Der erste Teil konzentriert sich auf die Präsentation und kritischer Diskussion von Bewertungsmodellen für Manageroptionen. Hierbei wird eine kurze Einleitung über die bereits bestehenden Standardoptionspreismodelle von Black & Scholes und Cox, Ross und Rubinstein gegeben. Darüber hinaus wird die bisherige Bilanzierungspraxis in den USA im Hinblick auf Manageroptionen kurz erläutert. Danach wird das Modell vom „Financial Accounting Standards Board“ (FASB) und deren Grundsatz SFAS 123 als Einstiegs- und Benchmarkmodell vorgestellt. Die nachfolgend behandelten Modelle sollen dann einen Einblick in die wissenschaftliche Diskussion ermöglichen, um somit eine bessere Vorstellung über die Schwierigkeiten einer adäquaten Bewertungsmethodik für Manageroptionen zu bekommen. Zum ersten werden die wissenschaftlich fundierten Modelle anhand der bekannten Besonderheiten von Manageroptionen bewertet und zum zweiten wenn möglich mit dem FASB-Modell in empirischen Analysen verglichen. Die teils unterschiedlichen Herangehensweisen werden zum Abschluss des ersten großen Komplexes miteinander verglichen und Vor- und Nachteile besprochen. Der zweite Themenkomplex beschäftigt sich dann mit der Frage der Auswirkungen von Manageroptionen auf den Unternehmenswert. Das Problem dieser Fragestellung ist vielfältig und wird deshalb in Teilprobleme aufgesplittet. Das Problem der Bewertung von Manageroptionen als solche wird nicht weiter verfolgt. Stattdessen wird ein Modell unterstellt, dass den Wert der Option ausreichend genau bestimmen kann. Als Basis-Unternehmensbewertungsmodell wird das „Residual Income Valuation Modell“ (RIV) vorgestellt und versucht, die Vorzüge oder Grenzen des Modells kennen zu lernen. Eine zentrale Aufgabe der verschiedenen Bilanzierungskommissionen ist die Sicherstellung der Vergleichbarkeit der Unternehmensabschlüsse. Dieses Kommunikationsmittel wird darüber hinaus für die Unternehmensbewertung benutzt. Hierbei gibt es unter verschiedenen Bilanzierungsvorschriften Unterschiede in der Behandlung von Manageroptionen, und selbst bei Anwendung einer Bilanzierungsrichtlinie immer noch genug Bewertungsspielraum, um eine hinreichend faire Bewertung auszuschließen. Deshalb wird zum Abschluss eine "saubere" Unternehmensbewertung mit Hilfe des RIV-Modells vorgestellt, die als eine mögliche Lösung der genannten Probleme benutzt werden könnte.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Bewertungsmodelle für Manageroptionen
- 2.1. Standardoptionspreismodelle
- 2.1.1. Black & Scholes-Optionspreismodell
- 2.1.2. Das Modell von Cox/Ross/Rubinstein
- 2.2. Bilanzierungsvorschriften für Manageroptionen
- 2.3. Bewertungsunterschiede von Manageroptionen
- 2.3.1. Das FASB-Modell
- 2.3.2. Das Modell von Huddart
- 2.3.3. Das Modell von Carpenter
- 2.3.4. Das Modell von Ammann und Seiz
- 2.4. Vergleich der Manageroptionspreismodelle
- 3. Unternehmensbewertung mit Manageroptionen
- 3.1. Problemstellung in der Unternehmensbewertung
- 3.2. Das RIV Modell
- 3.3. Dividendenstromanalyse im RIV-Modell
- 3.3.1. RIV im Bilanzierungsumfeld von APB 25
- 3.3.2. RIV im Bilanzierungsumfeld von SFAS 123
- 3.4. Das Bulow-Shoven Modell
- 3.4.1. Funktionsweise für ausübungsfähige Optionen
- 3.4.2. Formale Erläuterung der Optionskosten
- 3.4.3. Funktionsweise während der Haltepflichtperiode
- 3.5. Berücksichtigung von „Verwässerung“ bei Gewinn pro Aktie
- 3.5.1. „Treasury Stock\" Methode
- 3.5.2. Ökonomische Verwässerung nach Core, Guay und Kothari
- 3.6. Das RIV-Modell mit Manageroptionen
- 3.6.1. Steuervorteile durch Manageroptionen
- 3.6.2. Bewertungsbeispiel
- 3.6.2.1.Unternehmenswert ohne Manageroptionskosten
- 3.6.2.2.Kosten zukünftiger Manageroptionsprogramme
- 3.6.2.3.Bewertung aktueller Optionsprogramme und das Zirkulari-\ntätsproblem
- Bewertung von Manageroptionen im Vergleich zu Standardoptionen
- Einfluss von Manageroptionen auf den Unternehmenswert
- Bilanzierung von Manageroptionen
- Prospective Unternehmensbewertung mit Manageroptionen
- Berücksichtigung von "Verwässerung" bei Gewinn pro Aktie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Bewertung von Manageroptionen und deren Auswirkungen auf den Unternehmenswert. Ziel der Arbeit ist es, die Bewertung von Manageroptionen von der Bewertung von Standardoptionen abzugrenzen und die wesentlichen Faktoren zu identifizieren, die bei der Bewertung dieser Wertpapiere berücksichtigt werden müssen. Im weiteren Verlauf werden die Auswirkungen von Manageroptionen auf die Unternehmensbewertung untersucht, sowohl in Bezug auf die Bilanzierung als auch in Bezug auf die prospektive Unternehmensbewertung durch Finanzanalysten.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Einführung in das Thema Manageroptionen. Es werden die Debatte über hohe Managergehälter und die Bedeutung von Optionsprogrammen für Unternehmen und Aktionäre beleuchtet.
Im zweiten Kapitel werden verschiedene Bewertungsmodelle für Manageroptionen vorgestellt, darunter Standardoptionspreismodelle wie das Black & Scholes-Modell und das Cox/Ross/Rubinstein-Modell, sowie Bilanzierungsvorschriften für Manageroptionen.
Das dritte Kapitel untersucht die Auswirkungen von Manageroptionen auf die Unternehmensbewertung. Hier werden verschiedene Modelle wie das RIV-Modell, das Bulow-Shoven-Modell und die "Treasury Stock" Methode vorgestellt. Das Kapitel beleuchtet auch die Berücksichtigung von "Verwässerung" bei Gewinn pro Aktie und untersucht die Steuervorteile durch Manageroptionen.
Schlüsselwörter
Manageroptionen, Unternehmensbewertung, Standardoptionspreismodelle, Bilanzierung, RIV-Modell, Bulow-Shoven Modell, "Verwässerung" bei Gewinn pro Aktie, Steuervorteile, Optionskosten.
- Arbeit zitieren
- Michael Mospan (Autor:in), 2006, Bewertung von Manageroptionen und Auswirkungen auf den Unternehmenswert, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66184