Warum verwende ich im Titel dieser Arbeit bewusst den Begriff Wortschatzarbeit und nicht Vokabelarbeit? Zwar meinen beide Termini das Gleiche, nämlich das Erlernen der Wörter einer Fremdsprache. Jedoch unterscheiden sie sich in ihrer Konnotation. Die bloße Erwähnung des Begriffs “Vokabeln-Lernen“ löst wohl bei den meisten Menschen ein ungutes Gefühl aus. In der Schulzeit haben viele das Vokabel-Lernen als etwas Zusammenhangloses, Ungeordnetes, Unüberschaubares und Ermüdendes erfahren. Hinter der Bezeichnung “Wortschatz-Lernen“ steckt die Vorstellung, das gezielte Lernen von neuen Worten von Grund auf zu verändern: Es soll als Ganzes, Zusammenhängendes, Geordnetes, bedeutungsvolles Lernen erfahrbar gemacht werden. Das Wortschatz-Lernen steht so betrachtet für eine besondere Form des Lernens, die den aktuellen Forschungsergebnissen der Sprachpsychologie und Psycholinguistik entspricht. Ziel meiner Arbeit ist es, herauszubekommen, worin die Besonderheiten des Wortschatzlernens liegen und welche spezifischen Besonderheiten junge Lernende dabei aufweisen. Auf der Suche nach einer Antwort werde ich mich dabei mit folgenden Fragen auseinander setzen, um so Schlussfolgerungen, bezüglich der Einführung und Übung von Vokabeln im Englischunterricht der Grundschule zu ziehen: Was bedeutet es ein Wort zu kennen? Was ist der Wortschatz? Was ist das mentale Lexikon? Wie sind die Wörter im Gehirn miteinander verknüpft? Welche didaktischen Konsequenzen können gezogen werden? Welche Besonderheiten haben junge Lernende bei der Wortschatzarbeit? [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Was bedeutet es ein Wort zu kennen?
- 2.1 Was ist der Wortschatz?
- 2.2 Was ist das mentale Lexikon?
- 2.3 Wie sind die Wörter im Gehirn miteinander verknüpft?
- 2.4 Didaktische Konsequenzen
- 3. Welche Besonderheiten haben junge Lernende?
- 3. Abschlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, was die Besonderheiten des Wortschatzerlernens im Englischunterricht der Primarstufe auszeichnen. Die Autorin untersucht, wie junge Lernende Wörter kennenlernen und wie dieses Wissen im Gehirn verarbeitet wird. Ziel ist es, didaktische Erkenntnisse zu gewinnen, um die Einführung und Übung von Vokabeln im Unterricht zu optimieren.
- Das Verständnis des Begriffs "Wortschatz" und seine Bedeutung für das Lernen von Fremdsprachen
- Die Funktionsweise des mentalen Lexikons und die Organisation von Wörtern im Gehirn
- Die Bedeutung von didaktischen Konsequenzen für den Wortschatzaufbau im Englischunterricht
- Die besonderen Bedürfnisse und Fähigkeiten junger Lernender beim Wortschatzlernen
- Die Analyse und Interpretation von Forschungsarbeiten zur Wortschatzarbeit im Fremdsprachenunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Autorin stellt die Frage, warum sie den Begriff "Wortschatzarbeit" statt "Vokabelarbeit" verwendet, und erläutert die unterschiedlichen Konnotationen beider Begriffe. Sie betont die Bedeutung des gezielten Lernens von Wörtern im Kontext und im Zusammenhang mit dem Sprachverständnis.
2. Was bedeutet es ein Wort zu kennen?
Die Autorin geht auf die Definition des Begriffs "Vokabel" ein und zeigt auf, dass die Definition des Dudens nicht ausreichend ist, da Vokabeln aus mehreren Wörtern bestehen können, wie z. B. „police station“. Sie führt den Begriff "Lexem" ein, um Vokabeln als lexikalische Einheiten zu bezeichnen, und erläutert, dass das Ziel des Fremdsprachenlernens darin besteht, möglichst viele Lexeme zu erlernen.
2.1 Was ist der Wortschatz?
Der Abschnitt beleuchtet die Definition des persönlichen Wortschatzes und führt den Begriff "mentales Lexikon" ein, der die Speicherung des Wortschatzes im Langzeitgedächtnis beschreibt.
2.2 Was ist das mentale Lexikon?
Die Autorin erläutert, dass Wörter im Gehirn systematisch strukturiert sind und nicht einfach kunterbunt aufgereiht werden. Sie beschreibt die Bedeutung des mentalen Lexikons als organisiertes Wortspeichersystem, das die Sprachverarbeitung ermöglicht.
2.3 Wie sind die Wörter im Gehirn miteinander verknüpft?
Der Abschnitt behandelt die Forschungsarbeiten zum mentalen Lexikon und die Frage, wie Menschen Wörter erkennen und abrufen. Er bezieht sich auf Experimente von Marslen-Wilson und Tyler (1980), die zeigen, dass die Geschwindigkeit der Worterkennung auf eine perfekte Strukturierung des Wortschatzes hinweist.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen Wortschatzarbeit, Vokabelarbeit, mentales Lexikon, Wortschatzlernen, Lexem, Fremdsprachenunterricht, Primarstufe, Sprachpsychologie, Psycholinguistik, Didaktik, junge Lernende, Englischunterricht.
- Arbeit zitieren
- Della Khanaga (Autor:in), 2006, Was zeichnet die Wortschatzarbeit im Englischunterricht der Primarstufe aus?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67377