Auch wenn auf Grund der aktuellen guten konjunkturellen Lage die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen auf den niedrigsten Stand seit Jahren gefallen ist, hat die Rezession nach dem Börsencrash im Jahr 2000/2001 die Bedeutung außergerichtlicher Sanierungsversuche verdeutlicht. Private workouts scheitern dabei oftmals nicht an der Unrentabilität bzw. der schlechten finanziellen Lage des Unternehmens, sondern vielmehr an den Koordinations- und Interessenskonflikten der Gläubiger. Diese verhindern oftmals die Umsetzung eines effizienten Sanierungsplans aus egoistisch motivierten Gründen, wie z.B. der Minimierung der zu tragenden Sanierungskosten oder der Aneignung profitabler Vermögenswerte des Unternehmens.
Im Rahmen dieser Arbeit sollen diese bei Sanierungsversuchen auftretenden Konflikte zwischen den einzelnen Gläubiger bzw. den Gläubigergruppen untersucht und Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Dazu werden zunächst in Kapitel 2 einige unterschiedliche Sanierungsinstrumente vorgestellt, deren Gemeinsamkeit darin besteht, dass sie durch Koordinations- und Gläubigerprobleme gekennzeichnet sind. Insbesondere außergerichtliche Sanierungen mittels „exchange offers“ sind davon betroffen. In Kapitel 3 werden dann die einzelnen Konflikte detaillierter untersucht sowie Lösungsmöglichkeiten und empirische Ergebnisse vorgestellt. Im Fokus der Analyse stehen dabei hauptsächlich das Verhalten der beteiligten Banken sowie insolvenzrechtliche Aspekte. Die Arbeit endet mit einer abschließenden Betrachtung.
Inhaltsverzeichnis
- 1)Einführung in die Problematik
- 2.) Theoretische Überlegungen zu einigen ausgewählten Sanierungsinstrumenten.
- 2.1) Das Modell von Gertner und Scharfstein (1991).
- 2.2) Außergerichtliche Restrukturierung von Bank- und Anleihekrediten
- 2.2.1) Restrukturierung von Bankkrediten .
- 2.2.2) Privat Workouts mittels Exchange Offers....
- 2.3) Aufnahme neuen Eigenkapitals durch Aktienemission
- 2.4) Restrukturierung der Vermögenswerte .
- 2.5) Strategische Insolvenz........
- 3.) Gläubigerkonflikte und ihr Einfluss auf den Sanierungserfolg.
- 3.1) Die Holdout Problematik bei außergerichtlichen workouts.
- 3.2) Informationsasymmetrien und Interessenskonflikte
- 3.3) Koordinationsprobleme bei mehreren Gläubigern und modelltheoretische Erklärung\nder Notwendigkeit eines Insolvenzrechts.
- 3.4) Lösungsansätze zur Überwindung der mit Gläubigerkonflikten verbunden\nIneffizienzen
- 3.4.1) Poolbildung und die Bedeutung von Banken...
- 3.4.2) Insolvenzrechtliche Lösungsansätze.
- 3.4.3) Vertragliche Gestaltungsmöglichkeiten.
- 4.) Schlussbetrachtung.....
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht Konflikte zwischen Gläubigern bei Sanierungsversuchen und zeigt Lösungsmöglichkeiten auf. Im Fokus stehen dabei außergerichtliche Sanierungen mittels „exchange offers“, die aufgrund von Koordinations- und Interessenkonflikten oft scheitern. Die Arbeit analysiert das Verhalten von Banken und Insolvenzrechtliche Aspekte, um effiziente Sanierungspläne zu ermöglichen.
- Analyse von Sanierungsinstrumenten im Kontext von Gläubigerkonflikten
- Bewertung von "exchange offers" und deren Herausforderungen
- Untersuchung von Informationsasymmetrien und Interessenskonflikten zwischen Gläubigern
- Bewertung von Insolvenzrechtlichen Lösungsansätzen zur Überwindung von Ineffizienzen
- Bedeutung von Banken und Poolbildung für effiziente Sanierungen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Die Einführung stellt die Problematik von Sanierungsversuchen im Kontext von Unternehmensinsolvenzen dar und betont die Bedeutung von Gläubigerkonflikten als Hemmnis für effiziente Sanierungspläne.
Kapitel 2: Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Sanierungsinstrumente, wobei das Modell von Gertner und Scharfstein (1991) zur Erklärung der Herausforderungen bei der Restrukturierung von Bankkrediten und Anleihen dient. Darüber hinaus werden außergerichtliche Restrukturierungen von Bank- und Anleihekrediten, die Aufnahme von neuem Eigenkapital durch Aktienemission, die Restrukturierung von Vermögenswerten und strategische Insolvenz als weitere Sanierungsinstrumente vorgestellt.
Kapitel 3: Dieses Kapitel vertieft die Analyse von Gläubigerkonflikten und beleuchtet die Holdout-Problematik bei außergerichtlichen Sanierungen, Informationsasymmetrien und Interessenskonflikte sowie Koordinationsprobleme bei mehreren Gläubigern. Außerdem werden Lösungsansätze zur Überwindung von Ineffizienzen diskutiert, die sich auf die Rolle von Banken, Insolvenzrechtliche Regelungen und vertragliche Gestaltungsmöglichkeiten konzentrieren.
Schlüsselwörter
Sanierungsinstrumente, Corporate Restructuring, Gläubigerkonflikte, Holdout-Problematik, Informationsasymmetrien, "exchange offers", Insolvenzrecht, Banken, Poolbildung, strategische Insolvenz.
- Quote paper
- Markus Maisch (Author), 2006, Methoden und Erfolgsdeterminanten des Corporate Restructuring, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66179