In dieser Arbeit soll die Theorie der Individualpsychologie in Verbindung gebracht werden mit der aufgrund der Behinderung eher isolierten und stigmatisierten Familie. Die Konzepte der Organminderwertigkeit, des Minderwertigkeitsgefühls, der Kompensation und des Gemeinschaftsgefühls erachte ich hierfür als sinnvoll. Ergänzend will ich einen Einblick in die Frankl’sche Logotherapie geben, weil bei ihm die Sinnfrage zentral ist. Ich empfinde sie als eine weiterführende, ausgesprochen hilfreiche Betrachtungsweise. Beim Erarbeiten der Themen soll immer auch die Bereicherung geradedurchdie schwierige Lebenssituation zur Sprache kommen. Es sollen Möglichkeiten aufgezeigt werden, Lebenssituationen zu verändern, zu verbessern. Dabei möchte ich die Familien dort abholen, wo sie sind und ihre persönliche Situation weder beschönigen noch dramatisieren. Ich hoffe, mit dem gewählten Thema Familien anzusprechen, welche die Aufgabe haben, ein Kind mit einer (leichten) geistigen Behinderung zu begleiten und zu fördern. Daneben hoffe ich, dass die vorliegende Arbeit auch für Lehrkräfte, Berater und Therapeutinnen, für medizinsche Fachpersonen in ihrer Arbeit mit Eltern oder Geschwisterkindern von Interesse sein wird. Eltern werde ich über Elternvereine wie ‚insieme’ oder Beratungsstellen wie ‚Pro Infirmis’ auf meine Arbeit aufmerksam machen. Fachleute hoffe ich zu erreichen, indem ich dem Jahresversand unserer Beratungsstelle BAB einen Flyer beilege.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Motivation
- Persönlicher Bezug
- Zielsetzung
- Hinweise auf das Vorgehen
- Die Theorie Adler's in Verbindung mit der durch die leichte geistige Behinderung tendenziell isolierten Familie
- Adlers Menschenbild und wichtigste Konzepte
- Fokus: Organminderwertigkeit, Minderwertigkeitsgefühl, Kompensation und Gemeinschaftsgefühl
- Organminderwertigkeit
- 'Geistige Behinderung'
- Mögliche Auswirkungen auf die Familie
- Minderwertigkeitsgefühl
- Innerfamiliäre Belastungsfaktoren
- Gesellschafliche Belastungsfaktoren
- Auswirkungen auf die Familie
- Kompensatorische Ausformungen in der Familie
- Kompensation
- Gemeinschaftsgefühl in der Familie
- Gemeinschaftsgefühl
- Wege zu mehr Gemeinschaftsgefühl in der Gesellschaft
- Frankl's Logotherapie als ergänzender theoretischer Ansatz
- Zusammenfassung einiger ausgewählter Konzepte
- Wie kann die Sinnfrage weiterhelfen?
- Persönliche Sichtweise und Schlüsse
- Bezugnahme zur Zielformulierung
- Grenzen der Arbeit
- Reflexion
- Persönliche Schlüsse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die Theorie der Individualpsychologie mit der besonderen Situation von Familien zu verknüpfen, die ein Kind mit leichter geistiger Behinderung begleiten. Die Arbeit konzentriert sich auf die Konzepte von Alfred Adler, insbesondere auf die Themen Organminderwertigkeit, Minderwertigkeitsgefühl, Kompensation und Gemeinschaftsgefühl. Darüber hinaus wird die Frankl'sche Logotherapie als ergänzender Ansatz einbezogen, um die Bedeutung der Sinnfrage im Kontext der Behinderung zu beleuchten.
- Die Herausforderungen und Chancen für Familien mit einem Kind mit leichter geistiger Behinderung
- Die Relevanz der Adler'schen Konzepte für die Bewältigung von Belastungen in der Familie
- Die Rolle des Gemeinschaftsgefühls in der Familie und Gesellschaft
- Die Bedeutung der Sinnfrage im Kontext der Behinderung
- Möglichkeiten zur Verbesserung der Lebenssituation von Familien mit einem Kind mit leichter geistiger Behinderung
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt den persönlichen Bezug der Autorin zum Thema sowie die Motivation für die Arbeit dar. Sie beschreibt die Situation von Familien mit einem Kind mit leichter geistiger Behinderung und erläutert die Zielsetzung der Arbeit.
- Das zweite Kapitel widmet sich der Theorie von Alfred Adler und seinen wichtigsten Konzepten. Hierbei wird insbesondere auf die Relevanz der Konzepte für die Bewältigung der Herausforderungen, die mit leichter geistiger Behinderung einhergehen, eingegangen.
- Im dritten Kapitel werden die Konzepte von Organminderwertigkeit, Minderwertigkeitsgefühl, Kompensation und Gemeinschaftsgefühl im Detail beleuchtet. Es werden die möglichen Auswirkungen der geistigen Behinderung auf die Familie analysiert und verschiedene Kompensationsformen, die in Familien auftreten können, dargestellt.
- Das vierte Kapitel widmet sich Frankl's Logotherapie und erklärt, wie die Sinnfrage im Kontext der Behinderung helfen kann.
Schlüsselwörter
Leichte geistige Behinderung, Individualpsychologie, Alfred Adler, Organminderwertigkeit, Minderwertigkeitsgefühl, Kompensation, Gemeinschaftsgefühl, Frankl'sche Logotherapie, Sinnfindung, Familie, Gesellschaft, Inklusion, Stigmatisierung.
- Arbeit zitieren
- Margrit Frey - Rissi (Autor:in), 2006, Familie im Spannungsfeld zwischen Gesellschaft und leichter geistiger Behinderung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67698