„Was Forschungsergebnisse deutlich zeigen, ist, dass der handlungsorientierte Erwerb von Kenntnissen (…) der Aktivierungsleistung von Wissen in Anwendungssituationen dient (…).“ (Preiß 1995, S. 4). Aber wie sollte handlungsorientierter Unterricht gestaltet werden? Um diese Frage zu beantworten, ist es erforderlich, in erster Linie das Konzept der Handlungsorientierung näher zu bestimmen. Darüber hinaus ist es notwendig, zunächst zu klären, was unter den Begriffen „Handeln“, „Handlung“ und „Handlungskompetenz“ zu verstehen ist. Im Anschluss daran wird der Handlungsbegriff unter Bezugnahme auf Aebli weiter konkretisiert und dargestellt, wie seiner Auffassung nach Handeln sinnvoll gelehrt werden sollte, wobei dies offensichtlich als Vorläufer des heutigen Verständnisses von handlungsorientiertem Unterricht betrachtet werden kann. Im darauf folgenden Abschnitt wird die didaktische Begriffsbildung nach Aebli skizziert, welche mit der Erarbeitung von Handlungsabläufen einhergeht und gleichzeitig die Vorlage für eine handlungsorientierte Sequenzierung von Lerngegenständen auf der Mikroebene für diese Arbeit bildet. Danach wird das Konzept der Handlungsorientierung abgegrenzt und zugleich Kriterien festgelegt, wie Unterricht gestaltet sein sollte, um handlungsorientiertes Lernen zu fördern. Dabei wird auf das Modell von Peter Preiß (1995) zurückgegriffen, welches eine denkbare Abfolge möglicher Methoden eines handlungsorientierten Lernprozesses darstellt. Didaktische Konzeptionen unter makro- und mikrosequenziellen Aspekten werden im darauf folgendem Abschnitt unter Bezugnahme auf Achtenhagen et. al. (1992) vorgestellt und abschließend festegelegt, welche Sequenzierungsstrategien für einen handlungsorientierten Unterricht in Frage kommen. Basierend auf diesen theoretischen Grundlagen einer handlungsorientierten Unterrichtsgestaltung wird anschließend eine Unterrichtssequenz bezogen auf die Durchführung des Planspiels „Jeansfabrik“ für eine 11. Klasse des Wirtschaftsgymnasiums vorgeschlagen und diese sowohl aus makro-, als auch aus mikrosequentiellen Aspekten betrachtet. In Bezug auf die Makrosequenz werden die Sequenzierungsstrategie und die Einbettung in den Gesamtunterricht dargelegt. Ebenso wird die Strategie der Mikrosequenzierung demonstriert und am Beispiel der „Arbeitsproduktivität“ veranschaulicht, wie Begriffe didaktisch sinnvoll erarbeitet werden sollten. Dabei wird auf die theoretischen Darstellungen der Begriffsbildung nach Aebli Bezug genommen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen zur Gestaltung eines handlungsorientierten Unterrichts
- Handeln, Handlung und Handlungskompetenz
- Handeln lehren und Begriffe bilden nach Aebli
- Einen Handlungsablauf erarbeiten
- Einen Begriff bilden
- Handlungsorientierung und handlungsorientierter Unterricht
- Sequenzierung auf Makro- und Mikroebene
- Didaktische Sequenzierungsstrategien
- Sequenzierung auf der Makroebene
- Sequenzierung auf der Mikroebene
- Ein Unterrichtsentwurf zum Planspiel Jeansfabrik
- Vorbemerkungen
- Sequenzierung auf der Makroebene
- Sequenzierung auf der Mikroebene
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Gestaltung von handlungsorientiertem Unterricht. Ziel ist es, eine Unterrichtssequenz für das Planspiel „Jeansfabrik“ zu entwickeln, die sich an den Prinzipien des handlungsorientierten Lernens orientiert. Dazu werden zunächst theoretische Grundlagen zu Handlungsorientierung, Handlungskompetenz und der didaktischen Begriffsbildung nach Aebli erläutert. Anschließend wird die Sequenzierung von Lerninhalten auf Makro- und Mikroebene anhand des Planspiels „Jeansfabrik“ dargestellt.
- Handlungsorientierung im Unterricht
- Entwicklung von Handlungskompetenz
- Didaktische Begriffsbildung nach Aebli
- Sequenzierung von Lerninhalten
- Anwendung des Planspiels „Jeansfabrik“ im Unterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Hausarbeit vor und verdeutlicht die Relevanz des handlungsorientierten Unterrichts. Das zweite Kapitel befasst sich mit theoretischen Grundlagen des handlungsorientierten Unterrichts. Hier werden die Begriffe „Handeln“, „Handlung“ und „Handlungskompetenz“ erläutert, sowie die didaktische Begriffsbildung nach Aebli und die Sequenzierung von Lerngegenständen auf Makro- und Mikroebene vorgestellt. Das dritte Kapitel präsentiert einen Unterrichtsentwurf für das Planspiel „Jeansfabrik“. Dieser Entwurf berücksichtigt die zuvor beschriebenen theoretischen Grundlagen und zeigt, wie die Sequenzierung auf Makro- und Mikroebene im Kontext des Planspiels umgesetzt werden kann.
Schlüsselwörter
Handlungsorientierter Unterricht, Handlungskompetenz, didaktische Begriffsbildung nach Aebli, Sequenzierung, Planspiel „Jeansfabrik“
- Arbeit zitieren
- Janina Kahle (Autor:in), 2006, Gestaltung von handlungsorientiertem Unterricht - Entwurf einer Unterrichtssequenz zum Planspiel 'Jeansfabrik', München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67647