Zu Beginn der 1990iger Jahre hat die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsvereinfachung (KGSt) in Köln mit dem Neuen Steuerungsmodell die Diskussion um die Verwaltungsmodernisierung im öffentlichen Sektor maßgeblich angestoßen und beeinflusst, insbesondere mit dem 1990 vorgelegten Bericht „Dezentrale Ressourcenverantwortung - Überlegungen zu einem Neuen Steuerungsmodell“, dem mittlerweile weit über 20 weitere Berichte folgten.
Die Gründe für den Reformbedarf vor allem in der Kommunalverwaltung sind vielfältig zu sehen und werden in der vorliegenden Arbeit erläutert.
Zur Verwaltungsmodernisierung sind verschiedene Ansätze und Modelle in den vergangenen Jahren entwickelt worden. Auch wenn viele Kommunen versuchen, alternative Wege zu gehen, ist doch das Neue Steuerungsmodell (NSM) der Kommunalen Gemeinschaftsstelle das bekannteste und umfassendste Modell der Verwaltungsmodernisierung in Deutschland geblieben und bildet auch die wesentliche Grundlage für das vorliegende Buch.
In der Studie wird in Grundzügen das KGSt-Modell zur Neuen Steuerung dargestellt und die Übertragbarkeit auf den Jugendhilfebereich diskutiert. Daran schließen sich Wertungen und Ergänzungen auf der Grundlage des Sozialgesetzbuches (SGB VIII) an, gefolgt von Ausführungen über die Auswirkungen auf das Gesamtsystem der Jugendhilfe.
Das vorliegende Buch zeigt Ansätze und Zusammenhänge zwischen strategischer Steuerung der Jugendhilfe (Jugendhilfeplanung) und der betriebswirtschaftlichen Steuerung und ihrer Schnittstellen auf. Ergänzt werden diese Ausführung durch ein beispielhaftes Controlling-Konzept.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Grundidee des Neuen Steuerungsmodells
- 3. Die fünf Kernelemente
- 3.1 Kundenorientierung und Qualitätsmanagement
- 3.2 Outputorientierung
- 3.2.1 Strategische Steuerung / Kontraktmanagement
- 3.2.2 Haushalt / Rechnungswesen
- 3.2.3 Produkte
- 3.2.4 Kennzahlen
- 3.2.5 Budgetierung
- 3.2.6 Controlling / Berichtswesen
- 3.2.7 Wettbewerb / Interkommunaler Vergleich
- 3.3 Dezentrale Fach- und Ressourcenverantwortung
- 3.4 Personalentwicklung
- 3.5 Technikunterstütze Informationsverarbeitung (Tul)
- 4. Die kritische Diskussion der Neuen Steuerung in der Jugendhilfe
- 5. Neue Steuerung und die Vorgaben des SGB VIII
- 5.1 Steuerung der Jugendhilfe
- 5.2 Das Hilfeplanverfahren
- 5.3 Die Jugendhilfeplanung
- 5.4 Der Jugendhilfeausschuss
- 5.5 Gesamtsteuerung der Jugendhilfe
- 5.6 Die Freien Träger
- 5.6.1 Zum Verhältnis zwischen den öffentlichen und freien Trägern
- 5.6.2. Neuregelung der Vereinbarungen gem. §§ 78 a-78 g SGB VIII
- 5.6.3 Kritische Reflexion
- 6. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Neuen Steuerungsmodell und dessen Übertragbarkeit auf den Bereich der Kinder- und Jugendhilfe. Sie analysiert die Grundidee des Modells, die fünf Kernelemente und ihre Bedeutung für die effiziente Steuerung und Verwaltung von Ressourcen in der Jugendhilfe.
- Einführung und Erläuterung des Neuen Steuerungsmodells
- Analyse der fünf Kernelemente des Modells
- Diskussion der kritischen Aspekte des Modells im Kontext der Jugendhilfe
- Beurteilung der Vereinbarkeit des Modells mit den Vorgaben des SGB VIII
- Auswirkungen des Modells auf das Gesamtsystem der Jugendhilfe
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Neuen Steuerungsmodells ein und erläutert die Relevanz des Themas für den Bereich der Jugendhilfe.
- Kapitel 2: Die Grundidee des Neuen Steuerungsmodells: In diesem Kapitel wird die Grundidee des Modells als Instrument zur Verwaltungsmodernisierung im öffentlichen Sektor vorgestellt. Es wird die Analogie zur "Kommune als Dienstleistungsunternehmen" erläutert und die Notwendigkeit der Effizienzsteigerung und Haushaltskonsolidierung betont.
- Kapitel 3: Die fünf Kernelemente: Dieses Kapitel beschreibt die fünf Kernelemente des Neuen Steuerungsmodells: Kundenorientierung, Outputorientierung, Dezentrale Fach- und Ressourcenverantwortung, Personalentwicklung und Technikunterstütze Informationsverarbeitung.
- Kapitel 4: Die kritische Diskussion der Neuen Steuerung in der Jugendhilfe: Hier werden die kritischen Aspekte des Modells in Bezug auf die Jugendhilfe beleuchtet, wobei die Herausforderungen und möglichen Probleme der Anwendung des Modells im sozialen Kontext aufgezeigt werden.
- Kapitel 5: Neue Steuerung und die Vorgaben des SGB VIII: Dieses Kapitel untersucht, wie die Vorgaben des SGB VIII mit dem Neuen Steuerungsmodell vereinbar sind. Es werden die Steuerung der Jugendhilfe, das Hilfeplanverfahren, die Jugendhilfeplanung, der Jugendhilfeausschuss und die Gesamtsteuerung der Jugendhilfe im Kontext des Modells betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen des Neuen Steuerungsmodells, der Verwaltungsmodernisierung, der Jugendhilfe, dem SGB VIII, Outputorientierung, Kundenorientierung, Dezentrale Fach- und Ressourcenverantwortung, Personalentwicklung und Technikunterstütze Informationsverarbeitung.
- Arbeit zitieren
- Dipl.-Sozialarbeiter / Master of Social Management Dietrich Jenner (Autor:in), 2000, Einführung des Neuen Steuerungsmodells in die Kinder- und Jugendhilfe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66368