Die Bedeutung des Selbstmedikationsmarktes wächst


Hausarbeit, 2006

17 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Zum Begriff der Selbstmedikation
2.1 Zum Begriff der OTC

3 Der Selbstmedikationsmarkt zum Vergleich mit dem Verordnungsmarkt
3.1.1 Altersgruppen im Jahren

4 . Art der Selbstmedikation
4.1 . Arztgestützte Selbstmedikation
4.2 „Grünes Rezept“
4.3 Eigeninitiative Selbstmedikation

5 Die Situation in den Apotheken
5.1 OTC-Mark in der Apotheke

6 OTC-Werbung

7 Finanzielle Folgen für Versicherten

8 Ausblick und Perspektiven des Selbstmedikationsmarktes

9 Fazit

10 Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Das GKV-Modernisierungsgesetz (GMG) hat alle parlamentarischen Hindernissen passiert und ist am 1. Januar 2004 in Kraft getreten. Von allen vorangegangenen Gesundheitsreformen greift das GMG in die ordnungspolitischen und ökonomischen Rahmenbedingungen des Marktes rezeptfreier Arzneimittel am meisten ein.[1]

Das GKV–Modernisierungsgesetz hat die meisten OTC-Präparate (nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel) aus der GKV–Erstattung ausgeschlossen und deshalb wurde das ärztliche Verschreibungsverhalten einschneidend geändert.[2]

Als Konsequenz dieser Veränderungen wird der Patient bei seiner Entscheidung zwischen einem Arztbesuch und der Selbstmedikation und den Arzt bei seiner Verordnungsentscheidung stark beeinflusst.[3]

Durchschnittlich greift jeder Versicherte zu selbst gekauften Präparaten und pro Jahr sind es 6 Arzneimittel pro Person. Soziodemografische Unterschiede spielen deutliche Rolle bei Selbstmedikation: Frauen neigen stärker dazu, sich selbstständig zu behandeln. Kranken kaufen öfter dazu rezeptfreie Medizin als Gesunde. Die Intensität der Selbstmedikation ist auch vom Einkommen und Bildungsgrad der Betroffener abhängig. Am meisten werden Präparate gegen Erkältung und Schmerzen verkauft. Vitamine, Mineralstoffe und Stärkungsmittel bilden einen weiteren Schwerpunkt bei der Selbstmedikation.[4]

Dank verschiedener gemeinsamen Initiativen von Apotheker und Ärzteschaft sowie der Arzneimittel-Hersteller, zu denen das „Grüne Rezept“, die Verbraucherbroschüre „Selbstmedikation“ und das Internet gehören, wächst die Bedeutung der Selbstmedikation stark.[5]

2 Zum Begriff der Selbstmedikation

Die Bedeutung des Selbstmedikationsmarktes steigt. Fast jeder Versicherte hat mal innerhalb eines Quartals Selbstmedikationsmedikamente gekauft. Diese Medizin wird oft parallel zu dem vom Arzt verschriebenen Arzneimitteln verwandt.[6]

Der Begriff Selbstmedikation wird in verschiedenen Literaturquellen anders erklärt. In dieser Arbeit wird es unter Selbstmedikation verstanden, wenn Medikamente nach eigener Initiative und ohne Rezept in der Apotheke oder an anderer Stelle (z.B. Drogerie) gekauft und später ohne Arztanweisungen eingenommen werden. Dadurch enthält der Selbstmedikationsmarkt Arzneimittel, die nicht rezeptpflichtig sind sowie die Ware, die nicht der Apothekenpflicht unterliegt und auf diese Weise außerhalb der Apotheke verkauft werden kann.[7]

„Unter Selbstmedikation versteht man die eigenverantwortliche Anwendung von rezeptfreien Arzneimitteln (...) ohne vorausgegangene ärztliche Verordnung oder erneute Verordnung zur Vorbeugung oder Behandlung von leichten Erkrankungen und

Befindlichkeitsstörungen.“[8]

Beim Kauf von rezeptfreien Medikamenten nimmt der Apotheker eine wichtige Aufgabe ein: Von ihm wird eine aktive und umfassende Betreuung erwartet, obwohl die informierten und körperbewussten Patienten vor dem Lauf zur Apotheke meistens genau wissen, welches Arzneimittel sie haben möchten. Neben der hohen Aufgeschlossenheit gegenüber der Selbstmedikation ist auch eine überdurchschnittliche Bereitschaft zu alternativen Heilmethoden zu beobachten.[9]

2.1 Zum Begriff der OTC

„Over the counter“ („über den Tresen“) lautet der international gewöhnlichen Begriff für rezeptfreie Mittel. Diese enthalten nicht nur Arzneimittel der Selbstmedikation sondern auch von einem Arzt verordnete, aber nicht-verschreibungspflichtige Arzneimittel.[10]

3 Der Selbstmedikationsmarkt zum Vergleich mit dem Verordnungsmarkt

Der Selbstmedikationsmarkt hat zum Vergleich zu dem Verordnungsmarkt ein großes Volumen, wie die Daten des Bundesverbandes der Arzneimittelhersteller (BAH) auf der Grundlage der Datendes Informationsdienstleisters IMS Health weisen.[11]

Ein Anblick auf den Verorordnungs- und den Selbstmedikationsmarkt erklärt, dass beim einige Versicherten ziemliche Arzneimittelmengen ansammeln können. GKV-Versicherte ab 60 Jahre nicht nur mittelmaß 15,9 Arzneimittel verordnet erhalten, wie der GKV-Arzneimittelindex belegt, sondern im durchschnittlich auch noch 7,2 Arzneimittel im Rahmen der Selbstmedikation kaufen. Auf reale Patienten verbunden, liegen die sich ansammelnden Arzneimittelmengen oft noch deutlich höher. Aber auch die Durchschnittsbeobachtung zeigt, dass Verordnungs- und Selbstmedikation ohne genügende Abstimmung auf der Patientenebene Probleme (unerwünschte Wirkungen von Arzneimittel, kritische Wechselwirkungen) aufwerfen können.[12]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

* laut GKV-Arzneimittelindex (Juli 2005)

** Modellrechnung: hochgerechnet auf der Basis des IV. Quartals 2005

Tab. 1: Bewertung: Arzneiverordnungen und Selbstmedikation pro Versicherten nach Alter (Quelle: Wido-monitor)[13]

Verordnete und selbst gekaufte Medikamente können beim einigen Versicherten erheblich ansammeln: über 60-Jährigen durchschnittlich auf über 20 Arzneimitteln.

Personen, die Arzneimittel verordnet bekommen haben, tätigen im stärkeren Umfang die Selbstmedikation (56,3% vs. 42,1%).[14]

[...]


[1] Die Pharmazeutische Industrie v. 2004, S. 1085

[2] Deutsche Apotheker Zeitung v. 6. Juli 2006, S. 44

[3] Pharmazeutische Zeitung v. 26. Februar 2004, S. 14

[4] Wido-monitor, 1/2006, S.1

[5] Pharmazeutische Zeitung v. 26. Februar 2004, S. 14

[6] Wido-monitor, 1/2006, S.1

[7] Wido-monitor, 1/2006, S.1

[8] Walluf-Blume 1997, S. 30

[9] Planung & Analyse, 4/2003, S. 22

[10] Arzneimittel-Zeitung v. 23. Oktober 2003

[11] Wido-monitor, 1/2006, S.2

[12] Wido-monitor, 1/2006, S.4-5

[13] Quelle: Wido-monitor, 1/2006, S. 5

[14] Wido-monitor, 1/2006, S. 5

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Die Bedeutung des Selbstmedikationsmarktes wächst
Hochschule
Universität Hamburg  (Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften)
Veranstaltung
Gesundheitspolitik
Note
1,3
Autor
Jahr
2006
Seiten
17
Katalognummer
V66466
ISBN (eBook)
9783638590525
ISBN (Buch)
9783656802044
Dateigröße
534 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Hypothese: Durch den grundsätzlichen Ausschluss nicht verschreibungspflichtiger Arzneimittel aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen wird die Selbstmedikation weiter an Bedeutung gewinnen.
Schlagworte
Bedeutung, Selbstmedikationsmarktes, Gesundheitspolitik
Arbeit zitieren
Iryna Spektor (Autor:in), 2006, Die Bedeutung des Selbstmedikationsmarktes wächst, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66466

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