Werbung ist längst zum Kunst- und Kulturgut unserer Gesellschaft avanciert. Seit geraumer Zeit ist sie über das Stadium eines reinen Wirtschaftswerkzeugs hinausgewachsen. Werbung gilt dabei immer auch als Spiegel geltender Wertvorstellungen, Moden sowie soziokultureller Strömungen.
Nicht selten halten Werbeslogans Einzug in die Umgangssprachen des Alltags („Da werden Sie geholfen“). Die Linguistik beschäftigt sich mit dem Phänomen der Werbesprache seit den Fünfzigerjahren. Die ersten Schritte waren dabei noch äußerst zaghaft. Ein aktuelles linguistisches Grundlagenwerk fehlt bisher.
Während Printmedien, aufgrund umfassenderer Archivierung, für wissenschaftliche Zwecke besser zugänglich sind, ist man bei Radio und Fernsehen weitgehend auf den Jetzt-Zustand angewiesen. Eine archivierende Dokumentation findet hierbei oft nur bei medienhistorischen Höhepunkten statt, was nicht zuletzt an der übergroßen Datenmenge liegt. Eine weit gefasste diachronische Betrachtung linguistisch interessanter Fragestellungen gestaltet sich hier meist als äußerst schwierig.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, mithilfe einer diachronischen Betrachtung von Fernsehwerbespots, Aussagen über eine tendenzielle Veränderung der Distribution von Varietäten in der Schweizer Fernsehwerbung im Laufe der letzten zwanzig Jahre machen zu können.
In wie weit spielt die Differenzierung von Standard und Umgangssprache im Verhältnis zur in der Schweiz allgemeiner verstandenen Hochsprache eine Rolle für die Ergebnisse?
Weiter gedacht würde sich natürlich die Frage nach gewissen wiederkehrenden Prinzipen innerhalb dieser Wechselwirkungen stellen. Die vorliegende Untersuchung versucht dahingehend erste Informationen zu liefern.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- A EINFÜHRUNG
- 1. Danksagung
- 2. Ausgangslage
- B THEORETISCHER HINTERGRUND
- 1. Begriffsklärung
- 1.1 Standard
- 1.2 Dialekt
- 1.3 Umgangssprache
- 2. Werbung und Werbesprache
- 1. Begriffsklärung
- C ERGEBNISSE
- 1. Methodische Erläuterungen zum Korpus
- 2. Distribution Sprachformen in verschiedenen Spotteilen
- 2.1 Gestaltungsformen innerhalb der Spotteile
- 2.2 Zwischenergebnisse
- 2.3 Grafische Auswertung
- 3. Varietätengebrauch und verschiedene Produktgruppen
- 4. Zielgruppenspezifische Wahl der Sprachform
- 4.1 Die Zielgruppe „Frau“
- 4.2 Die Zielgruppe „Mann“
- 4.3 Kinder und Jugendliche als Zielgruppe
- 4.3.1 Die Sprache Jugendlicher
- 4.3.2 Parallelen der Jugendsprache mit den Fachsprachen
- 4.3.3 Auf der Suche nach Jugendsprache
- 5. Sprachstil und dargestellte Situation
- 5.1 Unrealistisch dargestellte Verwendung der Varietäten
- 5.2 Realitätsnahe Inszenierung von alltäglicher Sprachwirklichkeit
- 5.3 Standardgebrauch nach schweizerhochdeutschen Konventionen
- 6. Einblendung von Bildschirmtexten
- 7. Die Verwendung von fremdsprachlichen Elementen
- 8. Zum Dialektgebrauch
- 9. Fazit und Ausblick
- D QUELLENVERZEICHNIS
- 1. Literatur
- 2. Internetquellen
- E ANHANG
- 1. Das Korpus
- 2. Belege und Abbildungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Magisterarbeit befasst sich mit der Verwendung von Sprachvarietäten im Bereich der Fernsehwerbung in der Schweiz. Das Ziel der Arbeit ist es, die Distribution und den Gebrauch verschiedener Sprachformen in Fernsehspots zu analysieren und die Einflüsse der Zielgruppen, Produktgruppen und der dargestellten Situation auf die Wahl der Sprachformen zu untersuchen. Darüber hinaus wird die Beziehung zwischen Werbe- und Alltagssprache beleuchtet.
- Die Verwendung von Standardsprache, Dialekt und Umgangssprache in der Schweizer Fernsehwerbung
- Die Einflussfaktoren auf die Wahl der Sprachvarietäten, insbesondere die Zielgruppe, die Produktgruppe und die dargestellte Situation
- Der Einfluss der Sprachformen auf die Wirkung der Werbung
- Die Beziehung zwischen Werbe- und Alltagssprache
- Die Bedeutung der Sprachvarietäten für die Konstruktion von Identität und Zugehörigkeit
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Hintergrund der Arbeit erläutert und die Forschungsfrage formuliert. Kapitel B liefert einen theoretischen Hintergrund, indem es die Begriffe Standardsprache, Dialekt und Umgangssprache erläutert und den Kontext der Werbe- und Werbesprache beleuchtet. Kapitel C präsentiert die Ergebnisse der Analyse, indem es die Verteilung von Sprachformen in verschiedenen Teilen von Fernsehspots untersucht. Die Arbeit analysiert die Verwendung von Sprachformen in Bezug auf Zielgruppen, Produktgruppen und die dargestellte Situation.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Sprachvarietäten, Fernsehwerbung, Schweiz, Standardsprache, Dialekt, Umgangssprache, Zielgruppen, Produktgruppen, Sprachstil, Inszenierung, Identität und Zugehörigkeit.
- Quote paper
- Magister René Bogdanski (Author), 2006, Zur Verwendung von Varietäten des Deutschen in der Werbung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67003