Archiv – einer der „geheimnisvollsten“ und immer noch wenig besuchten außerschulischen Lernorte im Geschichtsunterricht. Aus welchem Grund meiden viele Lehrer und Lehrerinnen diese ausgesprochen reiche berührende Quelle an Geschichtsmaterial? Aus Angst vor dem großen Zeitaufwand und Vorbereitung des Unterrichts außerhalb des Klassenzimmers? Aus Unsicherheit, eine „andere“ Geschichte den Schülern zu vermitteln – etwas entfernt von den großen nationalen oder internationalen historischen Ereignissen – mit dem Schwerpunkt auf der Lokal- und Regionalgeschichte? Vielleicht fehlt den Lehrern und Lehrerinnen einfach die Archiverfahrung: gewisse Kenntnisse über Stoffvermittlung und Unterrichtsformen, die für die Archivarbeit sinnvoll wären? Vielleicht sind Lehrpersonen einfach der Meinung, dass Schüler gar nicht in der Lage sind, mit Archivalien zu arbeiten?
Selbstverständlich gibt es einige Schwierigkeiten und Hindernisse in Bezug auf erfolgreiche Arbeit der Schüler im Archiv. Es werden oft außerordentliche Unterrichtssituation, Schrift- und Sprachbarrieren genannt. Lehrer und Lehrerinnen sollten mit archivbezogenen Methoden, sowie Gruppen- oder Projektarbeit, vertraut sein, bei der Durchführung inhaltliche und organisatorische Hilfestellung durch Fachleute – Archivare - einholen. Alle diese Hindernisse sind aber unter bestimmten Voraussetzungen und vernünftiger Planung des Unterrichts leicht zu beseitigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Fragestellung
- Gesamter Überblick über die Akten
- Die Form einer Akte
- Finanzierung der Kleinkinderschulen und Kinderpflegen
- Geschichte und Aufgaben des Wohltätigkeitsvereins
- Geläufige Währung
- Geschichte der Entstehung der Kleinkinderanstalten in Württemberg
- Inhalte der Akten
- Allgemeine Informationen über die Kleinkinderanstalten im Verwaltungsbezirk Ludwigsburg um 1855
- Aufgaben der Kleinkinderschulen
- Ausbildung der Betreuungspersonen
- Jahresberichte
- Erster Rechenschaftsbericht des Frauenvereins für die Kleinkinderschulen 1833-1838
- Archiv als Lernort im Geschichtsunterricht
- Bezug zum Bildungsplan
- Ziele der Archivpägagogik
- Methodische Umsetzung des archivpädagogischen Themas 'Kleinkinderschulen' in einer 7. Hauptschulklasse
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Geschichte von Kleinkinderschulen in Württemberg im 19. und 20. Jahrhundert. Die Arbeit analysiert anhand von Akten aus dem Staatsarchiv Ludwigsburg die Entstehung, Organisation und Finanzierung dieser Institutionen. Sie untersucht die Rolle des Wohltätigkeitsvereins und die Ausbildung der Betreuungspersonen. Darüber hinaus wird die Bedeutung von Archiven als Lernorte im Geschichtsunterricht beleuchtet.
- Entstehung und Entwicklung von Kleinkinderschulen in Württemberg
- Finanzierung und Verwaltung der Kleinkinderschulen
- Aufgaben und Inhalte der Kleinkinderschulen
- Ausbildung der Betreuungspersonen
- Archivpädagogik und die Verwendung von Archiven im Geschichtsunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung und Fragestellung: Die Einleitung stellt die Bedeutung von Archiven als Lernorte im Geschichtsunterricht heraus und verdeutlicht die besonderen Herausforderungen, die mit der Arbeit mit Archivalien verbunden sind. Die Autorin schildert ihre Motivation, das Thema „Kleinkinderschulen“ zu bearbeiten, und hebt die Bedeutung der Arbeit mit Primärquellen hervor.
- Gesamter Überblick über die Akten: Dieses Kapitel beschreibt die verwendeten Akten aus dem Staatsarchiv Ludwigsburg und beleuchtet deren historischen Kontext. Die Autorin erklärt die verschiedenen Arten von Quellenmaterialien und betont die Herausforderungen bei der Entschlüsselung handschriftlicher Dokumente.
- Die Form einer Akte: In diesem Kapitel beschreibt die Autorin die Formatierung und Organisation der Akten sowie die damit verbundenen Schwierigkeiten. Sie geht auf die Unterschiede zwischen Handschriften des 19. Jahrhunderts und der heutigen Standardschriftsprache ein und schildert ihre persönlichen Herausforderungen als Nicht-Muttersprachlerin.
- Finanzierung der Kleinkinderschulen und Kinderpflegen: Dieses Kapitel widmet sich der Finanzierung der Kleinkinderschulen und beleuchtet die Rolle des Wohltätigkeitsvereins. Die Autorin erklärt die geläufige Währung des 19. Jahrhunderts und die Bedeutung von Spenden für die Finanzierung der Einrichtungen.
- Geschichte der Entstehung der Kleinkinderanstalten in Württemberg: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung und Entwicklung von Kleinkinderschulen in Württemberg im Kontext der Industrialisierung und der gesellschaftlichen Veränderungen des 19. Jahrhunderts.
- Inhalte der Akten: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Aspekte der Akten, darunter allgemeine Informationen über Kleinkinderschulen im Verwaltungsbezirk Ludwigsburg, die Aufgaben der Einrichtungen, die Ausbildung der Betreuungspersonen, Jahresberichte und der erste Rechenschaftsbericht des Frauenvereins.
- Archiv als Lernort im Geschichtsunterricht: Dieses Kapitel diskutiert die Bedeutung von Archiven als Lernorte im Geschichtsunterricht und beleuchtet den Bezug zum Bildungsplan. Die Autorin erläutert die Ziele der Archivpädagogik und stellt eine methodische Umsetzung des Themas „Kleinkinderschulen“ in einer 7. Hauptschulklasse vor.
Schlüsselwörter
Kleinkinderschulen, Württemberg, 19. Jahrhundert, 20. Jahrhundert, Industrialisierung, Wohltätigkeitsverein, Archivpädagogik, Geschichtsunterricht, Primärquellen, Akten, Staatsarchiv Ludwigsburg, Betreuungspersonen, Bildungsplan.
- Arbeit zitieren
- Elena Hahn (Autor:in), 2006, Kleinkinderschulen in Württemberg im 19.-20. Jahrhundert, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66196