HERKUNFT UND ENTSTEHUNG DES BEGRIFFS
Das Wort lean bedeutet in seiner eigentlichen Übersetzung fit und athletisch schlank.
Der US Amerikaner John Krafcik führte den Begriff "lean" 1988 in seinem Artikel "Triumph of the Lean Production System" ein, in dem er die Ergebnisse einer vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) initiierten Studie beschreibt, welche die Erfolgsfaktoren erfolgreicher Automobilhersteller zum Inhalt hatte. Im Mittelpunkt dieser MIT Studie steht die Betrachtung des Produktionssystems der Firma Toyota, welches von dem bei Ford abgegrenzt wird. Krafcik demonstriert anhand dieser Beispiele, dass es nicht in erster Linie um Toyotismus oder Fordismus geht, sondern vielmehr um zwei "neue" Kategorien, in die man sämtliche (Produktions-)Prozesse einteilen kann - in "lean" und in "buffered":
"Rather than continuing to refer to the different paradigms as recent Fordism and Toyota Productions System, I would like to introduce two new terms here - buffered and Lean production systems. […] The analogy with the world of finance is worth making. The lean production management policy presents higher risks - any hiccup will stop production totally. But the potential gains are great. Thus, lean operations can be considered high-risk/high return ventures. […] The buffered production management policy, on the other hand, is a safe bet for a steady, if unexceptional, return. The short-term risk is low, but so is the potential for long-term gain." (Krafcik, 1988, S. 44)
Lean und buffered stellen somit zwei Extreme auf einer Skala dar, bei der es darum geht, dass Sicherheit etwas kostet - Zeit, Flexibilität, Konzentration, Geld etc.
Zwei Jahre später, 1990, erschien "Die zweite Revolution in der Automobilindustrie" der Autoren Womack, Jones und Roos. In diesem Buch wurde der Begriff "lean" mit einem nachgestellten "production" als Begriff einer Klasse von Produktionsformen dargestellt, die wie das Toyota Produktionssystem organisiert waren - "lean production" war geboren.
Im Laufe der Zeit entwickelte sich daraus der Begriff "Lean Management" - eine Erweiterung hin zu einem ganzheitlichen Ansatz, welcher alle Bereiche der betrieblichen Leistungserstellung - nicht nur die Fertigung - miteinbezieht.
Ziel von Lean Management ist eine schlanke Organisation gekennzeichnet durch schlanke Hierarchien und Vermeidung jeglicher Verschwendung durch Abbau von nichtwertschöpfender Tätigkeiten.
Inhaltsverzeichnis
- DARSTELLUNG DES BEGRIFFES „LEAN“ BZW. „LEAN MANAGEMENT“
- HERKUNFT UND ENTSTEHUNG DES BEGRIFFS
- INHALT UND AUFBAU VON LEAN MANAGEMENT
- LEITGEDANKEN
- ARBEITSPRINZIPIEN
- GRUNDSTRATEGIEN
- DAS JUST-IN-TIME PRINZIP
- BEDEUTUNG UND FUNKTIONSWEISE
- JIT-PRODUKTION
- JIT-BESCHAFFUNG
- ROLLE UND ANWENDUNG VON JIT IM LEAN MANAGEMENT
- DIE ROLLE VON JIT IM LEAN MANAGEMENT
- DIE ANWENDUNG DES JIT-PRINZIPS
- URSPRUNG
- VORAUSSETZUNGEN FÜR DIE ANWENDUNG
- JIT IN DER PRAXIS
- KONKLUSIO
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Just-in-Time Prinzip und seiner Bedeutung im Lean Management. Sie untersucht die Entstehung und Entwicklung des Begriffs „Lean“ sowie die Inhalte und den Aufbau des Lean Managements. Dabei wird insbesondere auf das Just-in-Time Prinzip und seine Rolle im Lean Management eingegangen, einschließlich seiner Anwendung und der notwendigen Voraussetzungen.
- Entstehung und Entwicklung des Begriffs „Lean“
- Inhalt und Aufbau von Lean Management
- Bedeutung und Funktionsweise des Just-in-Time Prinzips
- Rolle und Anwendung von JIT im Lean Management
- Voraussetzungen für die erfolgreiche Anwendung des Just-in-Time Prinzips
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel widmet sich der Darstellung des Begriffs „Lean“ bzw. „Lean Management“. Es beleuchtet die Entstehung und Entwicklung des Begriffs, einschließlich der Inspiration durch das Toyota Produktionssystem und den Unterschied zu „buffered“ Produktionsmodellen. Das Kapitel erläutert auch die hierarchische Struktur von Lean Management, bestehend aus Leitgedanken, Arbeitsprinzipien und Grundstrategien.
Kapitel 2 beschäftigt sich mit dem Just-in-Time Prinzip. Es definiert dessen Bedeutung und Funktionsweise, unterscheidet zwischen JIT-Produktion und JIT-Beschaffung und beleuchtet die Vorteile und Herausforderungen des Prinzips.
Das dritte Kapitel untersucht die Rolle und Anwendung von JIT im Lean Management. Es zeigt auf, wie JIT als ein wichtiges Element des Lean Managements dient, um Verschwendung zu minimieren und die Effizienz zu steigern. Das Kapitel behandelt auch die Voraussetzungen für die erfolgreiche Anwendung des JIT-Prinzips und beleuchtet die Implementierung von JIT in der Praxis.
Schlüsselwörter
Lean Management, Just-in-Time Prinzip, JIT-Produktion, JIT-Beschaffung, Verschwendung, Effizienzsteigerung, Toyota Produktionssystem, Produktionsprozesse, Logistik, Supply Chain Management.
- Arbeit zitieren
- Christina Tretter (Autor:in), 2002, Die Rolle von Just-in-Time im Lean Management, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6781