeinen“ und kaufmännischen Fächern
- Verschiedene Lernumgebungen bei inner- und außerschulischem Lernen….
- Zur Bedeutung des Gesamtzusammenhangs als speziellem Aufgabenbereich des innerschulischen Lernens..
- Domänenspezifität von „allgemeinen“ und kaufmännischen Fächern als Teilbereiche innerschulischen Lernens
- Mögliche Schlussfolgerungen für den Einsatz unterschiedlicher methodischer Prinzipien
- Unterschiedliche methodische Prinzipien für inner- und außerschulisches Lernen…
- Unterschiedliche methodische Prinzipien für das Unterrichten von „allgemeinen“ und kaufmännischen Fächern.....
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Frage, ob und inwiefern unterschiedliche methodische Prinzipien im kaufmännischen Unterricht im Vergleich zu „allgemeinen“ Fächern notwendig sind. Sie untersucht das Konzept des „Situated Learning“ als methodisches Prinzip und analysiert, ob es zweckmäßig ist, den Unterricht an Berufsschulen und allgemeinbildenden Schulen nach unterschiedlichen Prinzipien zu gestalten, um den größtmöglichen Lernerfolg bei den Schülern zu erreichen.
- „Situated Learning“ als methodisches Prinzip und seine Bedeutung für den Wissenserwerb
- Das Problem des „trägen Wissens“ und seine Auswirkungen auf den Transfer von Lerninhalten in die Praxis
- Die Rolle der Domänenspezifität im kaufmännischen Unterricht und ihre Bedeutung für die Gestaltung des Unterrichts
- Unterschiede zwischen inner- und außerschulischem Lernen und ihre Relevanz für den Einsatz unterschiedlicher Methoden
- Schlussfolgerungen für den Einsatz unterschiedlicher methodischer Prinzipien in kaufmännischen und „allgemeinen“ Fächern
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Problemstellung der Seminararbeit vor und erläutert die Notwendigkeit, sich mit dem Thema der methodischen Prinzipien im kaufmännischen Unterricht auseinanderzusetzen. Das zweite Kapitel widmet sich dem „Situated Learning“ als methodisches Prinzip und beleuchtet das Problem des „trägen Wissens“ und seine Bedeutung für die Transferfähigkeit von Lerninhalten.
Das dritte Kapitel analysiert die Unterschiede zwischen inner- und außerschulischem Lernen und argumentiert, dass „allgemeine“ und kaufmännische Fächer in Bezug auf den außerschulischen Lerner nicht domänenspezifisch sind. Das vierte Kapitel beleuchtet die Domänenspezifität von kaufmännischen Fächern im Vergleich zu „allgemeinen“ Fächern und untersucht die Unterschiede hinsichtlich der Lehrziele und Lernumgebungen.
Das fünfte Kapitel zieht abschließend Schlussfolgerungen für den Einsatz unterschiedlicher methodischer Prinzipien, sowohl in Bezug auf die Unterschiede zwischen inner- und außerschulischem Lernen als auch in Bezug auf die Unterschiede zwischen kaufmännischen und „allgemeinen“ Fächern.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit behandelt die Themen „Situated Learning“, „Domänenspezifität“, „Träges Wissen“, „Transferfähigkeit“, „Berufsschulunterricht“, „Kaufmännische Fächer“, „Allgemeinschule“, „Lehrziele“, „Lernumgebungen“ und „Methodische Prinzipien“. Sie untersucht die Relevanz dieser Themen für die Gestaltung des Unterrichts an Berufsschulen und allgemeinbildenden Schulen.
- Arbeit zitieren
- Thorsten Gabbert (Autor:in), 2002, Situated Learning und Domänenspezifität - Muss der Unterricht für die kaufmännischen und die allgemeinen Fächer unterschiedlichen methodischen Prinzipien folgen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66031