Workflow-Management-Systeme müssen in folgenden drei Bereichen Unterstützung
leisten: bei der Definition und Modellierung von Workflows und den dazugehörigen
Aktivitäten, der Ausführung und Verwaltung der einzelnen Workflowinstanzen und
der Interaktion mit Benutzern und externen Applikationen.
Es existieren mittlerweile viele kommerzielle Workflow-Management-Systeme, die
unterschiedliche abstrakte Sprachen zur Modellierung von Workflows verwenden.
Entscheidend bei der Wahl einer bestimmten Modellierungssprache sind deren Ausdrucksstärke
und eine eindeutig definierte Semantik.
Das Ziel dieser Arbeit bestand darin, ein Workflow-Management-System zu entwerfen
und zu implementieren, das als abstrakte Modellierungssprache UMLAktivitätsdiagramme
verwendet. UML-Aktivitätsdiagramme werden zwar in der Theorie
schon länger untersucht, in kommerziellen Systemen finden sie aber bisher noch
selten Verwendung. Dies liegt unter anderem daran, dass die UML-Spezifikation in
Bezug auf die Semantik von Aktivitätsdiagrammen einige Unklarheiten aufweist.
Es wurde zunächst untersucht, welche Anforderungen an ein Workflow-
Management-System gestellt werden und welche Standards die Workflow Management
Coalition für die Entwicklung vorschlägt. Für die Implementierung wurde ein
Metamodell für UML-Aktivitätsdiagramme entworfen. Dieses entspricht weitestgehend
dem Metamodell der UML-Spezifikation. Für die Ausführung musste anschließend
eine eindeutige Semantik festgelegt werden, die vor allem für die Modellierung
und Ausführung von Geschäftsprozessen geeignet ist.
Zuletzt wurde das entwickelte Workflow-Management-System mit dem Namen Flow-
Sys anhand eines konkreten Fallbeispiels getestet. Bei dem Fallbeispiel handelte es
sich um einen möglichen Geschäftsprozess, der bei der Bearbeitung einer Kundenreklamation
durchlaufen wird. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Ehrenwörtliche Erklärung
- Kurzfassung
- Einleitung
- Workflow-Management-Systeme
- UML-Aktivitätsdiagramme
- Überblick
- Verwandte Arbeiten
- Workflow-Management-Systeme
- Anforderungen an Workflow-Management-Systeme
- Die Workflow Management Coalition (WfMC)
- Hintergrund
- Ergebnisse der WfMC
- Das Workflow Reference Model
- Das Process Definition Interchange Interface
- Das Workflow Application Programming Interface (WAPI)
- Existierende Systeme
- Staffware Process Suite
- COSA Workflow
- Lotus Workflow 3.0
- MQSeries Workflow
- UML-Aktivitätsdiagramme und deren Verwendung für Workflow-Management-Systeme
- Beschreibung des verwendeten Metamodells
- Abstrakte Syntax
- Einschränkungen der UML
- Nicht verwendete Konstrukte und unklare Definitionen
- Nicht verwendetete Konstrukte
- Unklare Definitionen bezüglich Object Flow States
- Der Begriff „well nested“
- Semantik zur Ausführung von Aktivitätsdiagrammen
- Der Event Manager
- Der Router
- Transitionen
- Object Flow States
- Ausführungsbeispiel
- Vergleich mit dem Metamodell der WfMC
- Beschreibung des verwendeten Metamodells
- Das Workflow-Management-System FlowSys
- Allgemeine Beschreibung der Funktionalitäten
- Implementierte Funktionen des WAPI
- WAPI Connect Functions
- WAPI Process Control Functions
- WAPI Activity Control Functions
- WAPI Process Status Functions
- WAPI Activity Status Functions
- WAPI Worklist Functions
- Zusätzlich implementierte Funktionen
- Fallstudie
- Beschreibung des Fallbeispiels
- Anmeldung an der Workflow-Engine
- Das zentrale Workflowfenster
- Der Workflow-Editor
- Die Workflow-Applikation
- Design und Implementierung
- Architektur
- RMI (Remote Method Invocation)
- Schlußbetrachtung
- Zusammenfassung
- Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit zielt darauf ab, ein Workflow-Management-System zu entwickeln und zu implementieren, das UML-Aktivitätsdiagramme als abstrakte Modellierungssprache verwendet. Das System soll den Anforderungen der Workflow Management Coalition (WfMC) gerecht werden und eine eindeutige Semantik für die Ausführung von Geschäftsprozessen bieten.
- Anforderungen an Workflow-Management-Systeme
- Modellierung und Ausführung von Workflows mit UML-Aktivitätsdiagrammen
- Entwicklung eines Metamodells für UML-Aktivitätsdiagramme
- Definition einer eindeutigen Semantik für die Ausführung von Aktivitätsdiagrammen
- Implementierung und Testung eines Workflow-Management-Systems
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung - Dieses Kapitel führt in die Thematik der Workflow-Management-Systeme und der Verwendung von UML-Aktivitätsdiagrammen ein. Es gibt einen Überblick über die Arbeit und relevante Arbeiten im Bereich des Workflow-Managements.
- Kapitel 2: Workflow-Management-Systeme - Das Kapitel beschreibt die Anforderungen an Workflow-Management-Systeme und die Standards der Workflow Management Coalition (WfMC). Es werden wichtige Ergebnisse der WfMC und existierende Workflow-Management-Systeme vorgestellt.
- Kapitel 3: UML-Aktivitätsdiagramme und deren Verwendung für Workflow-Management-Systeme - In diesem Kapitel wird das verwendete Metamodell für UML-Aktivitätsdiagramme vorgestellt. Es werden Einschränkungen der UML-Spezifikation sowie nicht verwendete Konstrukte und unklare Definitionen erläutert. Zudem wird eine Semantik für die Ausführung von Aktivitätsdiagrammen definiert.
- Kapitel 4: Das Workflow-Management-System FlowSys - Dieses Kapitel beschreibt das entwickelte Workflow-Management-System FlowSys, seine Funktionalitäten, das implementierte WAPI und eine Fallstudie mit einem konkreten Anwendungsbeispiel.
- Kapitel 5: Design und Implementierung - Das Kapitel beschreibt die Architektur des entwickelten Systems und die Verwendung von RMI (Remote Method Invocation).
Schlüsselwörter
Workflow-Management-Systeme, UML-Aktivitätsdiagramme, Metamodell, Semantik, WfMC, WAPI, FlowSys, Geschäftsprozessmodellierung, Ausführung, Implementierung, Fallstudie.
- Arbeit zitieren
- Christian Braun (Autor:in), 2002, Entwicklung eines Workflow-Management-Systems basierend auf UML-Aktivitätsdiagrammen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6715