Frank Wilson (Neurologe, 2000): „Unsere Hände, ... erst durch sie wird der Mensch zum
Mensch“
Hält man sich vor Augen welche Aufgaben unsere Hände im Laufe eines einzigen Tages
übernehmen , so erkennt man, dass sie in unserem Leben eine tragende Rolle spielen. Die
Hände dienen neben dem „Begreifen“ unserer Umwelt dazu, Ergebnisse von Denkprozessen
in Materie zu manifestieren. Aristoteles bezeichnete ohne Kenntnis sowohl der Theorie der
„Koevolution von Hand und Gehirn“ (Wilson 2000), deren „Zusammenspiel...den Homo
Sapiens zum intelligentesten Lebewesen“ (Wilson 2000) macht, mit einem geringen
neurobiologischen Wissen die Hände als „äußeres Gehirn“. Die Hände stellen somit als
„Effektor“ auf die von den Sinnesorganen und im Gehirn verarbeiteten empfangenen
Informationen, für den Menschen ein lebenswichtiges Element unseres Körpers dar.
Im Laufe unseres Lebens lässt die Leistung der menschlichen Sinnesorgane Auge und Ohr,
mit denen die Hände in ständigem indirektem wechselseitigen Informationsaustausch stehen
nach (Füsgen 1995) :
- Abnahme der Hörfähigkeit, wobei Schwerhörigkeit als eine Minderung des
Hochtonhörvermögens zu verstehen ist (Füsgen 1995).
Nach der Faustregel von Davis:
Hörvermögen nimmt bei 4000Hz nach dem 28. Lebensjahr pro Lebensjahr um ein Dezibel
ab (Füsgen 1995).
- Abnahme der durchschnittlichen Sehfähigkeit aufgrund von:
1. Ausfällen sensorischer Elemente in der Netzhautperipherie, die in einer
Einschränkung des Gesichtsfeldes resultieren (Füsgen 1995)
2. Altersichtigkeit (=Presbyopie) aufgrund von Abnahme der Linsenelastizität
(Silbernagel, Despopoulos 1991; Füsgen 1995)
3. Abnahme der Linsentransparenz, was sich in einer Linsentrübung (=grüner Star /
Katarakt) niederschlägt. (Silbernagel, Despopoulos 1991; Füsgen 1995) [...]
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Biomechanik der Hand
- 1. Definition und Thematik der Biomechanik
- 2. Anatomie der Hand
- 2.1. Knochen der Hand
- 2.2. Karpaltunnel
- 3. Gelenke
- 3.1 Gelenktypen und Freiheitsgrade
- 3.2. Handgelenk
- 3.3. Gelenke der Finger
- 3.4. Weitere Gelenke, die den Bewegungsradius der Hand vergrößern
- 4. Muskeln
- 5. Mechanorezeption
- 6. Bewegungen der Hand
- 6.1. Greifformen nach Matev und Bankov
- 6.2. Greifforman nach Bullinger und Solf
- III. Manuelle Fähigkeiten älterer Menschen
- 1. Altersbedingte Krankheiten
- 1.1 Karpaltunnelsyndrom
- 1.2 Gicht
- 1.3 Arthrose
- 1.4 Rheuma
- 1.5 Dupuytrensche Krankheit
- 1.6 Infektionen
- 2. Bewegungsverhalten älterer Menschen
- 2.1. Versuche zur Untersuchung des Bewegungsverhaltens älterer Menschen
- 2.2. Ergebnisse der Versuche
- 2.3. Weitere Versuche
- 1. Altersbedingte Krankheiten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Biomechanik der Hand und dem Bewegungsverhalten älterer Menschen. Sie analysiert die anatomischen und physiologischen Besonderheiten der Hand, die im Alter relevant werden. Darüber hinaus untersucht die Arbeit die Auswirkungen von altersbedingten Krankheiten und Veränderungen auf die manuelle Fähigkeiten. Die Zielsetzung ist es, ein tieferes Verständnis für die Bedeutung der Hand im Leben älterer Menschen zu gewinnen und die Herausforderungen und Chancen im Hinblick auf ihre manuelle Fähigkeiten zu beleuchten.
- Biomechanik der menschlichen Hand
- Altersbedingte Veränderungen der Handfunktionen
- Einfluss von Krankheiten auf die manuelle Leistungsfähigkeit
- Bedeutung der Hand für die Lebensqualität älterer Menschen
- Sozio-politische Relevanz von manuellen Fähigkeiten im Alter
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Die Einleitung erläutert die zentrale Rolle der menschlichen Hand im Alltag und im Leben. Sie betont die Bedeutung der Hand als „äußeres Gehirn“, das in ständigem Austausch mit den Sinnesorganen steht. Die Einleitung beleuchtet auch die altersbedingte Abnahme der Leistungsfähigkeit der Sinnesorgane, die sich indirekt auf die Koordination der Hand auswirkt. Sie verweist auf die steigende Anzahl älterer Menschen in der Gesellschaft und die damit verbundene Notwendigkeit, manuelle Fähigkeiten im Alter genauer zu untersuchen.
II. Biomechanik der Hand
Dieses Kapitel definiert und beschreibt das Gebiet der Biomechanik. Es beleuchtet die Anwendung der Biomechanik in verschiedenen Bereichen, einschließlich funktioneller Anatomie, Ergonomie, Sportwissenschaften, Orthopädie und Rehabilitation. Der Fokus liegt dabei auf der Untersuchung der mechanischen Bewegungen in lebenden Organismen, insbesondere der Hand.
III. Manuelle Fähigkeiten älterer Menschen
Das Kapitel behandelt die altersbedingten Veränderungen und Krankheiten, die die manuelle Fähigkeiten älterer Menschen beeinträchtigen können. Es erläutert die Auswirkungen von Krankheiten wie Karpaltunnelsyndrom, Gicht, Arthrose und Rheuma auf die Beweglichkeit und Funktion der Hand. Es untersucht außerdem das Bewegungsverhalten älterer Menschen und präsentiert Ergebnisse von Versuchen zur Untersuchung ihrer manuellen Fähigkeiten.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind Biomechanik, Hand, Bewegungsverhalten, manuelle Fähigkeiten, Altersbedingte Veränderungen, Krankheiten, Sinnesorgane, Koordination, Sozio-politische Relevanz.
- Arbeit zitieren
- Diplom Biologe Roland Schmitt (Autor:in), 2001, Biomechanik und Bewegungsverhalten älterer Menschen am Beispiel manueller Fähigkeiten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6807