Ausgehend von der Tatsache, dass die tägliche Auseinandersetzung mit der Welt im Wesentlichen über die materielle Kultur, d.h. über die mit Bedeutung behafteten, im weitesten Sinne als Artefakte, im engeren, insbesondere auf die westlichen Gesellschaften bezogenen Sinn als Commodity bezeichneten Dinge stattfindet, wird in dieser Arbeit die These postuliert, dass materielle Kulturphänomene in der Moderne eine ebenso entscheidende Instanz in Bezug auf die Bildung von Identität darstellen. Wie aufzuzeigen versucht wird, finden sich gerade im Kontext der Globalisierung und ihrer Konsequenzen Phänomene, die sehr deutlich auf eine „Identifikationswelle“ mit Artefakten schließen lassen.
Dabei wird einerseits die soziokulturelle Relevanz von materieller Kultur zu untersuchen sein, und andererseits die theoretische Reflexion der Ethnologie, sowie die historische Entwicklung von Konsumstudien kurz dargestellt.
Nach einer Klärung der einzelnen wichtigen Begriffe werden Basiseigenschaften der Moderne herausgearbeitet und die theoretischen Grundlagen der obigen These erörtert um schließlich einzelne Konzepte als Schlüssel zum Verständnis der Wirkungsweise von Artefakten zu besprechen. Dabei sollen einige Beispiele zur Aneignung und Bedeutungsbiographie von Objekten deren identitätsbildende Wirkung plastisch darstellen.
Zentrale Fragen und Leitfaden in diesem Text sollen stets sein: Identifizieren wir Menschen uns, zumindest zum Teil, wirklich mit Materieller Kultur? Wenn ja, warum? Wie machen wir uns Artefakte zu Eigen, d.h. wie verleihen wir ihnen kulturelle Bedeutung? Und schließlich: Welche Konsequenzen hat das für uns?
Die soziologische Modernekonzeption nach Anthony Giddens, der ethnologische Impetus der Aneignung, vertreten durch Daniel Miller, und das Konzept der Kulturbiographie von Dingen nach Igor Kopytoff bilden dabei den theoretischen Rahmen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsklärung
- Materielle Kultur
- Artefakt
- Commodity
- Identität
- Moderne und Identität
- Abriss zur Historie der Wirtschaftsethnologie respektive Konsumstudien
- Artefakte und kulturelle Identität in der Moderne
- Wie wir Dinge ordnen
- Wie Dinge uns ordnen
- Objektbiographie und Zeit als Determinante von Bedeutung
- Behavioral Chain, Singularisierung, Performance: Aspekte der Wirkungsweise von Artefakten
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der identitätsbildenden Wirkung von materieller Kultur in der Moderne. Er untersucht, inwiefern Dinge, die wir täglich benutzen und mit Bedeutung aufladen, unsere Identität prägen. Der Autor argumentiert, dass gerade im Kontext der Globalisierung und ihrer Folgen Artefakte eine entscheidende Rolle bei der Bildung von Identität spielen.
- Relevanz materieller Kultur in soziokultureller Hinsicht
- Theoretische Ansätze der Ethnologie als Reaktion auf die Bedeutung von materieller Kultur
- Historische Entwicklung von Konsumstudien
- Zusammenhang zwischen Artefakten und kultureller Identität in der Moderne
- Wirkungsweise von Artefakten auf unsere Identität
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Der Text legt die These dar, dass materielle Kultur eine entscheidende Instanz für die Bildung von Identität in der Moderne ist. Er stellt die Relevanz von materieller Kultur in der globalisierten Welt heraus und skizziert die Themen und Fragestellungen, die im weiteren Verlauf des Textes behandelt werden.
- Begriffsklärung: Der Autor definiert wichtige Begriffe wie „Materielle Kultur“, „Artefakt“ und „Commodity“. Er erläutert die Bedeutung dieser Begriffe und skizziert verschiedene Perspektiven auf sie.
- Moderne und Identität: Dieses Kapitel analysiert die Beziehung zwischen Moderne und Identität. Es werden Basiseigenschaften des Modernephänomens anhand von Texten von Daniel Miller und Anthony Giddens dargestellt.
- Abriss zur Historie der Wirtschaftsethnologie respektive Konsumstudien: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Entwicklung von Wirtschaftsethnologie und Konsumstudien. Es beleuchtet die historischen Wurzeln und die theoretischen Ansätze dieser Forschungsgebiete.
- Artefakte und kulturelle Identität in der Moderne: Dieses Kapitel analysiert, wie wir Dinge ordnen und wie Dinge uns ordnen. Es zeigt, wie Artefakte unsere Wahrnehmung und unser Verständnis der Welt beeinflussen.
- Objektbiographie und Zeit als Determinante von Bedeutung: Dieses Kapitel untersucht die Bedeutung der Objektbiographie und der Zeit für die Entstehung von Bedeutung. Es wird argumentiert, dass die Geschichte eines Objekts seine Bedeutung prägt.
- Behavioral Chain, Singularisierung, Performance: Aspekte der Wirkungsweise von Artefakten: Dieses Kapitel erörtert verschiedene Konzepte, die die Wirkungsweise von Artefakten auf unsere Identität erklären. Es werden die Begriffe „Behavioral Chain“, „Singularisierung“ und „Performance“ erläutert.
Schlüsselwörter
Der Text konzentriert sich auf die Themen Materielle Kultur, Artefakte, Commodity, Identität und die moderne Gesellschaft. Er untersucht die Beziehung zwischen diesen Begriffen und erforscht, wie Artefakte unsere Identität beeinflussen. Weitere wichtige Schlüsselwörter sind Globalisierung, Konsum, Objektbiographie, Behavioral Chain, Singularisierung und Performance.
- Quote paper
- Philipp Einhäuser (Author), 2005, Zur identitätsbildenden Wirkung materieller Kultur in der Moderne, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66841