„Es gibt auf Dauer nur eins, was teurer ist als Bildung: keine Bildung.“ J.F. Kennedy
Das Budget der öffentlichen Hand für Bildung, Forschung und Wissenschaft betrug 2003 für den Bildungsprozess ein Volumen von 122 Mrd. €. Dies entspricht 5,6% des BIP Deutschlands. Innerhalb der OECD befindet sich Deutschland damit im unteren Mittelfeld. Allgemein bildende Schulen (staatliche und private Schulen) machten gemeinsam den größten Einzelposten dabei mit 48 Mrd. € aus.
Soweit man dem Vergleich eines arithmetischen Mittels aus BIP und Bildungsausgaben Glauben schenken mag, und die Sonderrolle Deutschlands durch das duale Berufsausbildungssystem vernachlässigt, kommt man durch einen internationalem Vergleich zu dem Schluss, dass es in der Bildungspolitik- und Finanzierung noch Entwicklungspotentiale für Deutschland gibt (vgl. GRÖZINGER 2005, 44). In fast allen Industrieländern wird das Schulwesen im wesentlichen aus den öffentlichen Haushalten finanziert. Dies gilt auch für Länder mit hohen Privatschulanteil. In vielen Ländern werden private Schulen, dazu gehört auch Deutschland, staatlich unterstützt. In anderen Ländern, wie z.B. Großbritannien und USA, müssen private Schulen sich vollständig selbst finanzieren können und bekommen keine staatlichen Zuschüsse. Mit Blick auf die vergangenen Jahrzehnte ist der Bildungsetat, für die allgemein bildenden Schulen, angestiegen. Diese Mehrinvestition ist aber nicht in Lehrmittel und Ausstattung investiert worden, sondern vorwiegend für die Verbesserung der Schüler – Lehrer Proportion. Mit Blick auf die einzelnen Schultypen ist auffallend, das der Primar- und Sekundarbereich in Deutschland unterfinanziert ist und der Sekundarbereich II klar oberhalb des OECD Durchschnitts liegt (vgl. ebd. 44). Dies zeigt, dass in Deutschland nicht nur im internationalen Vergleich weniger für Bildung ausgegeben wird, sondern auch große Anteile der Mittel als Personalkosten anfallen und Schulzweige unterschiedlich stark finanziell unterstützt werden. Unternehmerisch gesprochen ist die „Firma Schule“ mit Abstand der größte Arbeitgeber Deutschlands. Mit 850.000 Angestellten (inklusive Verwaltung) und 9,5 Mio. „Kunden“ übertrifft sie alle Großunternehmen wie z.B. Siemens (461.000 Mitarbeiter), Daimler- Chrysler (380.000 Mitarbeiter) und VW (340.000 Mitarbeiter).
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungen
- Einleitung
- Die Finanzierung der Bildung im volkswirtschaftlichen Kreislauf
- Schulfinanzierungsansätze der öffentlichen Hand
- Gebietskörperschaften in der Verantwortung der Mittelzuweisung für Schulen
- Die öffentlichen Kassen zwischen Ausgabendruck und Sparzwang
- Steuerungsinstrumente der Effizienzsteigerung in der Bildung
- Arten der Steuerungsansätze
- Steuerungsinstrumente für mehr Wettbewerb
- Kann eine ökonomische Schule auch eine pädagogische Schule sein? – Der Versuch ein Kamel durch ein Nadelöhr zu zwängen?
- Wettbewerbsfördernde Elemente – Ein Für und Wider
- Chancen und Grenzen von Steuerungselementen in der schulischen Bildung
- Ausblick
- Literatur/Quellen:
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung befasst sich mit der Effizienz- und Qualitätssteigerung durch Steuerungsinstrumente in der Schulfinanzierung für die allgemein bildenden Schulen. Der Schwerpunkt liegt auf der Analyse von Möglichkeiten und Grenzen dieser Instrumente sowie der kritischen Diskussion der Einführung von wettbewerbsfördernden Maßnahmen.
- Finanzierung der Bildung im volkswirtschaftlichen Kreislauf
- Schulfinanzierungsansätze der öffentlichen Hand
- Steuerungsinstrumente für die Effizienzsteigerung in der Bildung
- Wettbewerbsfördernde Elemente in der Schulbildung
- Chancen und Grenzen von Steuerungselementen in der schulischen Bildung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den aktuellen Stand der Bildungsfinanzierung in Deutschland vor und beleuchtet die Notwendigkeit von Effizienz- und Qualitätssteigerungen im Schulwesen. Kapitel 2 erläutert die Finanzierung der Bildung im volkswirtschaftlichen Kreislauf und zeigt die Finanzierungsmöglichkeiten durch den Staat und den Privatsektor auf. Kapitel 3 widmet sich den Schulfinanzierungsansätzen der öffentlichen Hand, beleuchtet die Verantwortung der Gebietskörperschaften für die Mittelzuweisung und stellt die Herausforderungen für die öffentlichen Kassen dar. Kapitel 4 behandelt verschiedene Steuerungsinstrumente zur Effizienzsteigerung in der Bildung und stellt verschiedene Ansätze und Instrumente für mehr Wettbewerb vor. Kapitel 5 diskutiert kritisch die Einführung von wettbewerbsfördernden Maßnahmen in der Schulbildung und analysiert Chancen und Grenzen von Steuerungselementen in der schulischen Bildung.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Schulfinanzierung, Effizienzsteigerung, Steuerungsinstrumente, Wettbewerb, Qualitätssteigerung, Bildungssystem, öffentliche Hand, Gebietskörperschaften, Bildungsausgaben, BIP, OECD, Personalkosten, Wettbewerbsfördernde Maßnahmen.
- Quote paper
- Christian Lang (Author), 2007, Effizienz- und Qualitätssteigerung durch Steuerungsinstrumente in der Schulfinanzierung für die allgemein bildenden Schulen - Ein Kampf gegen Windmühlen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/68162