Blueprint - ein intermedialer Vergleich


Hausarbeit (Hauptseminar), 2006

15 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Gliederung

1. Einleitung

2. das Buch
2.1 Autorin und Entstehungsgeschichte
2.2 die Geschichte
2.3 Vorstellung der Personen/Charakterisierung
2.3.1 die Hauptfiguren
2.3.2 die Nebenfiguren

3. der Film
3.1 Regisseur und Entstehung
3.2 die Geschichte

4. Vergleich zwischen Buch und Film die Personen im Vergleich
4.1 die Personen im Vergleich
4.2 die Geschichte im Vergleich

5. Gründe für Veränderungen Fazit

6. Fazit

Literatur

1. Einleitung

Diese Arbeit beschäftigt sich im Rahmen des Seminars "Kinder-und Jugendliteratur - medial präsentiert" mit dem Buch "Blueprint - Blaupause" von Charlotte Kerner und dem darauf aufbauenden gleichnamigen Film "Blueprint - die Zukunft beginn“. Ziel dieser Arbeit ist es, die im Referat erwähnten Gedanken und Ideen wiederzugeben und gegebenenfalls zu vertiefen. Dabei soll das Buch zuerst umfassend vorgestellt werden, das heißt, es werden die Geschichte, die Personen, die Autorin und die Entstehungsgeschichte des Buches betrachtet. Anschließend kommt es zu einem direkten Vergleich dieser Punkte mit dem Film, auch hier werden Handlung, Personen und die Entstehungsgeschichte betrachtet und auffällige, aber auch weniger offensichtliche Unterschiede verdeutlicht. Abschließend versuche ich, die Beweggründe für die vorgenommenen Veränderungen von Buch zu Film kurz zu interpretieren. Alle Fakten, Informationen und Zitate dieser Ausarbeitung habe ich, soweit nicht anders angegeben, der Internetseite www.blueprint-blaupause.de entnommen (Stand 15.6.2006).

2. Das Buch

2.1 Autorin und Entstehungsgeschichte

Blueprint erschien im Frühjahr 1999. Autorin war die Schriftstellerin Charlotte Kerner, die damit ihren zweiten Zukunftsroman vorlegte. Sie wurde am 12.11.1950 in Speyer geboren und studierte in Mannheim Volkswirtschaft und Soziologie. Ihr erstes Buch schrieb sie gemeinsam mit einer Sinologin über die Stellung der chinesischen Mädchen und Frauen - entsprechende Erfahrungen hierüber konnte sie während ihres Studienaufenthaltes in China sammeln. Als Buchautorin hat sie sich jedoch vor allem durch zahlreiche Frauenbiografien hervorgetan. Charlotte Kerner lebt heute mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Lübeck. Für den Roman »Blueprint - Blaupause« wurde sie im Jahr 2000 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis (Sparte Jugendroman) auf der Frankfurter Buchmesse geehrt. Bisher wurde es in 11Sprachen übersetzt und erschien 2003 als Hörbuch im Hörbuchverlag.

Charlotte Kerner beschäftigte sich bereits in ihrem Buch "Geboren 1999" mit einem medizin-ethischen Thema, das besonders für Jugendliche aufbereitet wurde. Auch darin geht es um den medizinischen Fortschritt bezüglich der Fortpflanzung, um Samenspender und Retortenbabys. Blueprint jedoch geht bereits einen Schritt weiter: nicht mehr nur künstliche Befruchtung ist das Thema, sondern das Klonen eines Menschen. Wie jedoch kam die Autorin auf dieses Thema? In einem Interview zu ihrem Buch erklärt sie es: "Bei "Blueprint" war [...]der wichtigste Anstoß, dass 1993 in den USA erstmals menschliche Retortenbabys zerschnitten und künstlich Zwillinge oder zeitgleiche Klone erzeugt wurden." Zu diesem Zeitpunkt begann sie bereits, die Geschichte von Blueprint aufzuschreiben. Auch wenn damals die geklonten Embryonen im 32-Zellen-Stadium vernichtet wurden, so wurde doch eine Grenze aufgezeigt, eine Schwelle, über die sich bis dahin noch niemand gewagt hatte. "Der Tabubruch allein war das Ziel und ein Signal, ein lautes Warnsignal. Denn als eigentliche Herausforderung galt die Herstellung der Kopie eines erwachsenen Säugetieres, also die Erschaffung von eineiigen Zwillingen, die eine Generation trennt. Und genau das verkörpern die zwei Hauptpersonen dieses Buches: Die Klon-Mutter Iris und ihre Blaupause, die Tochter Siri.", so Kerner in einem Nachwort.

Doch warum schrieb sie dieses Buch besonders für Jugendliche, warum glaubt sie, dass sich gerade die junge Generation mit diesem Thema befassen sollte? Kerner sagte dazu: "Weil sie die Generation sind, die das erste Mal mit dem Segen und Fluch der Eingriffe in das Genom konfrontiert sein werden; die sich entscheiden müssen, Menschen zu "machen". Um diese Möglichkeiten nutzen, ablehnen oder weiterentwickeln zu können, ist es wichtig, sie zu verstehen - auch in ihren psychologischen Folgen."

2.2 die Geschichte

Der Roman beginnt mit einem Prolog der 21-jährigen Siri Sellin in welchem sie erklärt, dass sie nun, zwei Wochen nach dem Tod ihrer Mutter, ihre Erinnerungen und Gedanken an ihr bisheriges Leben und an ihre Mutter neu zusammensetzen und die dabei entstehende Geschichte "Blueprint" nennen möchte. Um ihr besonderes Verhältnis zu ihrer Mutter zu verdeutlichen, beginnen ihre Aufzeichnungen noch vor ihrer Geburt:

Iris Sellin, die Mutter, erfährt in ihrem 30. Lebensjahr, dass sie an Multipler Sklerose erkrankt ist und die Krankheit vermutlich innerhalb der nächsten zehn Jahre ausbrechen wird. Da sie eine sehr erfolgreiche Pianistin und Komponistin mit großen Zukunftsplänen ist, trifft sie diese Nachricht hart. Sie erkennt, dass sie niemandem ihr Talent weitervererben kann, gleichzeitig aber kommt ein gemeinsames Kind mit einem Mann nicht in Frage, da Männer in ihrem Leben nur kurzfristig Platz haben. Zufällig entdeckt sie den Artikel eines Prof.essor Mortimer

G. Fisher, in dem sie erfährt, dass man mittlerweile Menschen klonen kann. Sie bittet ihn, sie zu klonen, damit sie ihren Klon-Zwilling austragen und zur Welt bringen kann. Siri, der "Tochter-Zwilling", wird diese Tat später als Ausdruck eines übersteigerten Narzissmus werten - Iris wolle nur in ihrem Kind weiterleben und noch größeren Ruhm erlangen.

Siris Kindheit ist einerseits geprägt von einem sehr innigen Verhältnis zu ihrer Mutter, da diese immer wieder auf das bestehende "Zwillingsband" zwischen beiden hinweist. Andererseits aber ist das Verhältnis auch geprägt von der häufigen, konzertbedingten Abwesenheit der Mutter. Aus diesem Grund wird "die ideale Kinderfrau" eingestellt: Daniela Hausmann ist Musikpädagogin und Mutter des vierjährigen Janeck. Beide stellen für Siri eine Art Ersatzfamilie dar, auf die sie sich immer verlassen kann.

Während Siri heranwächst, veröffentlicht Prof.. Fisher einen Fachartikel über die Klonierung Iris Sellins, es entstehen öffentliche Debatten und Proteste, die aber, so scheint es, nach einigen Jahren abflachen, weil die Klonierung ein nicht mehr ungewöhnliches Verfahren geworden zu sein scheint.

Mit der Zeit werden auch die MS-Schübe des "Mutter-Zwillings" Iris Sellin immer häufiger und heftiger. Die schon früh begonnene musikalische Erziehung ihrer Tochter intensiviert sie nun zu hartem Training. In Siri wächst der Ehrgeiz heran, so gut zu spielen wie ihre Mutter, wenn nicht sogar besser. Außer zu ihrem "Bruder" Janeck hat sie deshalb auch kaum Kontakt zu Gleichaltrigen. Einzig zu "Dada", wie sie die Kinderfrau nennt, und zu ihrer Mutter hat sie intensiven Kontakt. Mit der Zeit allerdings, Siri wächst nun zum Teenager heran, beginnt sie, sich nach einer eigenen Identität zu sehnen. Kleine Kämpfe werden sowohl bei Konzerten als auch zu Hause ausgetragen. Siris Beziehung zu ihrer Mutter verschlechtert sich zusehends, sie tut fast alles, um sich äußerlich und innerlich von ihr zu unterscheiden. Sogar Suizidgedanken kommen auf Je älter Siri wird, desto größer wird ihr Bedürfnis, anders zu sein als ihr »Muzwi«. Allerdings hat sie auch eine unbeschreiblich große Angst, diese Frau, die sie bekämpft, zu verlieren, da sie glaubt, ohne sie nicht existieren zu können.

Durch die Klonschaft ist eine noch nie da gewesene Mutter-Tochter-Beziehung entstanden, die sich von der schwierigen Beziehung zwischen Eltern und normalen Kindern dadurch unterscheidet, dass die "Einlinge" eine eigene Identität, eigene Charaktere besitzen. Zehn Jahre nach dem Tod ihrer Mutter hat Siri es geschafft, sie selbst zu sein. Sie ist genauso berühmt wie Iris in diesem Alter und hat unter dem Künstlernamen Double-Jou die erste große Einzelausstellung als Künstlerin.

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Blueprint - ein intermedialer Vergleich
Hochschule
Universität Leipzig  (Institut für Germanistik)
Veranstaltung
Kinder- und Jugendliteratur medial präsentiert
Note
2
Autor
Jahr
2006
Seiten
15
Katalognummer
V66646
ISBN (eBook)
9783638595735
ISBN (Buch)
9783656777991
Dateigröße
438 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Blueprint, Vergleich, Kinder-, Jugendliteratur, intermedial, Gen, Retortenbaby, klonen
Arbeit zitieren
Nicole Heintke (Autor:in), 2006, Blueprint - ein intermedialer Vergleich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66646

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