In der heutigen Zeit hoher Dynamik, Komplexität und Flexibilität werden immer wieder neue Anforderungen an den Menschen und an seine Fähigkeit, sich schnell an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen, gestellt, welches durch ständig steigenden Koordinationsaufwand noch verstärkt wird. Die Tatsache, dass im Laufe eines Arbeitslebens der Arbeitgeber häufiger, sei es gewollt oder ungewollt, gewechselt wird, ist ebenso selbstverständlich, wie die Forderung nach Mehrsprachigkeit durch Annäherung der verschiedensten Kulturen und nach lebenslangem Lernen in Folge von Fusionen oder Organisationsveränderungen in Unternehmen. Hinzukommend verlagert sich der Wirtschaftsschwerpunkt unserer Gesellschaft in Richtung Dienstleistungssektor, dessen wesentliches Produkt letztendlich Wissen und Kommunikation ist. Diese immer mehr an Bedeutung gewinnende Kommunikation kann dabei in verbaler, nonverbaler Form oder auch in Schrift- oder Präsentationsform auftreten. Der Druck auf den Menschen durch heutige Prozesse wie Change Management, Reorganisation oder Organisationsentwicklung verstärkt sich noch durch die daraus folgende erhöhte Belastung im privaten Bereich und führt auch hier zu häufigen Schwierigkeiten im Umgang mit seinen Mitmenschen und der Familie. Es fühlt sich der eine vom anderen unverstanden oder nicht respektiert und die Verteilung der häuslichen Belastung wird auch nicht selten als überaus einseitig empfunden. Damit ist das Thema der zwischenmenschlichen Kommunikation so aktuell wie nie zuvor, was sich nicht zuletzt an dem großen Angebot an entsprechender Beratung und Dienstleistung ablesen lässt. Der wesentliche Faktor dieser Kommunikation ist der Mensch, mit der Konsequenz, dass die Kommunikation an sich so vielseitig ist wie der Mensch selbst. Hierin ist auch das riesige Konfliktpotential der Kommunikation begründet. Jeder Mensch kommuniziert anders und fasst eine vermeintlich objektiv identische Kommunikation subjektiv anders auf.
Im Rahmen dieser Arbeit soll einer der bedeutendsten Ansätze zur Beschreibung der Kommunikation und Empfehlungen zu deren Verbesserung von Friedemann von Schulz von Thun vorgestellt werden, welches von ihm als „Die vier Seiten einer Nachricht“ oder auch als „Das Kommunikationsquadrat“ bezeichnet und 1977 das erste mal vorgestellt wurde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen
- Die Wurzeln der Arbeit von F. Schulz von Thun
- Die Individualpsychologie nach Alfred Adler
- Die Themenzentrierte Interaktion nach Ruth Cohn
- Zum Begriff Kommunikation und Nachricht
- Ausgangsmodelle
- Das Modell von Bühler
- Das Sender-Empfänger-Modell
- Das Modell von Watzlawick
- Die vier Seiten einer Nachricht
- Die Anatomie einer Nachricht
- Die Sachseite einer Nachricht
- Die Bedeutung der Sachseite
- Typische Probleme auf der Sachseite
- Ansätze zur Lösung
- Die Selbstoffenbarungsseite einer Nachricht
- Die Bedeutung der Selbstoffenbarungsseite
- Typische Probleme auf der Selbstoffenbarungsseite
- Ansätze zur Lösung
- Die Appellseite einer Nachricht
- Die Bedeutung der Appellseite
- Typische Probleme auf der Appellseite
- Ansätze zur Lösung
- Die Beziehungsseite einer Nachricht
- Die Bedeutung der Beziehungsseite
- Typische Probleme auf der Beziehungsseite
- Ansätze zur Lösung
- Zusammenfassung und Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert das Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun, bekannt als „Die vier Seiten einer Nachricht“ oder „Das Kommunikationsquadrat“. Sie untersucht die Grundlagen des Modells und beleuchtet seine Relevanz in der heutigen Zeit. Darüber hinaus werden die einzelnen Seiten einer Nachricht detailliert betrachtet, und es werden typische Probleme und Lösungsansätze dargestellt.
- Analyse des Kommunikationsmodells von Friedemann Schulz von Thun
- Identifikation der vier Seiten einer Nachricht (Sach-, Selbstoffenbarungs-, Appell- und Beziehungsseite)
- Erörterung von Problemen, die auf jeder Seite der Nachricht auftreten können
- Vorschläge von Lösungsansätzen zur Verbesserung der Kommunikation
- Bedeutung des Modells für die Analyse und Prävention von Kommunikationsstörungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas Kommunikation in der heutigen Zeit heraus und führt in das Kommunikationsmodell von Schulz von Thun ein.
- Der Abschnitt „Grundlagen“ befasst sich mit den Wurzeln des Modells, insbesondere mit den Einflüssen von Alfred Adler und Ruth Cohn. Zudem werden verschiedene Kommunikationsmodelle betrachtet, die als Ausgangspunkt für Schulz von Thuns Arbeit dienen.
- Das Kapitel „Die vier Seiten einer Nachricht“ beschreibt die einzelnen Seiten einer Nachricht und ihre Bedeutung in der Kommunikation. Für jede Seite werden typische Probleme und Lösungsansätze erläutert.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Kommunikation, Kommunikationsstörungen, Kommunikationsmodell, Friedemann Schulz von Thun, Die vier Seiten einer Nachricht, Sachseite, Selbstoffenbarungsseite, Appellseite, Beziehungsseite, Analyse, Prävention, Individualpsychologie, Alfred Adler, Themenzentrierte Interaktion, Ruth Cohn.
- Quote paper
- Matthias Schrameier (Author), 2006, Analyse und Prävention von Kommunikationsstörungen. Das Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66327