Ziel dieser Arbeit ist es, herauszufinden inwieweit deutsche Lehnwörter aus dem Serbokroatischen in den „neuen“ Standardsprachen der Nachfolgestaaten Exjugoslawiens, Kroatien, Serbien und Bosnien, weiter existieren bzw. verschwunden sind oder ersetzt wurden. Ausgehend von Hildegard Striedter – Temps Monographie „Deutsche Lehnwörter im Serbokroatischen“ (Striedter – Temps 1958) soll auszugsweise ein Korpus erstellt werden, der einige deutsche Lehnwörter aus typischen Kontaktbereichen untersucht. Zu diesem Zweck werden diejenigen Wörter, die im Serbokroatischen als deutsche Lehnwörter existiert haben, den entsprechenden Wörtern, die im heutigen Kroatisch, Serbisch und Bosnisch als Standard gelten, gegenüber gestellt.
Auf die Probleme, zu definieren, was überhaupt unter kroatischem, serbischem oder bosnischem Standard zu verstehen ist, wird noch einzugehen sein. Man kommt nicht umhin, näher auf die äußerst komplizierte sprachliche sowie politische Situation der Erben der serbokroatischen Sprache einzugehen, was einführend, unter Berücksichtigung aktueller linguistischer Ansätze, in einer umrisshaften Beschreibung versucht werden soll. Des Weiteren wird vor der eigentlichen Untersuchung der Lehnwörter ein geschichtlicher Exkurs zum Sprachkontakt zwischen Sprechern des Deutschen und jeweils den Serben, Kroaten und Bosniern erfolgen.
Inhaltsverzeichnis
- 0 Einleitung
- 1. Die derzeitige Sprachsituation in der Region Exjugoslawiens
- 2. Zur Dialektlandschaft des exjugoslawischen Sprachraums
- 3. Die Erben des Serbokroatischen
- 3.1. Die serbokroatische Sprache
- 3.2. Die kroatische Sprache
- 3.3. Zur Geschichte des deutsch – kroatischen Sprachkontaktes
- 3.4. Die serbische Sprache
- 3.5. Zur Geschichte des deutsch – serbischen Sprachkontaktes
- 3.6. Die bosnische Sprache
- 3.7. Zur Geschichte des deutsch – bosnischen Sprachkontaktes
- 4. Deutsche Lehnwörter in den Nachfolgestaaten Exjugoslawiens
- 4.1. Methodische Vorüberlegung
- 4.2. Kommentierte Auflistung einiger Lehnwörter nach Sachgebieten
- 5. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist die Untersuchung des Fortbestands oder Verschwindens deutscher Lehnwörter aus dem Serbokroatischen in den neuen Standardsprachen der Nachfolgestaaten Exjugoslawiens, nämlich Kroatien, Serbien und Bosnien. Anhand eines Korpus, das auf Hildegard Striedter-Temps' Monographie „Deutsche Lehnwörter im Serbokroatischen“ (Striedter-Temps 1958) basiert, werden ausgewählte Lehnwörter aus typischen Kontaktbereichen analysiert. Die Untersuchung vergleicht diese Lehnwörter mit den entsprechenden Wörtern, die im heutigen Kroatisch, Serbisch und Bosnisch als Standard gelten.
- Die aktuelle sprachliche Situation in der Region Exjugoslawiens und die Entwicklung der Nachfolgesprachen des Serbokroatischen (Kroatisch, Serbisch, Bosnisch).
- Der Sprachkontakt zwischen Deutsch und den Sprachen der Nachfolgestaaten Exjugoslawiens (Kroatisch, Serbisch, Bosnisch) im historischen Kontext.
- Die Untersuchung deutscher Lehnwörter im Serbokroatischen und deren Fortbestand oder Veränderung in den modernen Standardsprachen Kroatisch, Serbisch und Bosnisch.
- Die Herausforderungen bei der Definition von Standardsprachen in Kroatien, Serbien und Bosnien, insbesondere im Kontext der komplexen sprachlichen und politischen Situation.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die Zielsetzung der Arbeit, die sich auf die Untersuchung deutscher Lehnwörter in den Nachfolgesprachen des Serbokroatischen konzentriert. Sie stellt die verwendete Methodik vor, die auf Hildegard Striedter-Temps' Arbeit basiert, und skizziert den Aufbau der Untersuchung.
Kapitel 1 analysiert die derzeitige sprachliche Situation in der Region Exjugoslawiens, wobei die drei offiziellen Nachfolgesprachen des Serbokroatischen, Kroatisch, Serbisch und Bosnisch, im Fokus stehen. Es werden die sprachlichen und politischen Entwicklungen seit der Auflösung Jugoslawiens beleuchtet und die Problematik der Definition von Standardsprachen in diesem Kontext diskutiert.
Kapitel 2 befasst sich mit der Dialektlandschaft des ehemaligen jugoslawischen Sprachraums, wobei die sprachlichen Unterschiede und Gemeinsamkeiten der einzelnen Dialekte hervorgehoben werden.
Kapitel 3 untersucht die einzelnen Nachfolgesprachen des Serbokroatischen, darunter die kroatische, serbische und bosnische Sprache. Es werden die sprachlichen Besonderheiten jeder Sprache dargestellt, sowie die Geschichte des Sprachkontakts zwischen Deutsch und diesen Sprachen beleuchtet.
Kapitel 4 befasst sich mit deutschen Lehnwörtern in den Nachfolgestaaten Exjugoslawiens. Es werden methodische Vorüberlegungen zur Untersuchung dieser Lehnwörter dargelegt und anschließend eine kommentierte Auflistung von Lehnwörtern nach Sachgebieten präsentiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Untersuchung deutscher Lehnwörter in den Nachfolgesprachen des Serbokroatischen, Kroatisch, Serbisch und Bosnisch. Die Schwerpunktthemen sind Sprachkontakt, Sprachentwicklung, Standardisierung, Lexik, Dialektologie, Südslawistik, und die Geschichte des Sprachkontakts zwischen Deutsch und den südslawischen Sprachen.
- Arbeit zitieren
- Magister René Bogdanski (Autor:in), 2005, Sprachkontakt des Deutschen mit dem Serbokroatischen im Vergleich mit der heutigen Sprachsituation in den Nachfolgestaaten Exjugoslawiens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67002