Das Volumen von Mergers & Acquisitions Transaktionen hat in den letzten Jahren wieder stark zugenommen. So könnte nach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg und M&A Review das Jahr 2006 zu einem neuen Rekordergebnis führen. Der bis Ende September berechnete Gesamtwert aller bereits bekannt gewordenen Übernahmen und Fusionen beläuft sich auf ca. 2,7 Billionen US$. 1 Dieser Wert liegt leicht über dem vergleichbaren Volumen des Rekordjahres 2000. Trotz leichter Abschwächung nach dem starken ersten Quartal diesen Jahres kann 2006 dennoch das erfolgreichste M&A - Jahr aller Zeiten werden. Diese Entwicklung könnte bei den Aktionären jedoch nicht nur auf positive Resonanz stoßen. Neben öffentlich bekannten Fehlkäufen, wie beispielsweise DaimlerBenz und Chrysler, TimeWarner und AOL, Adidas und Salomon oder BMW und Rover zeigen vor allem diverse Untersuchungen, dass eine Vielzahl von Akquisitionen und Fusionen der jüngsten Vergangenheit zu Vermögensverlusten bei den Aktionären führten. In so genannten Event-studies, die sich die Aktienkursentwicklung vor der Ankündigung einer Übernahme bis zum tatsächlichen Übernahmeangebot anschauen, zeigt sich, dass bereits in dieser frühen Phase der Akquisition die Aktionäre des Käufers im allgemeinen mit negativen Renditen rechnen müssen. 2 Aufgrund des Zeithorizonts handelt es sich bei den Event-studies meist um kurzfristige Untersuchungen, die hauptsächlich die Markteinschätzung über den Erfolg der Akquisition widerspiegelt. In dieser frühen Phase des Kaufs können jedoch lediglich die Strategie, der Kaufpreis, die erwarteten Synergien und das Marktumfeld des Erwerbs bewertet werden. Ob eine Akquisition tatsächlich Wert generiert und ein Erfolg wird kann, erst zu einem späteren Zeitpunkt beurteilt werden. Denn es ist die Integration eines erworbenen Unternehmens, die die Schluss- und gleichzeitig Schlüsselphase einer M&A Transaktion bildet. Hier zeigt sich schlussendlich, ob die im Voraus entwickelten Strategien und die erwarteten Synergiepotentiale realisierbar sind und die Transaktion zu einer Wertsteigerung des Unternehmens führt. Eine hervorragende Integrationsphase ist in der Lage, kleinere Unstimmigkeiten und Fehleinschätzungen in der Planung und Entwicklung der Akquisition zu beheben, während eine schlecht durchgeführte Integration trotz [...]
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Manageranreize in Investitions- und Finanzierungsentscheidungen
- Interessenskonflikte und Organisationsstruktur
- Managerinteressen und opportunistisches Verhalten
- Entscheidungs- und Kontrollrechte verändern Manageranreize
- Der interne Kapitalmarkt (ICM)
- Veränderung der Manageranreize und Socialism
- Aktive Beeinflussung der Kapitalallokationsentscheidungen
- Diversification Discount
- Die Übernahme der Dresdner Bank durch die Allianz
- Manageranreize im Rahmen der Integration von Allianz und Dresdner Bank
- Die Dresdner Bank im Allianzkonzern
- Einflussnahme und Anstrengung im 2 Manager Fall
- Einflussnahme und Anstrengung im n Manager Fall
- Arbeitszeitmodell für n Manager
- Zusammenführung zweier Unternehmenskulturen
- Der Einfluss von Vergütungsverträgen auf Manageranreize
- Theoretische Methoden der Anreizsteigerung und deren praktische Anwendbarkeit
- Monitoring und Anreizverträge – Die Behandlung von Symptomen
- Entscheidungskompetenzen und Anreizsteigerung
- Anwendungsmöglichkeiten im Fall Allianz / Dresdner Bank
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit analysiert die Rolle von Manageranreizen im Kontext von Unternehmensfusionen, speziell am Beispiel der Übernahme der Dresdner Bank durch die Allianz. Sie untersucht, wie Manageranreize die Integrations- und Investitionsentscheidungen beeinflussen und welche Implikationen dies für die Unternehmensführung hat.
- Einfluss von Manageranreizen auf Investitions- und Finanzierungsentscheidungen
- Analyse der Auswirkungen von Manageranreizen auf die Integrationsprozesse
- Entwicklung von Strategien zur Steigerung von Manageranreizen im Kontext von Fusionen
- Bedeutung von Kontrollmechanismen und Anreizverträgen
- Herausforderungen bei der Integration von Unternehmenskulturen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Problemstellung ein und erläutert den Forschungsgegenstand. Kapitel 2 beleuchtet die Rolle von Manageranreizen in Investitions- und Finanzierungsentscheidungen, wobei die Herausforderungen von Interessenskonflikten, opportunistischem Verhalten und der Veränderung von Entscheidungsrechten im Fokus stehen. Im dritten Kapitel wird der Fokus auf die Integration von Allianz und Dresdner Bank gelegt. Hier werden die Auswirkungen von Manageranreizen auf die Integrationsprozesse analysiert, insbesondere die Zusammenführung zweier Unternehmenskulturen und der Einfluss von Vergütungsverträgen. Kapitel 4 behandelt theoretische Methoden zur Steigerung von Manageranreizen und deren praktische Anwendbarkeit im Kontext von Fusionen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Manageranreize, Unternehmensintegration, Fusionen, Investitionsentscheidungen, Finanzierungsentscheidungen, Interessenskonflikte, opportunistisches Verhalten, Kontrollmechanismen, Anreizverträge, Unternehmenskultur und Diversification Discount.
- Arbeit zitieren
- Benjamin Gotta (Autor:in), 2006, Manageranreize und Integration, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/68149