Diese Arbeit befaßt sich mit der politischen Auseinandersetzung um das Autonome Zentrum in Wuppertal zwischen 1986 und 1990. Wuppertal war in den 80er Jahren neben Berlin, Göttingen und Hamburg eine der bundesrepublikanischen Städte mit einer der zahlenmäßig größten Autonomen Bewegungen und ist daher diesbezüglich sicherlich als exemplarisch zu betrachten. Der Betrachtungszeitraum wurde ausgewählt, da 1986 erstmals versucht wurde, ein Autonomes Zentrum in Wuppertal zu etablieren und die Auseinandersetzungen 1990 mit dem gesicherten Bestehen der Einrichtung durch Abschluß eines Nutzungsvertrags endeten.
Zunächst wird die politische Situation in West – Deutschland in den 70er Jahren und die Protestbewegung dieser Zeit charakterisiert und anhand dessen dargelegt, wie es zur Entstehung der Neuen Sozialen Bewegung (NSB) und, daraus hervorgehend, der Autonomen Bewegung und ihren Strukturen Anfang der 80er Jahre kam. Im Anschluß daran wird verdeutlicht, welche gesellschaftspolitische Bedeutung den Autonomen in den 80er Jahren zukam und warum die Verwendung des Begriffs der ‚Jugendrevolte‘ in Bezug auf die Autonomen eher verfehlt ist. Auf dieser Grundlage befaßt sich die Arbeit dann mit den Strukturen und Zusammenhängen der linksradikalen, autonomen Szene der 80er Jahre in Wuppertal. Da das Autonome Zentrum in Wuppertal aus dem linken Kommunikationszentrum der 70er Jahre‚das Haus e.V’. hervorgegangen ist, wird die Geschichte dieses Vereins dokumentiert und wie es zur Idee des Autonomen Zentrums kam. Daran schließt sich eine chronologische Dokumentation der politischen Auseinandersetzungen und der einzelnen Stationen, der Besetzungen und Räumungen des Autonomen Zentrums von 1986 bis 1990 an. Den Schluß bildet ein Fazit über die Entwicklung der Autonomen in einem größeren zeitlichen Zusammenhang, und die Darstellung des Bezugs zwischen der autonomen Bewegung der 80er Jahre und der der heutigen Zeit. In diesem Zusammenhang wird auch kurz auf die Bedeutung des Mittels der Militanz für die Szene eingegangen.
Da sich die Literatur mit dem Thema ‚Autonome Bewegung‘ bis jetzt nur sehr wenig befaßt hat und die Arbeit sich in weiten Teilen auf einen lokal sehr begrenzten Bereich der Autonomen Bewegung bezieht, basiert sie hauptsächlich auf einer umfangreichen Sammlung von Wuppertaler Szene – Publikationen der 80er Jahre (Flugblätter, Aufrufe, Broschüren, Plenumsprotokolle etc.) und auf der empirische Erhebung von Informationen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Die Entstehung der autonomen Bewegung
- Die Protestbewegung der 70er Jahre
- Die Neue Soziale Bewegung
- Die Strukturen innerhalb der NSB und der Autonomen Szene
- Die gesellschaftspolitische Bedeutung der Autonomen in der BRD.
- Der Begriff der,Jugendrevolte' in Bezug auf die Autonomen
- Die autonome Szene in Wuppertal
- Vorgeschichte des Autonomen Zentrums in Wuppertal
- Das Kommunikationszentrum, das Haus e. V.'
- Das erste Autonome Zentrum in Wuppertal.
- Die Auseinandersetzungen um das Autonome Zentrum in Wuppertal und die verschiedenen Stationen 1986 - 1990
- Uellendahler Straße 6a
- Hochstraße 12 - Muno
- Schluß
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der politischen Auseinandersetzung um das Autonome Zentrum in Wuppertal zwischen 1986 und 1990. Sie verfolgt das Ziel, die Entwicklung dieses Zentrums und die dazugehörigen Konflikte im Kontext der autonomen Bewegung der 1980er Jahre in der Bundesrepublik Deutschland zu beleuchten.
- Die Entstehung der autonomen Bewegung in der BRD und ihre Wurzeln in der Protestbewegung der 1970er Jahre
- Die Struktur und die gesellschaftspolitische Bedeutung der Neuen Sozialen Bewegung und der autonomen Szene
- Die Geschichte des Autonomen Zentrums in Wuppertal und die Auseinandersetzungen um seine Etablierung
- Die chronologische Dokumentation der einzelnen Stationen des Zentrums von 1986 bis 1990
- Die Bedeutung der Militanz für die autonome Szene in den 1980er Jahren
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 2: Die Entstehung der autonomen Bewegung: Dieses Kapitel stellt die Entstehung der autonomen Bewegung in den 1980er Jahren in den Kontext der Protestbewegung der 1970er Jahre und beleuchtet die Entwicklungen, die zu ihrer Bildung führten. Es analysiert die Strukturen der Neuen Sozialen Bewegung und der autonomen Szene sowie deren gesellschaftspolitische Bedeutung in der BRD.
- Kapitel 3: Die autonome Szene in Wuppertal: In diesem Kapitel wird die spezifische Situation der autonomen Szene in Wuppertal in den 1980er Jahren dargestellt. Es beleuchtet die Strukturen, Zusammenhänge und Akteure innerhalb dieser Szene.
- Kapitel 4: Vorgeschichte des Autonomen Zentrums in Wuppertal: Dieses Kapitel befasst sich mit der Entstehung des Autonomen Zentrums in Wuppertal. Es schildert die Geschichte des "Haus e. V.", dem linken Kommunikationszentrum der 1970er Jahre, und beleuchtet, wie es zur Idee des Autonomen Zentrums kam.
- Kapitel 5: Die Auseinandersetzungen um das Autonome Zentrum in Wuppertal und die verschiedenen Stationen 1986 - 1990: Dieses Kapitel dokumentiert die verschiedenen Stationen und die Auseinandersetzungen um das Autonome Zentrum in Wuppertal zwischen 1986 und 1990. Es schildert die politischen Konflikte, die mit der Einrichtung des Zentrums verbunden waren, sowie die verschiedenen Standorte, die es im Laufe dieser Zeit einnahm.
Schlüsselwörter
Autonome Bewegung, Neue Soziale Bewegung, Protestbewegung, BRD, Wuppertal, Autonomes Zentrum, Linksradikalismus, Militanz, Gesellschaftspolitik, Kommunikationszentrum, Haus e. V., Auseinandersetzung, Stationen, 1986-1990, Interview, Szene-Publikationen.
- Arbeit zitieren
- Moritz Zinkernagel (Autor:in), 2005, Die Auseinandersetzung um das Autonome Zentrum Wuppertal 1986 - 1990, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/68186