Im Februar und März diesen Jahres machte der Öffentliche Dienst bzw. die ihn vertretende Gewerkschaft VER.DI erneut Schlagzeilen: Die Tarifverhandlungen verliefen nicht im Sinne der Gewerkschaft, der daraufhin folgende Arbeitskampf weitete sich auf insgesamt neun Bundesländer aus – mit z.T. schwerwiegenden Folgen. Am augenfälligsten waren sicher die Berge von Müll, die sich überall in der Bundesrepublik, u.a. auch in den sonst so aufgeräumten Konstanzer Wohngebieten, türmten. Bis in den März hinein wurde in Süddeutschland verhandelt. Es wurde lange gestreikt und mit allen Mitteln gekämpft, selbst Versuche der privaten Beseitigung von Müll wurde von den gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmern des öffentlichen Dienstes sabotiert.
Gewerkschaften treten immer wieder durch solcherart Negativschlagzeilen ins Rampenlicht. Gewerkschaftliches Handeln wird dabei in erster Linie mit Assoziationen von Streik, Trillerpfeifen und roten Mützen verbunden.
Dennoch erfüllen Gewerkschaften in unserer modernen Gesellschaft wichtige Funktionen, die weit über die des „Streikorganisators“ hinausgehen.
Ziel dieser Arbeit soll sein, aufzuzeigen, wie der moderne Sozialstaat von verbandlichem Handeln profitiert. Dies soll beispielhaft anhand gewerkschaftlichen Handelns in der Bundesrepublik Deutschland mit Schwerpunkt auf Interaktionen zwischen Staat und Gewerkschaften erfolgen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung und Eingrenzung des Gegenstandes.
- Einleitung.
- Eingrenzung des Gegenstandes.......
- 2 Private Interessenregierungen in der Theorie..
- 2.1 Grundlegendes zu privaten Interessenregierungen.
- 2.2 Private Interessenregierungen und ihr theoretischer Beitrag zu sozialstaatlicher Ordnung
- 2.2.1 Element der Stabilität
- 2.2.2 Erweiterung des Repertoires an Politikoptionen..
- 2.2.3 Wegfall des staatlichen Legitimationsbedürfnisses durch private Interessenregierungen…………..
- 3 Der Beitrag privater Interessenregierung zu sozialer Ordnung am Beispiel der Gewerkschaften
- 3.1 Gewerkschaften - eine kurze Begriffsbestimmung.
- 3.2 Gewerkschaften als Garant sozialer Ordnung
- 3.2.1 Gewerkschaften als Element einer stabilen sozialen Ordnung.
- 3.2.2 Gewerkschaften und ihr Beitrag zu einem breiten Politikrepertoire..
- 3.2.3 Gewerkschaftliches Handeln ersetzt Legitimationsbedürfnis des Staates.
- 4 Zusammenfassung und Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Beitrag privater Interessenregierungen, speziell von Gewerkschaften, zur sozialen Ordnung im modernen Sozialstaat. Sie beleuchtet die Theorie von privaten Interessenregierungen und analysiert deren praktische Relevanz am Beispiel von Gewerkschaften in Deutschland. Der Fokus liegt dabei auf den externen Effekten von Gewerkschaften im politischen System und ihren Interaktionen mit dem Staat.
- Die Rolle privater Interessenregierungen in der Theorie der Sozialen Ordnung
- Die Bedeutung von Gewerkschaften für die Stabilität der sozialen Ordnung
- Die Erweiterung des politischen Handlungsspielraums durch Gewerkschaften
- Die Funktion von Gewerkschaften als Substitut für staatliche Legitimation
- Die Interaktion zwischen Gewerkschaften und dem Staat in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 legt den Rahmen der Arbeit fest, indem es den Gegenstand der Untersuchung einführt und methodische sowie theoretische Prämissen erläutert. Es wird deutlich, dass der Fokus auf den externen Effekten von Gewerkschaften im politischen System liegt, wobei Markt und Gemeinschaft als soziale Ordnungsmechanismen nur situativ mit einbezogen werden.
Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Theorie von privaten Interessenregierungen, die als "private Interessenregierungen" bezeichnet werden. Es wird dargelegt, welchen Beitrag diese Regierungen gemäß der einschlägigen sozialwissenschaftlichen Literatur zur sozialen Ordnung leisten.
Kapitel 3 befasst sich mit dem konkreten Beispiel der Gewerkschaften in Deutschland und analysiert deren Beitrag zur sozialen Ordnung.
Schlüsselwörter
Private Interessenregierungen, Gewerkschaften, Sozialstaat, soziale Ordnung, Stabilität, Politikrepertoire, Legitimation, Staat, Bundesrepublik Deutschland, Gewerkschaftshandeln, Korporatismus, Pluralismus.
- Arbeit zitieren
- Dipl.-Verw. Isabell Wirth (Autor:in), 2006, Der Beitrag privater Interessenregierungen zu sozialer Ordnung am Beispiel von Gewerkschaften, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/68179