„Auf lange Sicht können nur solche Gesellschaften ihren Eigenkapitalbedarf an der Börse decken, die sich das Vertrauen der Anleger durch vorbildliche Publizität erwerben.“ (Karl-Oskar Königs, Präsident der Frankfurter Wertpapierbörse, am XI. Deutschen Bankentag 1968, zitiert aus Harenberg 2000, S. 105)
Noch vor wenigen Jahren war der Begriff „Investor Relations“ in Deutschland kaum im Gespräch (vgl. Diehl 1993, S. 173) – doch spätestens seit der Welle an Neuemissionen der vergangenen drei Jahre hat er in weiten Bevölkerungskreisen Bekanntheit errungen. Im stärker gewordenen Wettbewerb nach Kapital spielen die Investor Relations eine immer größere Rolle. Kann internetbasierte Umweltberichterstattung das Kapitalmarketing unterstützen?
Es ist allgemein anerkannt, dass Kapitalmärkte umso effizienter funktionieren, je genauere und verlässlichere Informationen den einzelnen Investoren zur Verfügung stehen. Herrscht eine signifikante Unsicherheit im Markt, wie beispielsweise die Aussicht auf eine steigende Inflation, verlangen Investoren zusätzliche Vergütung als Ergebnis der Unsicherheit. Sobald neue Informationen für die Marktteilnehmer verfügbar werden, die diese Unsicherheit verringern, wie z.B. neue Zahlen zur Arbeitslosigkeit oder zum Kaufpreisindex, können Investoren ihre Erwartungen entsprechend anpassen und die aus der Unsicherheit entsprungenen Effekte auf den Unternehmenswert reduziert werden. Können auch Umweltinformationen einen Beitrag dazu leisten? Welche Unterstützungspotentiale weist das Internet dazu auf?
Dass die Nachfrage nach Umweltinformationen seitens der Investoren überrascht, zeigt auch DIN 33922, die Umweltberichte für die Öffentlichkeit normiert. Darin werden die Investoren im Gegensatz zu Mitarbeitern oder Nachbarschaft noch nicht einmal explizit als Teil der Öffentlichkeit genannt, an den Umweltberichte gerichtet werden sollten (vgl. DIN 33922, S. 3). Jack L. Kelly, Konzernanalyst bei Goldman Sachs, bringt den derzeitigen Stand auf den Punkt (zitiert aus Deutsch 1998): „It’s a lot easier to check out a company’s margin than to figure out how they manage their waste.“ - Welche Informationen sollen veröffentlicht werden?
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aufgabenstellung
- Aufbau der Arbeit
- Umweltberichterstattung als Instrument von Investor Relations
- Investor Relations
- Wesen und Zweck von Investor Relations
- Darstellung und Instrumente von Investor Relations
- Informationsbedarfsprofil der Investor-Relations-Adressaten
- Informationsbedarf der Eigenkapitalgeber
- Informationsbedarf der Fremdkapitalgeber
- Informationsbedarf der Multiplikatoren und Meinungsbildner
- Investitionsentscheidungen auf Basis ökologischer Informationen
- Ratio für Öko-Investments
- Profil ökologischer Informationen
- Umweltberichterstattung
- Zusammenfassung
- Unterstützungspotentiale des Internet
- Besondere Merkmale des Internet
- Einsatz des Internet zur Umweltberichterstattung
- Einsatz des Internet für Investor Relations
- Grenzen der internetbasierten Umweltberichterstattung als Intrument von Investor Relations
- Zusammenfassung
- Zum Stand der internetbasierten Umweltberichterstattung als Intrument von Investor Relations – dargestellt am Beispiel der 30 DAX-notierten Unternehmen
- Untersuchungsziel, Untersuchungsobjekt und Bewertungskriterien
- Ergebnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Rolle der internetbasierten Umweltberichterstattung als Instrument für Investor Relations. Es wird untersucht, ob Umweltinformationen für Investoren relevant sind und wie das Internet diese Informationen effektiver zugänglich machen kann.
- Die Bedeutung von Investor Relations und deren Kommunikationsstrategien
- Der Informationsbedarf von verschiedenen Investor-Gruppen (Eigenkapitalgeber, Fremdkapitalgeber, Meinungsbildner)
- Die Rolle von Umweltinformationen bei Investitionsentscheidungen
- Das Potential des Internets für die Verbreitung von Umweltberichten
- Die Untersuchung des aktuellen Standes der internetbasierten Umweltberichterstattung in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Aufgabenstellung der Arbeit vor und beschreibt die grundlegende Frage, ob internetbasierte Umweltberichterstattung ein Instrument der Investor Relations sein kann.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Umweltberichterstattung als Instrument der Investor Relations. Es untersucht die Bedeutung von Investor Relations und das Informationsbedürfnis der verschiedenen Investor-Gruppen.
Das dritte Kapitel beleuchtet die Unterstützungspotentiale des Internets für die Umweltberichterstattung und die Investor Relations. Es analysiert die besonderen Merkmale des Internets und deren Auswirkungen auf den Kommunikationsprozess.
Das vierte Kapitel befasst sich mit dem aktuellen Stand der internetbasierten Umweltberichterstattung am Beispiel der 30 DAX-notierten Unternehmen. Es stellt die Methodik der Untersuchung und die Ergebnisse dar.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Investor Relations, Umweltberichterstattung, Internet, Kapitalmarkt, ökologische Investments, Informationsmanagement, Unternehmenskommunikation und Corporate Social Responsibility.
- Arbeit zitieren
- Jörg Henseler (Autor:in), 2000, Internetbasierte Umweltberichterstattung als Instrument von Investor Relations, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6638