Das Mittelalter gilt in der heutigen historischen Forschung als das "finstere Zeitalter". Es wurde bestimmt von Hexenverfolgungen, Kreuzzügen und von der streng gegliederten ständischen Gesellschaft. Die Bezeichnung finster richtet sich sehr oft auch auf die Bereiche Literatur, Wissenschaft und Dichtung. Und sehr oft trifft die These, dass das Mittelalter für die Weiterentwicklung dieser genannten Bereiche nicht sehr von Nutzen war, auch zu. Doch es gibt eine Epoche innerhalb des Mittelalters, auf die diese These auf gar keinen Fall zutrifft. Gemeint ist die Renaissance.
Die Renaissance gilt als die Zeit der Wiederbelebung antiker Kulturen und Sprachen und als Wiedergeburt des in der Antike verbreiteten Denkens. Sie wirkte sich auf alle Bereiche des täglichen Lebens im ausgehenden Mittelalter aus. Die Zeit ab 1500 gilt heute auch als "Wendezeit zwischen Mittelalter und Neuzeit". Sie führte einen Wandel in der Gesellschaft, der Literatur und auch in der Kirche herbei, der für die sich anknüpfende Neuzeit von herausragender Bedeutung war. Inmitten dieser Renaissance prägte vor allen Dingen die Reformation von Martin Luther im Jahr 1517 und auch die Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg 1452 den Verlauf des alltäglichen Lebens und damit auch die Situation innerhalb der Gesellschaft in Europa.
Diese Arbeit untersucht, auf welche Bereiche des Lebens die Renaissance Einfluss genommen hat. Um einen Überblick bewahren zu können, unterteilt sich diese Arbeit nach einer kurzen Erläuterung des Begriffes Renaissance in mehrere Kapitel. So beschäftigt sich ein Teil mit der Gliederung der Gesellschaft, ein weiterer wird sich mit der Entwicklung der Sprachen im Mittelalter auseinandersetzen. Neben der Betrachtung der Gebiete Kunst, Bildung und Literatur soll auch das Freizeitverhalten der Menschen im ausgehenden Mittelalter untersucht werden. Und auch die Analyse der Rolle der Frau und die der Position der Kirche in der Renaissance wird durchgeführt.
Als Basis liegen dieser Arbeit viele erhaltene Schriftstücke bekannter Literaten und auch Herrscher zu Grunde, aus denen sich Aussagen über das alltägliche Leben zur Zeit der Renaissance herausfiltern lassen.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Begriff der Renaissance
- 3. Die Gesellschaft der Renaissance
- 4. Die Frau in der Renaissance
- 5. Die Sprachen
- 5.1 Das Aufkommen der Volkssprachen
- 5.2 Das Frühneuhochdeutsche
- 5.3 Sprache in der Kirche
- 6. Die Wirtschaftslage
- 7. Freizeitverhalten, Sitten und Bräuche
- 8. Literatur, Kunst und Bildung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Einfluss der Renaissance auf verschiedene Lebensbereiche im ausgehenden Mittelalter. Sie analysiert die Veränderungen in der Gesellschaft, der Sprache, der Kunst, der Bildung und im Freizeitverhalten sowie die Rolle der Frau und der Kirche in dieser Epoche.
- Die Renaissance als Zeit der Wiederbelebung antiker Kulturtraditionen und des menschlichen Denkens.
- Die gesellschaftlichen Veränderungen, insbesondere der Aufstieg des Bürgertums und der Wandel der Ständeverordnung.
- Die Entwicklung der Sprachen im Mittelalter, insbesondere das Aufkommen der Volkssprachen und die Bedeutung der Sprache in der Kirche.
- Die Rolle der Frau in der Renaissance und ihre zunehmende Gleichstellung mit dem Mann.
- Der Einfluss der Renaissance auf die Kunst, die Bildung und die Literatur.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen einführenden Überblick über die Renaissance als eine Zeit der Wiederbelebung antiker Kulturtraditionen und des menschlichen Denkens. Anschließend wird der Begriff Renaissance näher beleuchtet, wobei die Bedeutung des Wiederauflebens antiker Kulturtraditionen und die Entstehung des Ideals des "uomo universale" hervorgehoben werden. Kapitel 3 widmet sich der gesellschaftlichen Entwicklung während der Renaissance, mit Schwerpunkt auf dem Wandel der Ständeverordnung und dem Aufstieg des Bürgertums. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit der Rolle der Frau in der Renaissance, wobei die zunehmende Gleichstellung mit dem Mann und die Einrichtung von Mädchenschulen im Vordergrund stehen. Kapitel 5 behandelt die Entwicklung der Sprachen im Mittelalter, mit Fokus auf das Aufkommen der Volkssprachen, das Frühneuhochdeutsche und die Bedeutung der Sprache in der Kirche.
Schlüsselwörter
Renaissance, Mittelalter, Antike, Kultur, Gesellschaft, Wandel, Sprache, Bildung, Kunst, Literatur, Frau, Kirche, Humanismus, "uomo universale", Ständeverordnung, Bürgertum, Volkssprachen, Frühneuhochdeutsch, Freizeitverhalten, Sitten, Bräuche.
- Arbeit zitieren
- Thorsten Laumann (Autor:in), 2001, Die Auswirkungen der Renaissance auf das alltägliche Leben im ausgehenden Mittelalter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6664