"Heute, wo wir selbst beim Chinesen mexikanisch Essen können, während im Hintergrund Reggae läuft und im Fernsehen eine sowjetische Sendung über den Fall der Berliner Mauer, heute wo uns alles verdammt bekannt vorkommt, hat sich die Aufgabe des Realismus ebenfalls verwandelt. Um einen ähnlichen Erkenntnisschub zu erzielen wie vor hundert Jahren, müsste realistische Literatur eigentlich im Bekannten das Fremde aufdecken, müsste paradoxerweise das, was wir für >real< halten, das heißt die zweidimensionalen Medienbilder, in die dreidimensionale Welt zurückführen, also aus flachen Images des Fernsehens die verloren gegangene Wirklichkeit rekonstruieren." So erklärt David Foster Wallace in seinem Essay "E Unibus Pluram" seine Beziehung zum Realismus-Begriff, die sich als Leitfaden in seinen Kurzgeschichten wiederfinden bzw. lesen lässt. Wallace schreibt auch, dass man postmoderne Literatur daran erkennt, dass diese popkulturelle Realien bewusst einsetzt . In diesem Sinne möchte ich meine Arbeit ausrichten und am Beispiel der Kurzgeschichte "Lyndon" die postmodernen Strukturen als auch den Begriff des Neuen Realismus hinterfragen. Im Anschluss daran folgt ein allgemeiner Interpretationsansatz der allegorischen Ebene der Kurzgeschichte, um die Mehrdeutungen bzw. indirekten Kritikpunkte Wallace′ herauszuarbeiten.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: David Foster Wallace und die postmoderne Literatur
- Postmoderne Literatur und Neuer Realismus
- Einführende Interpretation zu Wallaces „Lyndon“
- Verwendung von sprachlichen Besonderheiten und formal-stilistischen Mitteln
- Interpretation der allegorischen Ebene
- Fiktion und Wirklichkeit
- Zusammenfassung und Schlussfolgerungen: Darstellung von öffentlicher und privater Geschichte in „Lyndon“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der vorliegende Text befasst sich mit David Foster Wallaces Kurzgeschichte „Lyndon“ und analysiert sie im Kontext des postmodernen Literaturverständnisses und des „Neuen Realismus“. Die Arbeit untersucht die Verwendung sprachlicher Besonderheiten und formal-stilistischen Mittel in der Geschichte, analysiert die allegorische Ebene und beleuchtet die Verbindung zwischen Fiktion und Wirklichkeit in Wallaces Werk.
- Postmoderne Literatur und ihre Merkmale
- Der Neue Realismus in der Literatur
- David Foster Wallaces Schreibstil und seine Verwendung von Sprache
- Allegorie und Mehrdeutigkeit in „Lyndon“
- Die Beziehung zwischen Fiktion und Wirklichkeit in der Geschichte
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Dieses Kapitel stellt David Foster Wallace und seine Verbindung zum Realismus-Begriff vor, wobei sein Essay „E Unibus Pluram“ als Leitfaden für die Analyse seiner Werke dient. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die postmodernen Strukturen und den Begriff des Neuen Realismus im Kontext von „Lyndon“ zu untersuchen.
- Postmoderne Literatur und Neuer Realismus: Dieses Kapitel beleuchtet den Einfluss von Autoren wie Thomas Pynchon und Don DeLillo auf Wallace und beschreibt die Merkmale der postmodernen Literatur, insbesondere die Vermischung von hoher und populärer Kultur sowie die Dekonstruktion von Wirklichkeit. Es wird außerdem der Neue Realismus vorgestellt, der sich durch die Verwendung von realen Gegenständen und die Verwirrung von Wahrheit und Fiktion auszeichnet.
- Einführende Interpretation zu Wallaces „Lyndon“: Dieses Kapitel präsentiert die Interpretation der sprachlichen Besonderheiten und formal-stilistischen Mittel in „Lyndon“. Es beleuchtet die Verwendung von Sprache, Stil und formalen Elementen und analysiert, wie diese die Bedeutung der Geschichte beeinflussen.
- Zusammenfassung und Schlussfolgerungen: Dieses Kapitel fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Analyse zusammen und diskutiert, wie „Lyndon“ die Darstellung von öffentlicher und privater Geschichte beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themen der Arbeit sind: David Foster Wallace, Postmoderne, Neuer Realismus, „Lyndon“, Sprachliche Besonderheiten, Formal-stilistische Mittel, Allegorie, Fiktion, Wirklichkeit, Geschichte, Kritik, Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Antje Pankow (Autor:in), 2002, Neuer Realismus und Interpretationsansätze zu David Foster Wallaces Lyndon, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6618