Die vorliegende Arbeit entstand im Rahmen eines Territorialkirchengeschichtlichen Hauptseminars an der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig. Im Mittelpunkt der Lehrveranstaltung stand die Entwicklung der Kirchen im 19. Jahrhundert sowie deren Interdependenzen zur allgemeinen Ereignis- und Sozialgeschichte. Als eine bedeutsame Schnittstelle zwischen den kirchlichen und den zunehmend säkularen Lebensbereichen dieser Epoche können die konfessionellen Vereine, der Gegenstand dieser Arbeit, gelten. Sie beginnen in der Frühphase des 19. Jahrhunderts ihre Entwicklung, nehmen in dessen Mitte einen regen Aufschwung und erreichen bis zum Vorabend des Ersten Weltkriegs einen gewissen Kulminationspunkt. Dabei wird deutlich, daß das „lange Jahrhundert“ keineswegs mit dem Jahre 1900 als abgeschlossen betrachtet werden darf, seine Kontinuität vielmehr bis 1914 bzw. 1918 reicht und seine Wirksamkeit weit in das folgende Jahrhundert ausstrahlt. Die Thematik wird hierbei in drei Abschnitten untersucht und dargestellt: In einem einführenden Teil sollen zunächst die Rahmenbedingungen der Epoche und die daraus folgende allgemeine Entwicklung des Vereinswesens im 19. Jahrhundert betrachtet werden. Im folgenden Abschnitt wird dann der Fokus speziell auf die konfessionellen Vereine gelenkt. Hier sollen grundsätzliche und strukturelle Fragestellungen erörtert werden. Im dritten Teil wird dann auf die chronologische Entwicklung eingegangen. Aufgrund der Vielzahl der Vereine und Vereinstypen kann jedoch diese Darstellung, besonders im letzten Kapitel, nur unvollständig sein und einen Ansatz bilden - eine tiefgründige Untersuchung würde den hier vorhandenen Rahmen sprengen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen
- Einführung: Vereinswesen im 19. Jahrhundert
- Kirchliche Vereine im 19. Jahrhundert
- Entwicklung in Phasen
- Entstehung (1780-1815)
- Entfaltung (1830-1848)
- Aktivierung (1848-1850)
- Konsolidierung (1860-1890)
- Politisierung (1890-1914)
- Fazit
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Entwicklung konfessioneller Vereine im 19. Jahrhundert in Deutschland. Sie untersucht die Entstehung, Entwicklung und Bedeutung dieser Vereine im Kontext der allgemeinen gesellschaftlichen und kirchlichen Veränderungen dieser Zeit.
- Die Entstehung und Entwicklung des Vereinswesens im 19. Jahrhundert
- Die Rolle konfessioneller Vereine in der Gesellschaft und Kirche
- Die verschiedenen Phasen der Entwicklung konfessioneller Vereine
- Die Bedeutung von Vereinen für die Verbreitung von religiösen und sozialen Ideen
- Die Beziehung zwischen Kirche und Staat im Kontext des Vereinswesens
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Vereinswesen im 19. Jahrhundert, wobei die allgemeinen Rahmenbedingungen dieser Epoche sowie die Entstehung und Verbreitung von Vereinen beleuchtet werden.
Der zweite Abschnitt fokussiert auf die konfessionellen Vereine und erörtert grundlegende strukturelle Fragestellungen.
Im dritten Teil werden die verschiedenen Phasen der Entwicklung konfessioneller Vereine chronologisch dargestellt, beginnend mit der Entstehung im späten 18. Jahrhundert bis zur Politisierung vor dem Ersten Weltkrieg.
Schlüsselwörter
Vereinswesen, Kirche, Konfession, 19. Jahrhundert, Deutschland, Sozialgeschichte, Kulturgeschichte, Bürgerliche Gesellschaft, Religiosität, Politisierung, Sozialreform,
- Arbeit zitieren
- M.A. Roy Lämmel (Autor:in), 2005, Kirche und Vereine im 19. Jahrhundert, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/68196