Marilyn Monroe, T.E. Lawrence und Adolf Hitler haben eines gemeinsam: Sie alle waren an der Borderline-Persönlichkeitsstörung erkrankt. Auch in vielen Romanen finden sich Figuren, die solche Merkmale aufweisen:„Kulturkritiker können Borderline-Merkmale bei Blanche Dubois in „Endstation Sehnsucht“ feststellen, bei Martha in „Wer hat Angst vor Virginia Woolfe“, bei Sally Bowles in „Cabaret“, bei Travis Bickle in „Taxis Driver““(Kreisman/Straus, Seite 36) und sogar bei Carmen in Bizets Oper. Daneben weist auch der Mann in der biblischen Erzählung „Der Besessene von Gerasa“ Anzeichen der Störung auf (Markus 5,1-20). In dieser Geschichte lebt ein Mann in Grabhöhlen, was übertragen als Todesnähe verstanden werden kann. Er verletzte sich selbst mit Steinen und niemand konnte ihn bändigen.„Die bevorstehende Heilung erlebte er trotz seiner Schmerzen als eine Qual, die er kaum glaubte, überstehen zu können“(Stauss, Seite 214). Der Begriff der Borderline-Persönlichkeit oder auch des Borderline-Syndroms ist in den letzten Jahren geradezu in Mode gekommen. Therapeuten diagnostizieren häufiger denn je bei ihren Patienten diese Störung. Was aber ist unter diesem Begriff zu verstehen? Es ist eine Störung, deren ätiologische Faktoren in der Kindheit liegen und die im späteren Leben enorme Auswirkungen auf das Gefühlsleben der betroffenen Menschen haben. Soziale Probleme im Umgang mit anderen Menschen sind unter anderem die Konsequenzen. In vorliegender Hausarbeit soll diese pathologische Störung mit ihren Ursachen, den Symptomen, sozialen Folgen und Therapiemöglichkeiten dezidiert betrachtet werden. Um die komplexe Erkrankung verständlicher und anschaulicher zu gestalten, wurde ein Einzelinterview mit der Borderlinerin Marlene (Name geändert) geführt, die bereits einen großen Teil Therapie-Erfahrung hinter sich gelassen hat. Die Ergebnisse des Interviews untermauern die Erkenntnisse aus der Literatur. Zu Beginn soll Marlenes Lebensgeschichte dargestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung
- 1. Marlenes Lebensgeschichte
- 2. Definition des Borderline-Begriffs
- 3. Symptome der Störung
- 4.1 Fluchtverhalten
- 4.2 Spaltung
- 4.3 Verdrängung
- 5. Ursachen des Borderline-Syndroms
- 6. Soziale Folgen
- 7. Therapiemöglichkeiten
- 7.1 Diagnose und allgemeine Ansätze
- 7.2 Das Grönenbacher Modell
- 8. Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht das Borderline-Syndrom, eine Persönlichkeitsstörung, die durch emotionale Labilität, Impulsivität, Selbstverletzendes Verhalten und eine instabile Identität gekennzeichnet ist. Sie beleuchtet die Ursachen, Symptome und sozialen Folgen der Erkrankung und erörtert verschiedene Therapiemöglichkeiten.
- Die Lebensgeschichte einer Borderline-Patientin wird vorgestellt, um die Erkrankung aus erster Hand zu betrachten.
- Es werden verschiedene Definitionen des Borderline-Begriffs und die Schwierigkeiten bei der Diagnostik erörtert.
- Wichtige Symptome des Borderline-Syndroms wie Selbstverletzung, Suchtverhalten und Beziehungsprobleme werden ausführlich dargestellt.
- Die sozialen Folgen des Borderline-Syndroms für den Betroffenen und sein Umfeld werden analysiert.
- verschiedene Therapieansätze, insbesondere das Grönenbacher Modell, werden vorgestellt.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet eine Einführung in das Thema und skizziert die Bedeutung des Borderline-Syndroms in der heutigen Gesellschaft. Sie stellt die Lebensgeschichte von Marlene vor, die als Fallbeispiel für die Erkrankung dient.
Kapitel 2 befasst sich mit der Definition des Borderline-Begriffs und den Schwierigkeiten bei der Diagnostizierung. Es werden verschiedene Definitionen aus der Fachliteratur vorgestellt und die Schwierigkeiten bei der Abgrenzung von anderen Persönlichkeitsstörungen diskutiert.
Kapitel 3 beschreibt die Symptome des Borderline-Syndroms, wie Selbstverletzung, Suchtverhalten, Beziehungsprobleme und emotionale Labilität. Es werden verschiedene Abwehrmechanismen, die Betroffene einsetzen, erläutert.
Kapitel 5 untersucht die Ursachen des Borderline-Syndroms. Es wird argumentiert, dass die Erkrankung in der Kindheit wurzelt und durch verschiedene Faktoren wie Traumatisierung, Vernachlässigung oder Missbrauch ausgelöst werden kann.
Kapitel 6 widmet sich den sozialen Folgen des Borderline-Syndroms. Es werden die Auswirkungen auf das persönliche Leben, die Beziehungen zu anderen und die berufliche Integration beleuchtet.
Kapitel 7 beschreibt verschiedene Therapiemöglichkeiten für Menschen mit Borderline-Syndrom, darunter die analytische Psychotherapie, die Gestalttherapie und das Grönenbacher Modell.
Schlüsselwörter
Borderline-Syndrom, Persönlichkeitsstörung, emotionale Instabilität, Impulsivität, Selbstverletzung, Beziehungsprobleme, Therapie, Grönenbacher Modell, Ursachen, soziale Folgen, Lebensgeschichte, Fallbeispiel.
- Arbeit zitieren
- Heidi Christina Kohlstock (Autor:in), 2003, Das Borderlinesyndrom und seine sozialen Folgen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66194