Die Apostelgeschichte ist nicht als Geschichtsschreibung im heutigen Sinne zu verstehen. Sie erfüllt deshalb auch nicht die Funktion eines historischen Tatsachenberichtes. Vielmehr schreibt der Verfasser der Apostelgeschichte für eine bestimmte Leserschaft und die Vermittlung eines theologischen Sinnes steht im Vordergrund. Die Frage, für welche Leserschaft der Autor der Apostelgeschichte schreibt, soll im Weiteren geklärt werden. Im Rahmen dieser Ausarbeitung soll ebenso auf die Person des Verfasser und auf deren Hintergründe eingegangen werde. Dadurch wird der im Folgenden genauer zu untersuchende Abschnitt Apostelgeschichte 10,1-48 mit notwendigem Basiswissen untermauert, sodass sie leichter zugänglich und verständlich wird. Die Apostelgeschichte selbst, beschäftigt sich nicht wie der Name vermuten lässt mit den Taten der Apostel. Sie beschreibt vielmehr die Ausbreitung des Evangeliums von Jerusalem bis nach Rom oder wie es in der Apg 1,8 heißt „und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an die Grenzen der Erde.“ Die Grenzen der bekannten Welt bezeichnen hier die Grenzen des römischen Reiches, welche im damaligen Weltverständnis als Grenzen der Erde galten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Judenchristen, Heiden, Gottesfürchtige und Proselyten
- Apostelgeschichte 10, 1-48
- Der Verfasser der Apostelgeschichte
- Die Adressaten der Apostelgeschichte
- Die Protagonisten in Apostelgeschichte 10,1-48
- Der Apostel Petrus
- Der Hauptmann Kornelius
- Die Bedeutung von Apostelgeschichte 10,1-48 im Hinblick auf die Heidenmission
- Die Rolle des Petrus in Apg 10,1-48
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung untersucht den Abschnitt Apostelgeschichte 10,1-48, insbesondere die Taufe des Kornelius und den damit verbundenen Beginn der Heidenmission. Die Zielsetzung ist es, den Kontext dieses Abschnitts zu beleuchten, indem der Verfasser, die Adressaten und die wichtigsten Protagonisten analysiert werden. Der Fokus liegt auf der theologischen Bedeutung dieses Ereignisses für die Ausbreitung des Christentums.
- Die Identität und Rolle des Verfassers der Apostelgeschichte
- Die verschiedenen Gruppen innerhalb der frühen christlichen Gemeinde (Judenchristen, Heiden, Gottesfürchtige, Proselyten)
- Die Bedeutung der Taufe des Kornelius als Wendepunkt in der Missionsstrategie
- Die Rolle des Petrus in der Heidenmission
- Die theologische Interpretation der Apostelgeschichte 10,1-48
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema ein und erläutert, dass die Apostelgeschichte nicht als historischer Tatsachenbericht, sondern als theologische Schrift mit einer bestimmten Zielgruppe zu verstehen ist. Sie kündigt die Klärung der Fragen nach der Leserschaft und dem Verfasser an und begründet die Notwendigkeit, den Kontext von Apostelgeschichte 10,1-48 zu beleuchten, um dessen Verständnis zu erleichtern. Die Ausbreitung des Evangeliums von Jerusalem bis an die Grenzen des römischen Reiches wird als zentrales Thema der Apostelgeschichte benannt.
Judenchristen, Heiden, Gottesfürchtige und Proselyten: Dieses Kapitel differenziert zwischen verschiedenen Gruppen im Umfeld der frühen christlichen Gemeinde. Es definiert Judenchristen, Heiden, Gottesfürchtige und Proselyten und erläutert deren jeweilige Beziehungen zum Judentum und Christentum. Besonders die unterschiedliche Auslegung und Praxis jüdischer Vorschriften im Diasporajudentum wird hervorgehoben. Die Definition von "Heiden" im Kontext des Neuen Testaments als Anhänger polytheistischer Religionen wird klargestellt.
Apostelgeschichte 10, 1-48: Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die Analyse des ausgewählten Textes. Er beginnt mit einer Diskussion über die Autorschaft, wobei die traditionelle Zuschreibung an Lukas kritisch hinterfragt und die Möglichkeit einer literarischen Tradition anstelle eines konkreten Autors erörtert wird. Es wird auch die Frage nach den Adressaten beleuchtet und die Rolle der Protagonisten Petrus und Kornelius eingehend analysiert. Der Schwerpunkt liegt auf der Bedeutung dieses Abschnitts für die Heidenmission und der Rolle des Petrus als Schlüsselfigur in diesem Prozess. Die Analyse des Textes berücksichtigt stilistische und grammatische Aspekte, um Rückschlüsse auf den Verfasser und das Entstehungsdatum zu ziehen.
Schlüsselwörter
Apostelgeschichte, Heidenmission, Taufe des Kornelius, Petrus, Lukas, Judenchristen, Heiden, Gottesfürchtige, Proselyten, frühe Kirche, theologische Interpretation, Ausbreitung des Evangeliums.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Apostelgeschichte 10, 1-48 - Heidenmission und die Taufe des Kornelius
Wer ist der Verfasser der Apostelgeschichte und wer ist die Zielgruppe?
Die Autorenschaft der Apostelgeschichte wird traditionell Lukas zugeschrieben, dies wird jedoch kritisch hinterfragt. Die Ausarbeitung erörtert die Möglichkeit einer literarischen Tradition anstelle eines konkreten Autors. Die Bestimmung der Adressaten ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt der Analyse, um den Kontext und die Intention des Textes zu verstehen. Die Apostelgeschichte wird nicht als reiner historischer Bericht, sondern als theologische Schrift mit einer bestimmten Zielgruppe interpretiert.
Welche Gruppen werden in der frühen christlichen Gemeinde unterschieden?
Die Ausarbeitung unterscheidet zwischen Judenchristen, Heiden, Gottesfürchtigen und Proselyten. Jedes dieser Gruppen wird definiert und ihre jeweilige Beziehung zum Judentum und Christentum wird erläutert. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den unterschiedlichen Auslegungen und Praktiken jüdischer Vorschriften im Diasporajudentum. Die Definition von "Heiden" im Kontext des Neuen Testaments als Anhänger polytheistischer Religionen wird klargestellt.
Worum geht es in Apostelgeschichte 10, 1-48?
Apostelgeschichte 10, 1-48 beschreibt die Taufe des Kornelius, ein entscheidender Wendepunkt in der Geschichte der frühen Kirche und der Beginn der Heidenmission. Der Abschnitt wird detailliert analysiert, inklusive stilistischer und grammatischer Aspekte, um Rückschlüsse auf den Verfasser und das Entstehungsdatum zu ziehen. Die Rollen der Protagonisten Petrus und Kornelius werden eingehend untersucht.
Welche Bedeutung hat die Taufe des Kornelius?
Die Taufe des Kornelius wird als Wendepunkt in der Missionsstrategie der frühen christlichen Gemeinde interpretiert. Sie markiert den Beginn der aktiven Mission unter den Nichtjuden ("Heiden"). Die Ausarbeitung untersucht die theologische Bedeutung dieses Ereignisses für die Ausbreitung des Christentums und dessen Auswirkungen auf die Beziehung zwischen Judenchristen und Heidenchristen.
Welche Rolle spielt Petrus in Apostelgeschichte 10, 1-48?
Petrus spielt eine Schlüsselrolle in Apostelgeschichte 10, 1-48. Die Ausarbeitung analysiert seine Rolle bei der Begegnung mit Kornelius und der anschließenden Taufe. Die theologische Interpretation von Petrus' Handeln und seiner Bedeutung für die Heidenmission bildet einen zentralen Punkt der Analyse.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die zentralen Themen sind die Identität und Rolle des Verfassers, die verschiedenen Gruppen innerhalb der frühen christlichen Gemeinde, die Bedeutung der Taufe des Kornelius als Wendepunkt in der Missionsstrategie, die Rolle des Petrus in der Heidenmission und die theologische Interpretation von Apostelgeschichte 10, 1-48. Die Ausbreitung des Evangeliums vom begrenzten Kreis der Juden hin zu den Nichtjuden bildet den übergeordneten Kontext.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Text?
Schlüsselwörter sind: Apostelgeschichte, Heidenmission, Taufe des Kornelius, Petrus, Lukas, Judenchristen, Heiden, Gottesfürchtige, Proselyten, frühe Kirche, theologische Interpretation, Ausbreitung des Evangeliums.
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- Benjamin Kirchler (Autor:in), 2006, Die Taufe des Kornelius und der Begin der Heidenmission ( Apostelgeschichte 10,1-10,48), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66649