Vor den Alpenfeldzügen des Drusus und des Tiberius war der Augsburger Raum von den Kelten besiedelt. Erste Spuren auf eine keltische Besiedlung finden sich ab der Hallstattzeit ( ca. 730 v. Chr. ). Diese gilt als „Blütezeit“ des Gebiets im Bereich des heutigen Augsburgs. So wurden aus dieser Zeit viele Gräber entdeckt, was für eine damals dichte Besiedlung spricht.1 Außergewöhnlich reiche Grabbeigaben sprechen ebenfalls für ein „goldenes Zeitalter“ während der keltischen Besiedlung. Die nun folgende Latenezeit ( 500 –15 v. Chr.) ist dagegen gekennzeichnet durch wirtschaftlichen Niedergang und wird auch als Unruheperiode angesehen. 2 Die Besiedlungsdichte des Augsburger Raumes nahm, bedingt durch Wanderungen der Kelten in andere Gebiete, stark ab. Bisher fanden sich nur Hinweise auf kleine Siedlungen. Spuren eines oppidum (= keltische Großsiedlung), wie Cäsar sie nannte, fehlen gänzlich.
Deshalb lässt sich die Latenezeit als relativ unbedeutende Epoche im Augsburger Raum beschreiben. Somit bestand aufgrund der dünnen keltischen Vorbesiedlung keinerlei Veranlassung in Augsburg ein römisches Militärlager zu errichten. 3 Dabei gibt es jedoch zwischen den historischen Überlieferungen und der modernen Archäologie deutliche Differenzen.
Laut den schriftlichen historischen Zeugnissen ( Horaz, v. a. aber Strabo´s „Geographika“ ) war Rätien ein von den Kelten relativ dicht besiedelter Raum. Strabo nennt die keltischen Städte Brigantium (= Bregenz), Cambodunum (=Kempten) und Damasia (= der heutige Auerberg).
Infolgedessen müssten an diesen Plätzen reichliche Überreste der Kelten aus der Latenezeit zu finden sein.
Stattdessen finden sich heute aber weder an den oben genannten Orten noch in Augsburg umfangreichere keltische Ausgrabungsfunde. Diese sind nur im Bereich der ehem. „oppida“ (=keltische Großsiedlungen), wie z.B. in Manching bei Grabungen zu Tage getreten.
Somit lässt sich bis heute nicht exakt klären, in welchem Umfang Rätien und im Speziellen der Augsburger Raum vor der römischen Okkupation von den Kelten besiedelt war und auf welchen Widerstand die Römer bei der Eroberung stießen.
Inhaltsverzeichnis
- Der Augsburger Raum in der vorrömischen Zeit (bis 15 v. Chr.)
- Das frühkaiserzeitliche Militärlager Augsburg-Oberhausen
- Augusta Vindelicum
- Die Anfänge
- Das Municipium Aelium Augustum
- Augsburg in spätrömischer Zeit ( 250 – 450 n.Chr. )
- Quellen:
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit „Die Gründung Augsburgs und seine römische Geschichte“ von Hannes Langhammer befasst sich mit der Geschichte der Stadt Augsburg in der römischen Zeit. Der Fokus liegt auf der Entwicklung der Stadt von der vorrömischen Besiedlung durch die Kelten bis zur Spätantike. Die Arbeit untersucht die Gründung des römischen Militärlagers Augsburg-Oberhausen, die Entstehung der Stadt Augusta Vindelicum und deren Entwicklung zum Municipium.
- Keltische Besiedlung des Augsburger Raumes
- Römische Eroberung des Alpenvorlandes
- Gründung und Entwicklung des Militärlagers Augsburg-Oberhausen
- Gründung und Entwicklung der Stadt Augusta Vindelicum
- Spätantike in Augsburg
Zusammenfassung der Kapitel
Der Augsburger Raum in der vorrömischen Zeit (bis 15 v. Chr.)
Dieses Kapitel beleuchtet die keltische Besiedlung des Augsburger Raumes vor der römischen Eroberung. Es wird die Hallstattzeit als Blütezeit der keltischen Kultur im Gebiet des heutigen Augsburgs beschrieben und die Latenezeit als eine Phase des wirtschaftlichen Niedergangs und der Unruhe. Es wird festgestellt, dass die keltische Besiedlungsdichte im Augsburger Raum vor der römischen Eroberung relativ dünn war, was die Frage aufwirft, warum die Römer gerade an diesem Ort ein Militärlager errichteten.
Das frühkaiserzeitliche Militärlager Augsburg-Oberhausen
Dieses Kapitel beschreibt die Gründung des römischen Militärlagers Augsburg-Oberhausen im Jahr 15 v. Chr. als Teil des römischen Feldzugs zur Eroberung des Alpenvorlandes. Das Lager wurde an der Mündung der Wertach in den Lech errichtet und diente als wichtiger Militärstützpunkt in Rätien. Durch Funde bei Ausgrabungen konnten zahlreiche Erkenntnisse über die Ausstattung des Lagers und das Leben der römischen Soldaten gewonnen werden. Das Ende des Lagers wird auf eine Hochwasserkatastrophe im Jahr 15-16 n. Chr. zurückgeführt.
Augusta Vindelicum
Die Anfänge
Dieses Kapitel schildert die Gründung der Stadt Augusta Vindelicum im Jahr 15 v. Chr. als Nachfolgeeinrichtung des Militärlagers Augsburg-Oberhausen. Die Stadt entwickelte sich schnell zu einem wichtigen Wirtschafts- und Verwaltungszentrum in Rätien. Es werden die wichtigsten Bauwerke und die Entwicklung der Stadt im 1. Jahrhundert n. Chr. beschrieben.
Augsburg in spätrömischer Zeit ( 250 – 450 n.Chr. )
Dieses Kapitel befasst sich mit der Entwicklung der Stadt Augsburg in der Spätantike. Es werden die Auswirkungen der sogenannten Völkerwanderung und des Untergangs des Weströmischen Reiches auf die Stadt beschrieben. Die Stadt Augsburg konnte sich trotz der Herausforderungen der Zeit behaupten und spielte eine wichtige Rolle im spätantiken Reichsgebiet.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit „Die Gründung Augsburgs und seine römische Geschichte“ befasst sich mit Themen wie Kelten, Römische Eroberung, Militärlager, Augusta Vindelicum, Municipium, Spätantike, Völkerwanderung, Reichsgebiet, Wirtschafts- und Verwaltungszentrum. Die Arbeit greift dabei auf archäologische Funde und schriftliche Quellen zurück, um die Entwicklung der Stadt Augsburg in der römischen Zeit nachzuzeichnen.
- Arbeit zitieren
- Hannes Langhammer (Autor:in), 2003, Die Gründung Augsburgs und seine römische Geschichte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67586