Als mir vor einigen Jahren Franz Danimann´s Buch „Flüsterwitze und Spottgedichte unterm Hakenkreuz“ in die Hände fiel, stellte ich mir gleichzeitig auch die Frage „ Inwiefern darf man über diese schreckliche Zeit eigentlich Witze machen?“. Ich beschloss, mir dieses Buch anzueignen und zu lesen. In ihm sind neben theoretischen Erklärungen auch gesammelte Witze des Autors, der selbst, wegen dieser lange Zeit im Konzentrationslager saß. Danimann ging es in seinem Buch aber nie darum, irgendwelche Gräben aufzureißen auch wenn er zum Beispiel oft sehr abfällig von „Piefkes“ schreibt. Dem Autor ging es lediglich darum, erlebtes, gehörtes niederzuschreiben und es nicht zu vergessen.
Für Franz Richard Reiter, dem Herausgeber des Buches, hat dieses leider traurige Aktualität. In vielen Ländern dieser Erde gibt es traurige Tendenzen zu dem, was sich im großdeutschen Reich vor über 60 Jahren abgespielt hat. Aber noch mal zurück zu meiner Ausgangsfrage. Wenn man sich die damalige Zeit ansieht, muss man erkennen, dass der politische Witz oft die einzige Möglichkeit war kritisch und massentauglich den Wahnsinn des damalige Regimes aufzuzeigen. Bei der Lektüre dieses und anderer Bücher musste ich auch immer wieder feststellen, dass sich viele von den gedruckten Witzen sich bis heute gehalten haben. Meist wurde lediglich der Name der Akteure geändert. Heute ist es meist nicht mehr Hitler sonder Haider, Schüssel, Gusenbauer oder Van der Bellen, die als Witzfiguren herhalten müssen.
Es wird mir hier leider nicht möglich sein alle Themenbereiche dieses umfassreichen Themas anzusprechen. Vielmehr versuchte ich durch die Auswahl einzelner Gebiete einen kleinen Überblick hierüber zu schaffen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Struktur des Politischen Witzes
- Der Flüsterwitz im Nationalsozialismus – Ernst Hanisch
- Witze gegen das neue Reich
- Propaganda und Maulkorb
- Hitler
- Die Partei und ihre Bonzen
- Österreich
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Phänomen des Flüsterwitzes im Dritten Reich. Sie untersucht die Entstehung und Verwendung von Witzen als Mittel des Protests und der Kritik an der NS-Diktatur. Im Zentrum der Arbeit steht die Frage, wie der politische Witz in einer totalitären Gesellschaft funktioniert und welche Rolle er im Widerstand gegen das NS-Regime spielte.
- Der politische Witz als Mittel des Widerstands
- Die Funktion des Flüsterwitzes in der NS-Zeit
- Die Rolle der Propaganda und Zensur im Umgang mit Humor
- Die Verbreitung und Rezeption von Witzen im Dritten Reich
- Die Bedeutung des politischen Witzes in der historischen Erinnerung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit beleuchtet die Entstehung und Verwendung von Witzen als Mittel des Protests und der Kritik an der NS-Diktatur.
- Struktur des Politischen Witzes: Der Autor analysiert die Entwicklung des politischen Witzes in der europäischen Geschichte und erklärt die Rolle des Humors in gesellschaftlichen Kontexten.
- Der Flüsterwitz im Nationalsozialismus – Ernst Hanisch: Dieses Kapitel behandelt die spezifischen Merkmale des Flüsterwitzes im Dritten Reich und stellt den Autor Ernst Hanisch als zentralen Vertreter dieses Genres vor.
- Witze gegen das neue Reich: Hier werden verschiedene Arten von Witzen vorgestellt, die sich gegen das NS-Regime richteten, und deren Funktionen im Kontext der politischen Repression.
- Propaganda und Maulkorb: Das Kapitel analysiert die Strategien der NS-Propaganda im Umgang mit Humor und den Versuch, die Verbreitung von kritischem Witz zu unterdrücken.
- Hitler: Dieses Kapitel befasst sich mit der Darstellung Hitlers in den Witzen und den Mechanismen, die die Machthaber zum Objekt von Spott machten.
- Die Partei und ihre Bonzen: Die Witze über die NSDAP und ihre führenden Vertreter werden in diesem Kapitel beleuchtet und in ihren politischen Kontext eingeordnet.
- Österreich: Das Kapitel behandelt die besondere Situation in Österreich und die Verwendung von Witzen im Kontext der NS-Herrschaft.
Schlüsselwörter
Flüsterwitz, politischer Witz, NS-Diktatur, Propaganda, Zensur, Widerstand, Humor, Satire, Ernst Hanisch, Franz Danimann, "Flüsterwitze und Spottgedichte unterm Hakenkreuz", Piefkes, totalitäre Regime.
- Quote paper
- Simon Weiß (Author), 2006, Das dritte Reich und seine Flüsterwitze, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67281