HIV / AIDS in der Grundschule


Zwischenprüfungsarbeit, 2003

21 Seiten, Note: 2,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. HIV und AIDS
2.1. HIV-Definition
2.2. Übertragung von HIV
2.3. Ablauf einer HIV-Infektion
2.4. AIDS
2.5. HIV-Test
2.6. Medizinische Behandlungsmöglichkeiten
2.7. HIV bei Kindern
2.8. Die Situation HIV-infizierter Menschen in der Gesellschaft

3. Lernen an Stationen
3.1. Geschichte des Stationenlernens
3.2. Lernen an Stationen- Was ist das?
3.3. Die Varietät von Schülereigenschaften
3.4. Lerntypen
3.5. Rolle des Lehrenden
3.6. Vier Arten von Stationenarbeit
3.7. Vorteile dieser Unterrichtsform
3.8. Unterrichtsziele
3.9. Mögliche Probleme

4. HIV/AIDS in der Schule
4.1. HIV/AIDS als Unterrichtsthema
4.2. HIV in der Grundschule – Resümee

5. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Nach einem hohen Aufkommen in den deutschen Medien ist die Zahl der Veröffentlichungen über AIDS und HIV in Europa stark gesunken. Mir ist aufgefallen, dass wir viel über die Zahlen der AIDS-Toten in Afrika erfahren und dazu neigen, AIDS als eine Krankheit einzuordnen, die in Industrieländern wenn überhaupt nur Randgruppen betrifft.

Da dies aber nicht der Fall sein darf, muss sich die Gesellschaft und genauso auch die Schule intensiv mit dem Thema auseinandersetzen.

Ich bin der Meinung, dass heutzutage dringend Informationen über das Virus vermittelt werden müssen.

Meine Hauptaufgabe in dieser Arbeit besteht darin, die Möglichkeiten und Probleme der Unterrichtsform ‚Lernen an Stationen’ in der Grundschule am Thema AIDS zu erläutern. Ich werde mich also fragen, ob dieses Thema in der Grundschule grundsätzlich behandelt werden soll und wenn ja, in welcher Form.

Im ersten Teil meiner Arbeit werde ich mich zum einen mit dem HI-Virus und seinen medizinischen Zusammenhängen beschäftigen und gleichzeitig die Bedeutsamkeit von Präventionsmaßnahmen herausarbeiten. Im zweiten Teil werde ich mich mit Stationenarbeit im allgemeinen auseinandersetzen und die Vor- und Nachteile dieser Unterrichtsform erläutern.

2. HIV und AIDS

2.1 HIV-Definition

HIV ist die Abkürzung für „Human Immunode Ficiency Virus“, was zu deutsch „menschlicher Immundefekt-Virus“ heißt.

Man unterscheidet zwischen HIV1, welcher 1983/84 entdeckt wurde und dem wenig später entdeckten HIV2, der überwiegend in Asien und Afrika auftritt.

Das Virus befällt Nervenzellen und eine bestimmte Untergruppe der T-Lymphozyten, der Helferzellen, die für den Kontakt mit den anderen Abwehrzellen zuständig sind. Diese beiden Zellarten besitzen einen bestimmten Rezeptor auf der Zellmembran, CD4 genannt, den das Virus als Schloss benutzt. Er passt als Schlüssel in dieses Schloss und gelangt so durch die Zellmembran.

Nachdem das HIV in die Zelle eingedrungen ist, vermehrt es sich in ihr und befällt weitere Zellen. Das Immunsystem der infizierten Person wird schwächer und die Anzahl der CD4-Zellen nimmt ab. Je schwächer das Immunsystem wird, desto eher kann es zu Allergien, zum Wachstum verschiedener Krebsarten und zum sogenannten opportunistischen Infektionen kommen. Diese werden von Erregern verursacht, welche die Schwäche des Immunsystems ausnutzen, um sich ungehindert zu vermehren. Bei einem intakten Immunsystem hingegen können sie keinen Schaden anrichten.

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation waren Ende des Jahres 2000 weltweit 36,1 Mio. Menschen HIV positiv.[1]

2.2 Übertragung von HIV

HIV wird über erregerhaltige Flüssigkeiten, die durch kleinste Haut- und Schleimhautverletzungen in den Körper gelangen, übertragen.

Zu den erregerhaltigen Flüssigkeiten gehören Blut, Muttermilch, Samenflüssigkeiten und Scheidensekret. In Speichel, Urin, Kot, Schweiß, sowie Tränenflüssigkeit wurde zwar ebenfalls das Virus gefunden, jedoch ist eine Übertragung über diese Flüssigkeiten bisher nicht nachweisbar gewesen.

Bisher ist nur die sexuelle Infizierung und die Übertragung über Injektionen oder Transfusionen von erregerhaltigen Flüssigkeiten gesichert.

In den meisten Fällen wird das Virus beim ungeschützten Geschlechtsverkehr mit einer infizierten Person übertragen. Während des Vaginalverkehrs kann infektiöses Sperma über kleine, nicht spürbare Verletzungen der Scheide in die Blutbahn der Frau gelangen. Genauso können Scheidenflüssigkeit und Menstruationsblut den Mann über kleinste Hautrisse am Penis infizieren.

Die Infektion einer Frau durch einen Mann ist allerdings höher als die eines Mannes durch eine Frau.

Ebenso kann eine Infektion während des Anal- sowie während des Oralverkehrs vorkommen. Die einzige Möglichkeit, sich zu schützen, ist die Verwendung eines Kondoms.

Außerdem haben Menschen, die Drogen konsumieren, welche gespritzt werden ein hohes Infektionsrisiko, wenn sie bereits von anderen Personen verwendetes Spritzbesteck benutzen. Es können kleine Reste infizierten Blutes in der Spritze sein, welche von dort direkt in die Blutbahn geraten können. In solchen Blutresten kann sich HIV mehrere Tage halten, während es ansonsten außerhalb des Körpers und unter den üblichen Hygienemaßnahmen nicht ansteckend sein kann.

Seit Einführung des HIV-AK-Tests von Blut und Blutprodukten 1985, ist die Infizierung von Hämophilen oder Menschen, die eine Bluttransfusion erhalten, sehr selten.

Es besteht ein sehr hohes Risiko, dass HIV-infizierte schwangere Frauen ihre Säuglinge mit dem Virus infizieren. Das passiert entweder beim Stillen über infizierte Muttermilch oder bereits während der Schwangerschaft oder der Geburt.[2]

2.3 Ablauf einer HIV-Infektion

Die Entwicklung einer HIV-Infektion ist bei jedem infizierten Menschen unterschiedlich. Die Medizin stellt durch Messung der Viruslast fest, wie stark sich das Virus vermehrt und dadurch das Immunsystem geschwächt hat. Hierbei wird die Anzahl der Viren pro Milliliter Blut gemessen. Alternativ kann man auch die Anzahl der Helferzellen pro Mikroliter Blut als Aussage über den Fortschritt der Infektion messen.

In den ersten Wochen nach der Infektion vermehrt sich das Virus sehr stark und es treten grippeähnliche Krankheitszeichen auf, welche nach ein bis zwei Wochen wieder abgeklungen sind. Diese Zeichen werden meist gar nicht bemerkt oder nicht als besorgniserregend empfunden.

Nach dieser Phase verläuft die Infektion meist ohne das Auftreten von Symptomen. Während dieser symptomfreien Zeit, welche einige Monate bis zu zwei Jahren dauern kann, vermehrt sich das Virus weiter.

Nach unbestimmter Zeit kann eine Phase mit allgemeinen Symptomen folgen. Typische Symptome sind langanhaltende Lymphknotenschwellungen an mehreren Stellen, langanhaltende Durchfälle, Fieber mit Temperaturen über 38,5°C für mehr als einen Monat oder Pilzbefall von Mund, Rachen, Vulva und Vagina.

Diese Phasen oder auch Stadien treten nicht immer in der gleichen Reihenfolge auf.[3]

2.4 AIDS

Das Stadium, indem das Immunsystem besonders stark beeinträchtigt ist und sich bestimmte Infektionskrankheiten und Tumore entwickeln können nennt man AIDS.

AIDS ist eine Abkürzung der englische Bezeichnung „Acquired Immune Deficiency Syndrome“, zu deutsch: „Erworbener Immundefekt“.

Zu den Infektionskrankheiten gehören die Pneumocystis-carinii-Pneumonie (PcP), eine besondere Form der Lungenentzündung oder durch Viren bedingte Krebsarten, wie das Kaposi-Sarkom, Gebärmutterhalskrebs oder Lymphome. Lymphome sind bösartige Tumoren des Immunsystems.

Außerdem leiden Patienten in dieser Krankheitsphase meistens an starkem Gewichtsverlust.

[...]


[1] Deutsche AIDS-Hilfe e.V.: „HIV und AIDS - Heutiger Wissensstand“; 2002, Seite 3 bis 5

[2] Deutsche AIDS-Hilfe e.V.: „HIV und AIDS - Heutiger Wissensstand“; 2002, Seite 11 bis 13

[3] Deutsche AIDS-Hilfe e.V.: „HIV und AIDS - Heutiger Wissensstand“; 2002, Seite 6 bis 8

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
HIV / AIDS in der Grundschule
Hochschule
Universität Duisburg-Essen
Note
2,7
Autor
Jahr
2003
Seiten
21
Katalognummer
V66909
ISBN (eBook)
9783638592802
ISBN (Buch)
9783656809326
Dateigröße
463 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
AIDS, Grundschule
Arbeit zitieren
Angela Nelles (Autor:in), 2003, HIV / AIDS in der Grundschule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66909

Kommentare

  • Robin Seeger am 1.12.2010

    Sehr wissenswerter Text.
    Dieses Thema wird leider immer noch unterschätzt und verdrängt. Ich halte zur Zeit eine Präsentation (Abschlusspräsentation in der 10. Klasse) in dem Fach Biologie, da kam mir ihr leicht verständlicher Text gerade Recht. ;)

    Vielen Dank
    Mfg Robin

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Titel: HIV / AIDS in der Grundschule



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