Vorgeschichte
Eine Schlüsselposition im Vorfeld des Parlamentarischen Rates nimmt die Durchführung der „ Londoner Sechs- Mächtekonferenz“ ein, welche in zwei Sitzungsperioden vom 23. 02. 1948 bis 06. 03. 1948, sowie zwischen dem 20. April und 6. März 1948 abgehalten wurde. Vorwiegend auf britischen und amerikanischen Impuls hin, berieten die 3 Westalliierten gemeinsam mit den BeNeLux Staaten über die Frage einer( West-) Deutschen Verfassung. Es zeigte sich schnell, dass unter den Siegermächten unterschiedliche Auffassungen über die zu schaffende Verfassung herrschten. So vertraten Frankreich und die USA ein föderalistisch geprägtes Staatsbild, während die britische Position einem vergleichsweise zentralistischeren Staatsmodell entsprach.1 Grundproblematik war im Laufe der Verhandlungen, Frankreich und die BeNeLux Staaten, von dem britisch- amerikanischen Konzept einer Verstaatlichung der Tri- Zonen und späteren Eingliederung( West-) Deutschlands in ein euro- amerikanisches System zu überzeugen.2 Das Ergebnis dieser Konferenz war ein Schlusskommuniqué, auch als „ Londoner Empfehlungen“ bezeichnet, welches die Legitimation an die Deutschen enthielt, eine Verfassung auszuarbeiten. Diese sollte jedoch an bestimmte Bedingungen geknüpft sein, als wichtigste ist dabei wohl die Forderung nach Föderalismus zu nennen. Die Verständigung auf die Londoner Empfehlungen erfolgte in den jeweiligen Ländern problemlos, lediglich Frankreich willigte erst unter erheblichem Druck Großbritanniens und der USA ein.
1) Feldkamp, Michael F.: Der Parlamentarische Rat 1948- 1949. Die Entstehung des Grundgesetzes, Göttingen 1998. S. 16
2) Benz, Wolfgang: Die Gründung der Bundesrepublik. Von der Bizone zum souveränen Staat, München 1984. S.108
Inhaltsverzeichnis
- I. Vorgeschichte
- II. Arbeit im Parlamentarischen Rat
- Struktur und Aufbau
- Ausschüsse
- Interessengruppen
- Arbeit am Grundgesetz und Verabschiedung
- III. Abschließende Betrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Entstehung des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland im Parlamentarischen Rat. Ziel ist es, die Vorgeschichte, die Arbeit des Rates und die Herausforderungen bei der Ausarbeitung der Verfassung zu beleuchten. Die Arbeit konzentriert sich auf den Prozess der Konsensfindung unter den beteiligten Parteien und den Einfluss der alliierten Mächte.
- Die Rolle der alliierten Mächte bei der Gründung der Bundesrepublik
- Die unterschiedlichen politischen Positionen und Interessen der deutschen Parteien
- Der Prozess der Verfassungsfindung und die Herausforderungen der Konsensfindung
- Die Bedeutung des Föderalismus in der deutschen Verfassungsgebung
- Die Debatten um zentrale verfassungsrechtliche Fragen
Zusammenfassung der Kapitel
I. Vorgeschichte: Dieses Kapitel beschreibt die Schlüsselereignisse und -entscheidungen, die zur Einberufung des Parlamentarischen Rates führten. Es analysiert die Londoner Sechs-Mächtekonferenz und die unterschiedlichen Positionen der Alliierten bezüglich der zukünftigen deutschen Verfassung, insbesondere den Gegensatz zwischen einem föderalistischen (Frankreich, USA) und einem zentralistischeren (Großbritannien) Modell. Die unterschiedlichen Reaktionen der deutschen Bevölkerung und der politischen Akteure auf die Londoner Empfehlungen werden ebenfalls beleuchtet, einschließlich der Kritik von Konrad Adenauer. Das Kapitel verdeutlicht die komplexen innen- und außenpolitischen Rahmenbedingungen, welche die Gründung der Bundesrepublik prägten, und die damit verbundenen Herausforderungen und Kompromisse.
II. Arbeit im Parlamentarischen Rat: Dieses Kapitel widmet sich der Arbeit des Parlamentarischen Rates, beginnend mit seiner Struktur und seinen Ausschüssen. Es untersucht die Rolle von Interessengruppen und den Prozess der Ausarbeitung des Grundgesetzes, inklusive der zentralen Debatten und Kompromisse. Der Abschnitt beleuchtet die unterschiedlichen politischen Positionen der beteiligten Parteien (SPD und CDU) und deren Einfluss auf den Entstehungsprozess des Grundgesetzes. Die Kapitel analysiert die Herausforderungen bei der Konsensfindung, insbesondere die Differenzen hinsichtlich der zweiten gesetzgebenden Kammer und der Finanzverfassung. Es beschreibt die Entstehung des 96-seitigen Berichts als Entwurf zum Grundgesetz und die spätere Übernahme vieler Passagen in den endgültigen Text.
Schlüsselwörter
Parlamentarischer Rat, Grundgesetz, Bundesrepublik Deutschland, Alliierte, Föderalismus, Konrad Adenauer, CDU, SPD, Verfassungskonvent, Londoner Empfehlungen, Frankfurter Dokumente, Konsensfindung, Demokratie, Staatsverständnis.
Häufig gestellte Fragen zum Grundgesetz-Entwurf
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet eine umfassende Übersicht über die Entstehung des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, eine Beschreibung der Zielsetzung und der behandelten Themen, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt die Vorgeschichte der Entstehung des Grundgesetzes, die Arbeit des Parlamentarischen Rates (Struktur, Ausschüsse, Interessengruppen, Herausforderungen bei der Konsensfindung), die Rolle der alliierten Mächte, die unterschiedlichen politischen Positionen der deutschen Parteien (insbesondere CDU und SPD), den Prozess der Verfassungsfindung, die Bedeutung des Föderalismus und die Debatten um zentrale verfassungsrechtliche Fragen. Es analysiert die komplexen innen- und außenpolitischen Rahmenbedingungen, die zur Gründung der Bundesrepublik führten.
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument gliedert sich in drei Kapitel: I. Vorgeschichte, II. Arbeit im Parlamentarischen Rat und III. Abschließende Betrachtung (letzteres ist im vorliegenden Auszug nicht detailliert beschrieben).
Was wird im Kapitel "Vorgeschichte" behandelt?
Das Kapitel "Vorgeschichte" beschreibt die Ereignisse und Entscheidungen, die zur Einberufung des Parlamentarischen Rates führten, analysiert die Londoner Sechs-Mächtekonferenz und die unterschiedlichen Positionen der Alliierten (föderalistisches vs. zentralistisches Modell), beleuchtet die Reaktionen der deutschen Bevölkerung und der politischen Akteure auf die Londoner Empfehlungen (einschließlich der Kritik von Konrad Adenauer) und verdeutlicht die komplexen innen- und außenpolitischen Rahmenbedingungen.
Was wird im Kapitel "Arbeit im Parlamentarischen Rat" behandelt?
Das Kapitel "Arbeit im Parlamentarischen Rat" befasst sich mit der Struktur und den Ausschüssen des Rates, der Rolle von Interessengruppen, dem Prozess der Ausarbeitung des Grundgesetzes, den zentralen Debatten und Kompromissen, den unterschiedlichen politischen Positionen von CDU und SPD und deren Einfluss, den Herausforderungen bei der Konsensfindung (z.B. Differenzen bezüglich der zweiten gesetzgebenden Kammer und der Finanzverfassung), und der Entstehung des 96-seitigen Berichts als Entwurf zum Grundgesetz.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die Schlüsselwörter umfassen Parlamentarischer Rat, Grundgesetz, Bundesrepublik Deutschland, Alliierte, Föderalismus, Konrad Adenauer, CDU, SPD, Verfassungskonvent, Londoner Empfehlungen, Frankfurter Dokumente, Konsensfindung, Demokratie und Staatsverständnis.
Welche Zielsetzung verfolgt das Dokument?
Das Dokument zielt darauf ab, die Entstehung des Grundgesetzes im Parlamentarischen Rat zu untersuchen, die Vorgeschichte zu beleuchten, die Arbeit des Rates zu beschreiben und die Herausforderungen bei der Ausarbeitung der Verfassung zu analysieren. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Prozess der Konsensfindung und dem Einfluss der alliierten Mächte.
- Arbeit zitieren
- Clemens Walter (Autor:in), 2006, Die Gründung der Bundesrepublik Deutschland - Der Parlamentarische Rat, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66062