Das Ziel der Arbeit ist die sachliche und möglichst objektive Aufarbeitung des Zwangsarbeitereinsatzes im Stahlwerk Gröditz während des Zweiten Weltkrieges anhand der neuesten Literatur und noch nicht erschlossenem Archivgut. Dafür wurden die Daten der Bilanzen des Stahlwerkes Gröditz ausgewertet, in mehreren Anlagen zusammengefasst und zum Teil grafisch dargestellt. Zusätzlich verschaffen einige Karten, Lagepläne und Fotografien dem nicht ortskundigen Leser einen Eindruck über die Region um den Ort des Geschehens. Des Weiteren werden die Aussagen der Opfer und der Täter gegenüber gestellt und anhand der noch vorhandenen Unterlagen geprüft. Die Arbeit soll zeigen, dass trotz des geringen Umfangs des erhaltenen Archivmaterials eindeutige Aussagen über den Zwangsarbeitereinsatz des Stahlwerkes Gröditz möglich sind. Abschließend wird noch einmal der sowohl regionale, als auch unternehmensbezogene Charakter der vorliegenden Studie betont.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vom Eisenwerk zum Rüstungskonzern
- Die Entwicklung des Eisenwerkes Gröditz bis zum Beginn der Rüstungsproduktion
- Die Übernahme des Werkes durch Friedrich Flick
- Umstellung auf Rüstungs- und Kriegsproduktion
- Kriegsproduktion im Stahlwerk Gröditz bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges
- Die Auswirkung der Kriegsfertigung auf die Belegschaft
- Der Einsatz ausländischer Zwangsarbeiter im Stahlwerk Gröditz
- Rechtsgrundlagen und Organisation des Arbeitseinsatzes
- Anzahl, Herkunft und Einsatzort der ausländischen Zivilarbeiter
- Entlohnung der Arbeiter
- Arbeits- und Lebensbedingungen
- Arbeitszeit und Arbeitsschutz
- Unterbringung
- Kennzeichnung und Bewachung
- Verpflegung
- Medizinische Versorgung und hygienische Verhältnisse
- Behandlung
- Wer profitierte vom Einsatz ausländischer Zivilarbeiter?
- Kriegsgefangene Zwangsarbeiter im Stahlwerk Gröditz
- Rechtsgrundlagen und Organisation des Kriegsgefangeneneinsatzes
- Anzahl, Herkunft und Einsatz der Kriegsgefangenen
- Arbeits- und Lebensbedingungen
- Arbeitszeit und Lohn
- Unterbringung und Bewachung
- Verpflegung und Bekleidung
- Ärztliche Versorgung und hygienische Bedingungen
- Behandlung
- Wer profitierte vom Gefangeneneinsatz?
- Der Einsatz von KZ-Häftlingen
- Rechtsgrundlagen und Organisation des Häftlingseinsatzes
- Arbeits- und Lebensbedingungen der KZ-Häftlinge
- Beschäftigungsort, Arbeitszeit und Entlohnung der Gefangenen
- Unterbringung, hygienische Verhältnisse und Bewachung der Häftlinge
- Verpflegung
- Ärztliche Betreuung
- Behandlung der KZ-Häftlinge
- Das größte Verbrechen der Region: Die Ermordung der KZ-Häftlinge
- Zusammenfassung und Bewertung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Zwangsarbeit im Stahlwerk Gröditz während des Zweiten Weltkrieges. Ziel ist es, die Geschichte des Stahlwerkes und die verschiedenen Formen der Zwangsarbeit, die dort eingesetzt wurden, detailliert darzustellen und zu analysieren. Die Arbeit beleuchtet dabei sowohl die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Organisation des Arbeitseinsatzes als auch die Arbeits- und Lebensbedingungen der Zwangsarbeiter. Besondere Aufmerksamkeit wird den Folgen des Arbeitseinsatzes für die einzelnen Zwangsarbeiter sowie den wirtschaftlichen Interessen der Unternehmen gewidmet.
- Die Geschichte des Stahlwerks Gröditz und dessen Umwandlung zum Rüstungskonzern
- Die verschiedenen Formen der Zwangsarbeit im Stahlwerk Gröditz: ausländische Zivilarbeiter, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge
- Die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Zwangsarbeiter im Stahlwerk Gröditz
- Die Folgen des Arbeitseinsatzes für die Zwangsarbeiter
- Der wirtschaftliche Nutzen des Einsatzes von Zwangsarbeit für die Unternehmen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung Die Einleitung erläutert die Relevanz des Themas Zwangsarbeit in der deutschen Geschichte und die Bedeutung der historischen Aufarbeitung. Sie stellt die wichtigsten Quellen und die neuere Forschungsliteratur vor.
- Kapitel 2: Vom Eisenwerk zum Rüstungskonzern Dieses Kapitel zeichnet die Geschichte des Stahlwerkes Gröditz von seinen Anfängen bis zum Beginn der Rüstungsproduktion nach. Es beleuchtet die Übernahme des Werkes durch Friedrich Flick und die Umstellung auf Rüstungsproduktion im Vorfeld des Zweiten Weltkrieges. Der Einfluss der Kriegsfertigung auf die Belegschaft wird ebenfalls thematisiert.
- Kapitel 3: Der Einsatz ausländischer Zwangsarbeiter im Stahlwerk Gröditz Kapitel 3 widmet sich der Verwendung von ausländischen Zivilarbeitern im Stahlwerk Gröditz. Es werden die Rechtsgrundlagen und die Organisation des Arbeitseinsatzes, die Anzahl, Herkunft und Einsatzorte der Arbeiter sowie die Entlohnung und die Arbeitsbedingungen der Zwangsarbeiter detailliert beschrieben. Der Fokus liegt dabei auf den unterschiedlichen Aspekten der Behandlung der Arbeiter, wie Arbeitszeit, Unterbringung, Kennzeichnung, Bewachung, Verpflegung, medizinische Versorgung und Hygiene. Das Kapitel schließt mit einer Analyse der Frage, wer vom Einsatz der Zwangsarbeiter profitierte.
- Kapitel 4: Kriegsgefangene Zwangsarbeiter im Stahlwerk Gröditz Dieses Kapitel behandelt den Einsatz von Kriegsgefangenen im Stahlwerk Gröditz. Die Rechtsgrundlagen und die Organisation des Einsatzes, die Anzahl, Herkunft und Einsatzorte der Kriegsgefangenen sowie die Arbeits- und Lebensbedingungen werden untersucht. Ähnlich wie im vorherigen Kapitel werden die Aspekte Arbeitszeit, Unterbringung, Bewachung, Verpflegung, medizinische Versorgung und Hygiene näher beleuchtet. Das Kapitel schließt mit der Untersuchung der Frage, welche wirtschaftlichen Vorteile der Einsatz der Kriegsgefangenen für die Unternehmen brachte.
Schlüsselwörter
Zwangsarbeit, Stahlwerk Gröditz, Rüstungsproduktion, Friedrich Flick, Zweiter Weltkrieg, ausländische Zivilarbeiter, Kriegsgefangene, KZ-Häftlinge, Arbeitsbedingungen, Lebensbedingungen, Entlohnung, Behandlung, Ausbeutung, wirtschaftliche Interessen, historische Aufarbeitung, Quellen, Literatur.
- Arbeit zitieren
- Mathias Antusch (Autor:in), 2004, Zwangsarbeit im Stahlwerk Gröditz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67849