Es gibt heute wohl kaum ein Kind, welches nicht von Ängsten heimgesucht wird. Viele davon sind unbegründet, die meisten jedoch schwerwiegend und akut. Doch werden viele dieser Ängste selten rechtzeitig erkannt. Im ersten Augenblick besteht kein Motiv dafür, wenn Kinder sich vor harmlosen Tieren fürchten, laute Geräusche sie zusammenzucken lassen, wenn sie ohne scheinbaren Grund anfangen zu weinen oder von einem Tag auf den anderen zu stottern beginnen. Eltern und auch Erzieher stehen solchen Fällen sehr besorgt und vor allem ratlos gegenüber. Selten oder gar nicht haben sie von primären Angststörungen wie Agoraphobie, Sozialphobie, Paniksyndrom oder generalisierter Angststörung gehört. Eltern und Pädagogen haben in den seltensten Fällen Kenntnis darüber, dass es sich hierbei um ernstzunehmende Krankheiten handelt. Auch wissen sie nicht, wie man sie diagnostizieren kann um sie erfolgreich zu behandeln. Demnach besteht Aufklärungsbedarf grundlegender Fragestellungen und Kenntnisse im Bereich des Themas Angst bei Kindern (KRÜGER, in: ZIMMER 2004, S.156). Die Wissenschaft und Forschung hat dieses Thema und das Problem der Angstbewältigung im Sportförderunterricht nur ungenügend diskutiert und beleuchtet. Deshalb ist geeignete Fachliteratur bisher nur mangelhaft vorhanden. Aus diesem Grund ist die zentrale Frage dieser Arbeit: Welche Möglichkeiten stellt speziell der Sportförderunterricht zur Verfügung, um Angst bei Schülern abzubauen? Im ersten Kapitel werden grundlegende theoretische Kenntnisse vermittelt. Der Leser erfährt Wissenswertes über das Thema Angst und seine Formen. Die Angst vor dem Hintergrund der Klinischen Psychologie wird näher durchleuchtet. Speziell die generalisierte Angststörung ist Bestandteil dieses Abschnittes. Anschließend beschäftigt sich der Autor insbesondere mit den Angststörungen im Kindesalter. Ursachen und Verlauf dieser werden ergründet. Dieser Teil soll zum besseren Verständnis des Angstproblems bei Kindern beitragen. Hierzu gehört sowohl der Erwerb von Sachkompetenz über die Auslöser und Arten der Kinder-und Schülerängste als auch deren Äußerungsformen und Erkennungsmerkmale. Außerdem werden erste Aussichten auf allgemeine Interventionsmöglichkeiten bezüglich der Kinderängste gegeben. Der Verfasser benutzt hier Beispiele, die bewusst fiktiv gewählt wurden, um die Alltäglichkeit zu veranschaulichen und weil er der Meinung ist, dass sich „Geschichten“ aus dem Allgemeinen besser herausheben.[...]
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Theoretische Grundlagen
- Angst
- Angststörungen
- Generalisierte Angststörungen
- Allgemeine Einführung und diagnostische Merkmale
- Symptomatik und Diagnostik
- Therapieformen
- Abgrenzungen zu anderen psychischen Störungen
- Angststörungen bei Kindern
- Interventionsverfahren und Präventionsmöglichkeiten
- Sportförderunterricht vs. Sportunterricht
- Sportunterricht
- Sportförderunterricht
- Methoden zur Angstreduzierung
- Wahrnehmung (Körperwahrnehmung)
- Mut- und Risikoübungen
- Abenteuerpädagogik
- Exkurs: Schwimmen und Wassergewöhnung
- Abschlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese wissenschaftliche Hausarbeit befasst sich mit der Frage, welche Möglichkeiten der Sportförderunterricht zum Angstabbau bei Schülern mit generalisierten Angststörungen bietet. Ziel ist es, die Bedeutung des Sportförderunterrichts für die Bewältigung von Angst zu beleuchten und konkrete Methoden zur Angstreduktion im schulischen Kontext zu präsentieren.
- Theoretische Grundlagen von Angst und Angststörungen
- Spezifische Herausforderungen von Angststörungen bei Kindern
- Vergleichende Betrachtung von Sportunterricht und Sportförderunterricht
- Methoden zur Angstreduktion im Sportförderunterricht
- Potenzial des Sportförderunterrichts zur Integration in den Schulsport
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die theoretischen Grundlagen von Angst und Angststörungen, wobei die generalisierte Angststörung im Fokus steht. Anschließend werden Angststörungen bei Kindern und deren Interventionsmöglichkeiten beleuchtet. Im Vergleich zwischen Sportunterricht und Sportförderunterricht werden die jeweiligen Vorteile und Potenziale für die Angstreduktion herausgestellt. Das vierte Kapitel widmet sich den spezifischen Methoden zur Angstreduktion im Sportförderunterricht, darunter Körperwahrnehmung, Mut- und Risikoübungen und Abenteuerpädagogik. Der Exkurs zum Thema Schwimmen und Wassergewöhnung unterstreicht die Relevanz von Bewegungserfahrungen im Wasser für die Angstreduktion. Die Arbeit endet mit einer abschließenden Diskussion der Notwendigkeit des Sportförderunterrichts.
Schlüsselwörter
Angst, Angststörungen, generalisierte Angststörung, Sportförderunterricht, Sportunterricht, Angstreduktion, Kinder, Schüler, Interventionen, Prävention, Methoden, Körperwahrnehmung, Mut- und Risikoübungen, Abenteuerpädagogik, Schwimmen, Wassergewöhnung, Schule, Schulsport.
- Arbeit zitieren
- André Jucht (Autor:in), 2006, Die Möglichkeiten des Sportförderunterrichts zum Angstabbau bei Schülern mit generalisierten Angststörungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/68153