Exkursionsbericht Böhmerwald


Hausarbeit, 2006

13 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Geographische Beschreibung des Exkursionsgebietes Böhmerwald

2. Beschreibung besuchter Biotope
2.1 Moorbach
2.2 Moor
2.2.1 Hochmoor
2.2.2 Niedermoor

3. Beschreibung von drei beobachteten Tierarten
3.1 Ringeltaube
3.2 Feldhase
3.3 Eichhörnchen

4. Beschreibung dreier freilandbiologischer Methoden
4.1 Elektrofischen
4.2 Beobachtungen vom Hochsitz
4.3 Aufstellen von Lebendfallen

5. Darstellung der Naturschutzproblematik Tourismus

6. Darstellung der Zoonose FSME

Literaturverzeichnis

1. Geographische Beschreibung des Exkursionsgebietes Böhmerwald

Der Böhmerwald ist der tschechische Teil des Gebirgsmassivs, welches sich an der Grenze von Tschechien, Deutschland und Österreich befindet. Die großflächigen Gebirgsteile entlang der südwestlichen Grenze der Tschechischen Republik zu Deutschland und Österreich wurden 1991 zum Nationalpark ernannt. Der Nationalpark Sumava gilt mit 69030 ha als der flächengrößte Nationalpark Tschechiens. (http://www.npsumava.cz)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Typische Gebiete des Böhmerwaldes sind die Hochebenen, die Moore, die Sümpfe und die Moorseen. Moore und der Granitstein können keine Tageswärme speichern. Auch darum sind die Nächte im Böhmerwald kalt. Die Jahresmitteltemperaturen liegen von 6,5°C in Tallagen bis 3,5°C in den Hochlagen. Die Höhenlage divergiert zwischen 600 Metern in einem Tal bei Rejstejn und 1378 Metern auf dem Gipfel von Plechy.

Der Böhmerwald ist mit 81% Waldgebiet eher grün und daher wird er auch ‚Grünes Dach Europas’ genannt. (http://www.npsumava.cz)

Die Waldfläche besteht hauptsächlich aus Fichtenbuchenwäldern, Buchenfichtenwäldern und Hochlagenfichtenwäldern.

Der Nationalpark ist in drei Zonen eingeteilt. Erstens in eine strenge Naturzone, welche 13% des Gesamtgebietes ausmacht. Hier kann sich die Natur ohne jegliche menschliche Eingriffe entwickeln. 83% des Gesamtgebietes macht die gelenkte Naturzone aus, wobei hier in Maßen eingegriffen wird, um diese Gebiete den ursprünglichen Naturwaldökosystemen anzupassen. 4% macht die Randzone aus, wobei dieses Gebiet hauptsächlich dem Wohnen, der Landwirtschaft, dem Tourismus und der Erholung dient.

2. Beschreibung besuchter Biotope

2.1 Moorbach

Der Moorbach liegt ungefähr 800 Meter über Normal Null. Er hat durchschnittlich einen pH-Wert von 7,5 und eine Leitfähigkeit von 29 microSiemens. Im Frühling unterliegt der Moorbach starken Veränderungen in den Wasserparametern. Regen, Schneeschmelze und die Huminsäure aus den Mooren bewirken, dass der pH-Wert bis auf 5 fällt und die Leitfähigkeit bis auf 20 microSiemens sinkt. Diese Werte bewirken, dass die im Moorbach lebenden Fische, Bachforelle (Salmo trutta) und Groppe (Cottus gobio) flussabwärts wandern und erst wieder zurückkehren, wenn sich die Werte des Wassers verbessert haben. Von Ende Oktober bis Mitte November ist der während der Exkursion besuchte Abschnitt ein wichtiger Laichplatz für diese Fischarten. Weitere Änderungen der Wasserparameter werden durch das Sterben der Fichtenwälder hervorgerufen. Grund für dieses Waldsterben ist hauptsächlich der Borkenkäfer. Dieses Phänomen soll an dieser Stelle nicht weiter beleuchtet werden. Die resultierende Erosion bewirkt die Senkung des pH-Wertes der Bäche. (Dierssen 2001)

2.2 Moor

In Gebieten mit Torf bildender Vegetation auf feuchten bis nassen Standorten entwickeln sich Moore. Hier ist mehr Wasser vorhanden, als abfließen, versickern oder verdunsten kann.

Nach Aufbau, Gestalt und Grundwassernähe werden die verschiedenen Moore in Flach- (oder Nieder-), Übergangs- und Hochmoor unterschieden. Jedes Biotop hat seine jeweils typische Flora und Fauna. (Strasburger 1991)

2.2.1 Hochmoor

Durch die Sukzession von Niedermooren oder dem Wachstum von Torfmoosen auf nährstoffarmen Böden in Gebieten mit hohen Niederschlägen und geringer Verdunstung entstehen Hochmoore. Den Namen verdanken sie ihrem meist uhrglasförmigen Wachstum.

„Die wichtigste Pflanze im Hochmoor ist das Torfmoos. Während die Pflanze oben wächst, sterben die unteren Pflanzenteile ab und werden in der sauren Umgebung nicht zersetzt. Diese Teile der Torfmoose bilden den Torf. Torfbildung ist ein sehr langsamer Prozess.“ (http://www.naturpark-steinhuder-meer.de) Diese Torfbildung entsteht durch die gehemmte Zersetzung der abgestorbenen Pflanzenteile durch Sauerstoffmangel und einem hohen Säuregrad.

Hochmoore bestehen zu 90 % aus Wasser. Das Moor erhält seine Feuchtigkeit sowie seine Nährstoffe nur aus dem Regenwasser, weil kein nährstoffreiches Oberflächenwasser in das Hochmoor eingetragen wird. Der Wasserspiegel im Moorkörper selbst besitzt keinen Kontakt mehr zum Mineralboden. Daher muss die Menge des Niederschlages den Wasserverlust durch Abfluss und Verdunstung übersteigen. Außerdem wird nur die oberste Torfschicht vom Niederschlagswasser erreicht, welches wesentlich saurer und nährstoffärmer ist als das Grundwasser. Aus diesem Grund wachsen Hochmoore nur bei ausreichendem Niederschlag und sind im Allgemeinen nährstoffarm.

Ein weiteres Charakteristikum der Hochmoore sind die flachen nassen Vertiefungen (Schlenken), die sich mit trockeneren Torfmooskuppen (Bulte) abwechseln (Bulten-Schlenken-Mosaik). Die großen Wasseransammlungen in der Mitte der Hochmoore werden als Mooraugen bezeichnet. Diese Gewässer sind sehr huminsäurereich. (Eigner/Schmatzler 1980)

Hochmoorpflanzen mussten Strategien entwickeln um trotz dieser Nährstoffarmut, eine ausreichende Nährstoffversorgung zu gewährleisten, so schafft dies zum Beispiel die Venusfliegenfalle. „Nur wenige Tier- und Pflanzenarten haben sich diesen extremen Verhältnissen angepasst.“ (http://www.naturpark-steinhuder-meer.de) Es gibt weder Fische im sauren Wasser, noch gibt es Schnecken, Muscheln, Krebse oder andere Tiere, welche eine reichliche Kalziumzufuhr benötigen. Einige Arten haben sich jedoch an das Leben im Moor angepasst, so zum Beispiel die Hochmoor-Mosaikjungfer, der Hochmoorflachläufer, der Moorfrosch und die Mooreidechse. (http://www.uni-oldenburg.de)

2.2.2 Niedermoor

Im Gegensatz zum Hochmoor ist das Niedermoor, oder auch Flachmoor genannt, ein Moortyp, welcher vom mineral- und nährstoffhaltigen Grund- oder Oberflächenwasser gespeist wird. Daher ist das Niedermoor klimaunabhängig.

Ein Niedermoor entsteht durch Verlandung eines Gewässers, in einer feuchten Senke oder im Einflussbereich von einer Quelle. Diese eutrophen Biotope produzieren viel Biomasse. Durch den Sauerstoffmangel verläuft der Abbau von Pflanzenresten langsamer als deren Zugewinn. Die Zellulose aus den Pflanzenresten ist für die Bildung von Huminsäure verantwortlich. Daher kommt es zu einer Versauerung des Moores mit einem pH-Wert von bis zu 3, 5.

Besonders an Bodennässe angepasste Kräuter und Sträucher finden sich hier. Flachmoore können je nach lokalen Bedingungen sehr unterschiedliche Pflanzengemeinschaften bilden. „Die Bedingungen für das Pflanzenwachstum und die Tierwelt sind hier bedeutend günstiger als in Hochmooren. Sie sind damit auch deutlich artenreicher.“ (http://www.uni-oldenburg.de)

[...]

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Exkursionsbericht Böhmerwald
Hochschule
Universität Duisburg-Essen
Note
2,0
Autoren
Jahr
2006
Seiten
13
Katalognummer
V66033
ISBN (eBook)
9783638588171
ISBN (Buch)
9783638753760
Dateigröße
534 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Exkursionsbericht, Böhmerwald
Arbeit zitieren
Benny Alze (Autor:in)Jens Kusenberg (Autor:in), 2006, Exkursionsbericht Böhmerwald, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66033

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