Kunst, Rausch und Drogen sind in der Geschichte immer wieder eng miteinander verbunden gewesen und scheinen es auch heute noch zu sein.
Eine Vielzahl von Autoren suchte immer wieder die Nähe von leistungssteigernden, aufputschenden oder aber halluzinogenen Drogen und verarbeitete deren Wirkung dann in ihren Werken. Bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts beschreibt beispielsweise der französische Literat Charles Baudelaire in seinen Werken „Künstliche Paradiese“ oder „Opium-Esser“ seine Erfahrungen mit Haschisch und Opiaten. Am Ende des 19. Jahrhunderts sollen die Werke von Arthur Conan Doyle „Sherlock Holmes“ und Robert Louis Stevenson „Dr. Jekyll and Mr. Hyde“ von deren persönlichen Erfahrungen mit Kokain beeinflusst worden sein. Stevenson soll seinen Roman dank des Kokains in nur sechs Tagen geschrieben haben.
In den 1920er Jahren schilderte dann der Schriftsteller und Arzt Gottfried Benn in Gedichten den Kokainrausch. Besonders stark vom Kokain inspirieren ließ sich der expressionistische Lyriker Georg Trakl, welcher dann 1914 an einer Überdosis der Droge verstarb.
Noch vor dem zweiten Weltkrieg verarbeitete Klaus Mann seine Erfahrung mit einer weiteren Droge, dem Heroin in dem 1939 erschienenem Roman „Der Vulkan. Roman unter Emigranten“. Im Jahr 1951 beschreibt der Schriftsteller Ernst Jünger in seinem Roman „Der Besuch auf Godenholm“ einen Selbstversuch mit der synthetischen Droge LSD. Kurz danach, im Jahr 1953, schildert der amerikanische Autor William Burroughs in seinem autobiographischem Roman „Junkie, Bekenntnisse eines unbekehrten Rauschgiftsüchtigen“ seine Erfahrungen mit diversen Opiaten und deren Entzugswirkungen. Einige Jahre später schildert der Autor Aldous Huxley in verschiedenen Werken seine Erfahrungen mit der halluzinogenen Droge Meskalin. Auch in der heutigen Zeit ist davon auszugehen, dass sich diverse Literaten Inspiration durch Drogen zu verschaffen versuchen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gegensatz des Apollinischen und des Dionysischen
- Begriffsbestimmung Rausch
- Kokain als Rauschmittel
- Geschichte des Kokains
- Wirkungsweise von Kokain
- Interpretation „O Nacht -:"
- Interpretation „Kokain“
- Kokain bei Benn
- Rausch bei Benn
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht das lyrische Werk von Gottfried Benn auf den Einfluss von Rausch und Kokain. Die Arbeit beleuchtet zunächst das Konzept des Apollinischen und des Dionysischen, das von Friedrich Nietzsche maßgeblich geprägt wurde. Anschließend wird der Begriff Rausch definiert und verschiedene Rauscharten vorgestellt. Darüber hinaus wird die Geschichte und die Wirkung von Kokain als Rauschmittel beleuchtet.
- Das Gegensatzpaar des Apollinischen und des Dionysischen
- Der Begriff Rausch und seine Arten
- Die Geschichte und die Wirkung von Kokain
- Die Verwendung von Rausch und Kokain in der Lyrik Gottfried Benns
- Die Interpretation ausgewählter Gedichte Benns
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung skizziert den engen Zusammenhang zwischen Kunst, Rausch und Drogen in der Geschichte und beleuchtet Beispiele aus der Literatur, die diesen Zusammenhang verdeutlichen. Die Hausarbeit fokussiert sich auf das lyrische Werk von Gottfried Benn und seine Auseinandersetzung mit Rausch und Kokain.
- Gegensatz des Apollinischen und des Dionysischen: Dieses Kapitel beleuchtet das von Friedrich Nietzsche geprägte Gegensatzpaar des Apollinischen und des Dionysischen. Diese Konzepte bilden einen wichtigen Rahmen für die Analyse der Rauschphänomene im Werk von Gottfried Benn.
- Begriffsbestimmung Rausch: In diesem Kapitel wird der Begriff Rausch definiert und verschiedene Arten von Rauschzuständen vorgestellt. Die Definition von Rausch bildet die Grundlage für die spätere Analyse der Kokainwirkung und deren Bedeutung in Benns Lyrik.
- Kokain als Rauschmittel: Dieses Kapitel befasst sich mit der Geschichte und der Wirkung von Kokain als Rauschmittel. Die Darstellung der Wirkung von Kokain bietet einen wichtigen Kontext für die Interpretation von Benns Gedichten, in denen Kokain eine zentrale Rolle spielt.
- Interpretation „O Nacht -:" und Interpretation „Kokain": Diese Kapitel widmen sich der Interpretation von zwei ausgewählten Gedichten Gottfried Benns: „O Nacht -" und „Kokain". Die Analyse dieser Gedichte soll den Einfluss von Rausch und Kokain auf Benns Lyrik beleuchten.
Schlüsselwörter
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Rausch und Kokain in der Lyrik Gottfried Benns. Die zentralen Begriffe und Themen der Arbeit sind: Apollinisch und Dionysisch, Rausch, Kokain, Interpretation, Lyrik, Gottfried Benn, Drogen, Kunst, Geschichte.
- Arbeit zitieren
- Dipl.-Hdl. Steffen Asendorf (Autor:in), 2006, Rausch und Kokain in der Lyrik Gottfried Benns, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66116