Im Hinblick auf die überwiegend ungewollten Schwangerschaften junger Mädchen, spielt vor allem die Entwicklung im Sinne des psychologischen Begriffs der Adoleszenz eine wichtige Rolle. Dieser wurde durch Dieter Bürgin sehr anschaulich definiert. ,,Der Adoleszente in dieser mehrjährigen Übergangszeit lässt sich mit einem Trapezkünstler vergleichen, der seinen schwingenden Halt losgelassen hat, nun frei durch die Luft wirbelt und die gegenüberliegenden Trapezteile noch nicht gefasst hat. Eine Phase höchster Verletzlichkeit, in welcher Erscheinungen wie Suizidversuche, Anorexie, Depression, psychotische Zustände, sexuelle Abartigkeiten, Drogenkonsum und Delinquenz unvermittelt gehäuft auftreten." Andererseits ist die Adoleszenz im Wesentlichen eine Entwicklungsaufgabe, die Herausforderungen wie die Ablösung von den Eltern, die Schaffung einer reifen Sexualität, den Abschluss der kognitiven Entwicklung und die Bildung einer stabilen Identität mit einem eigenständigen Über-Ich an die Jugendlichen stellt. Als entscheidenden Entwicklungsschritt möchte ich an dieser Stelle ,,die Fähigkeit, den Verlust der Primärobjekte zu betrauern", herausgreifen, die bei adoleszenten Müttern nicht erreicht wird. Diese Mädchen sind unfähig ihre eigene Identität, aber auch ihre Rolle in der Gesellschaft aufzubauen und zu akzeptieren. Das Kind wird als Substitut für die abgebrochene Beziehung zu den eigenen Eltern oder früheren Bezugpersonen genutzt und ist lediglich eine Attrappe für so viele bewusste und unbewusste Wünsche der Adoleszentin.
Im folgenden wird der Zusammenhang zwischen der Sozialisation der jungen Frauen und ihrer ungewollten Schwangerschaft beziehungsweise Mutterschaft erörtert, um diese Vermutungen und Rückschlüsse in empirischer Vorgehensweise zu überprüfen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entstehung einer ungewollten Schwangerschaft
- Herkunft und das soziale Umfeld
- Die Pubertät
- Weibliche Sexualität und Verhütung
- Weitere Gründe
- Mutterschaft in der Adoleszenz
- Die familiäre und außerfamiliäre Sozialisation
- Die besondere Rolle adoleszenter Mütter in der Gesellschaft
- Spezifische Problemstellungen für junge Mütter
- Die Rolle des Kindsvaters
- Zukunftsperspektiven
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entstehung und die Folgen von ungewollten Schwangerschaften im Jugendalter. Sie analysiert die sozialen und psychologischen Faktoren, die dazu beitragen, dass junge Frauen in diese Situation geraten, und beleuchtet die Herausforderungen, denen sie im Zusammenhang mit der Mutterschaft in der Adoleszenz gegenüberstehen.
- Einfluss des sozialen Umfelds und der Herkunftsfamilie auf die Entwicklung und die Entscheidungen junger Frauen
- Die Rolle der Pubertät und der Adoleszenz in der Entstehung von ungewollten Schwangerschaften
- Die Herausforderungen der Mutterschaft im Jugendalter
- Die besondere Rolle und Situation adoleszenter Mütter in der Gesellschaft
- Zukunftsperspektiven und Bewältigungsstrategien für junge Mütter
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Arbeit wird durch den erschreckenden Fall einer jungen Mutter eingeleitet, die ihr Kind tötete. Der Fall verdeutlicht die Schwierigkeiten, denen junge Mütter im Umgang mit der Mutterschaft und den damit verbundenen Herausforderungen gegenüberstehen.
Entstehung einer ungewollten Schwangerschaft
Herkunft und das soziale Umfeld
Dieses Kapitel befasst sich mit dem Einfluss des sozialen Umfelds und der Herkunftsfamilie auf die Entwicklung und die Entscheidungen junger Frauen. Es wird gezeigt, wie fehlende Stabilität, negative Lebensumstände und mangelnde Unterstützung in der Kindheit und Jugend die Wahrscheinlichkeit für ungewollte Schwangerschaften erhöhen.
Die Pubertät
Das Kapitel fokussiert auf die besonderen Herausforderungen der Pubertät und die komplexen Prozesse der Adoleszenz. Die Pubertät wird als eine Phase körperlicher und psychischer Veränderungen beschrieben, die junge Frauen vor große Herausforderungen stellt, insbesondere wenn sie nicht ausreichend sozialisiert sind.
Mutterschaft in der Adoleszenz
Die familiäre und außerfamiliäre Sozialisation
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Rolle der Sozialisation in der Entwicklung junger Frauen und untersucht, wie die familiäre und außerfamiliäre Umgebung das Leben und die Entscheidungen von adoleszenten Müttern beeinflusst.
Die besondere Rolle adoleszenter Mütter in der Gesellschaft
Der Text analysiert die besondere Situation und die Herausforderungen, denen junge Mütter in der Gesellschaft begegnen. Er beleuchtet die gesellschaftlichen Erwartungen und Normen, die sich auf die Rolle von Müttern und die Situation junger Frauen im Jugendalter auswirken.
Spezifische Problemstellungen für junge Mütter
Dieses Kapitel widmet sich den besonderen Problemen und Schwierigkeiten, die junge Mütter im Zusammenhang mit der Mutterschaft und der Bewältigung der damit verbundenen Aufgaben erleben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Themen wie ungewollte Schwangerschaft, Adoleszenz, Mutterschaft im Jugendalter, soziale Faktoren, psychische Herausforderungen, Herkunftsfamilie, Sozialisation, gesellschaftliche Normen und Zukunftsperspektiven.
- Arbeit zitieren
- Tina Weil (Autor:in), 2001, Sozialisationsstörungen infolge von ungewollter Schwangerschaft in der Adoleszenz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/681