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Die Inszenierung kognitiver Zusammenbrüche in dem Roman Irre von Rainald Goetz

Titel: Die Inszenierung kognitiver Zusammenbrüche in dem Roman  Irre  von Rainald Goetz

Seminararbeit , 2002 , 14 Seiten , Note: 1,7

Autor:in: Anonym (Autor:in)

Germanistik - Neuere Deutsche Literatur
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Zusammenfassung Leseprobe Details

In seinem Aufsatz „Dimensionen der Literatur. Ein spekulativer Versuch“ geht K. Ludwig
Pfeiffer davon aus, dass die Kultur, der der moderne Roman (hier exemplarisch beschrieben
an Robert Musils Der Mann ohne Eigenschaften) entspringt, eine „semantisch überlastete,
zerdehnte“ ist. Da sie zu vielschichtig und zu disparat zu sein scheint, ist es eine Kultur, die
von niemandem in ihrer Gesamtheit verstanden werden kann.
Ziel dieser Arbeit ist es, herauszustellen, inwieweit der Autor Rainald Goetz mit diesem
Phänomen umgeht, und wie es sich in seinen Texten niederschlägt. Für Goetz, dem es in
seiner Arbeit stets um eine gewisse Wahrhaftigkeit und das Darstellen von „Wahrheit“ geht,
müsste sich durch eine solch „überlastete Kultur“ eine besondere (Schreib-) Problematik
ergeben. Ein einheitlicher Handlungsstrang, eine stringent erzählte „Geschichte“ wäre kaum
in der Lage, eine angemessene Wirklichkeitsdarstellung zu liefern zu können.
Dass ein Individuum einer solchen „semantischen Überlastung“ in und aufgrund unserer
Alltagskultur anheimfallen kann, soll hier als Prämisse vorausgesetzt werden. Die Menge der
auf den modernen Menschen einströmenden Informationen, Bilder und Signale übersteigt bei
weitem die Kapazitäten, die das Hirn zu deren Verarbeitung bereitstellt. Auch lassen sich in
Goetz’ Werk direkte Aussagen antreffen, die sich auf diese Problematik eines Übermaßes an
zu verarbeitenden Informationen beziehen:
„Was hatte dieses Gehör alles aufnehmen müssen. Und wohin damit. [...] Was musste ein Gehirn
wegdenken, um Ruhe zu finden für die Nacht.“
Manchmal jedoch findet der Geist selbst in der Nacht keine Ruhe – die Verarbeitung gelingt
nicht mehr:
„In der Nacht gibt es nur Fragen. In allem war so ein kreisender Stillstand. Hat die Welt einen Riß?“ [...]

Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

  • I. Einleitung
  • II. Kognitive Zusammenbrüche
    • 1. Raspe
      • a) Denk-/Wahrnehmungsproblematik
      • b) Die Suche nach Wahrheit
      • c) Raspes Leben
    • 2. Die Patienten
  • III. Die öffentliche Rolle des Rainald Goetz
  • IV. Literatur

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Die Arbeit befasst sich mit der Frage, inwieweit Rainald Goetz mit der „semantischen Überlastung“ der modernen Kultur, wie sie von K. Ludwig Pfeiffer beschrieben wird, in seinen Texten umgeht. Sie untersucht, wie sich diese Überlastung auf das Bewusstsein seiner Protagonisten auswirkt und ob Goetz diese Problematik nutzt, um eine „Wirklichkeitskritik“ zu formulieren. Die Arbeit analysiert, ob und wie Goetz „kognitive Zusammenbrüche“ bei seinen Figuren inszeniert und welche Ziele er damit verfolgt.

  • Die „semantische Überlastung“ der modernen Kultur als Herausforderung für die menschliche Kognition und die Darstellung von „Wahrheit“ in der Literatur
  • Kognitive Zusammenbrüche als Ausdruck einer gestörten Beziehung zwischen Individuum und Umwelt im Kontext der „semantischen Überlastung“
  • Die Rolle des Bewusstseins in Goetz' Werk und die Frage nach dem „falschen System“ als Ursache für psychische Störungen
  • Die literarische Inszenierung von „kognitiven Zusammenbrüchen“ und ihre Bedeutung für die Wirklichkeitskritik

Zusammenfassung der Kapitel

Die Einleitung beleuchtet den theoretischen Hintergrund der Arbeit und stellt die Frage nach der Rolle der „semantischen Überlastung“ in Rainald Goetz' Werk. Die Arbeit bezieht sich dabei auf K. Ludwig Pfeiffers Analyse der „überlasteten Kultur“ und die daraus resultierenden Schwierigkeiten für den modernen Roman. Goetz' Interesse an „Wahrhaftigkeit“ und „Wahrheit“ wird als Ausgangspunkt für die Untersuchung seiner literarischen Darstellung von Bewusstseinszuständen und „kognitiven Zusammenbrüchen“ herausgestellt.

Der zweite Teil des Buches befasst sich mit der Figur des Raspe, die als Beispiel für eine „kognitive Zusammenbruch“-Situation dient. Die Analyse konzentriert sich auf den zweiten Teil des Romans Irre, der die Arbeit des jungen Arztes in der Psychiatrie beschreibt. Die Arbeit untersucht die Ursachen für Raspes mentale Probleme und analysiert, inwieweit Goetz diese Probleme als Ausdruck einer „semantischen Überlastung“ oder als Resultat eines „falschen Systems“ darstellt.

Schlüsselwörter

Die Arbeit befasst sich mit den Themen der „semantischen Überlastung“, „kognitiven Zusammenbrüchen“, „Bewusstseinskünstler“, „Wirklichkeitskritik“, „Systemkritik“, „Rainald Goetz“, „Irre“, „Psychiatrie“, „Neuro- und Psychowissenschaften“, „Arnold Gehlen“ und „Literaturästhetik“.

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten  - nach oben

Details

Titel
Die Inszenierung kognitiver Zusammenbrüche in dem Roman Irre von Rainald Goetz
Hochschule
Johannes Gutenberg-Universität Mainz  (Deutsches Institut)
Veranstaltung
PrS Rainald Goetz – Literatur und Medienästhetik
Note
1,7
Autor
Anonym (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2002
Seiten
14
Katalognummer
V6716
ISBN (eBook)
9783638142236
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Schreiben Psyche System
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
Anonym (Autor:in), 2002, Die Inszenierung kognitiver Zusammenbrüche in dem Roman Irre von Rainald Goetz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6716
Blick ins Buch
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Leseprobe aus  14  Seiten
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