1. Einleitung
Veränderungen! Viele Menschen haben Angst vor Veränderungen, jedoch sind sie es, die das Leben so interessant, unberechenbar und deswegen auch so lebenswert machen. Eine der wohl größten Veränderungen unserer Zeit ist die der Globalisierung. Dieser Prozess betrifft alle Individuen und Gesellschaften, weshalb ihm eine enorme Bedeutung zugemessen werden kann. Er beeinflusst mehr oder weniger alle Kultur- und Lebensbereiche, so auch jenen, auf dem die Aufmerksamkeit unserer Hausarbeit liegen soll, die Medienbranche. Jedoch wollen wir unsere Abhandlung auf die Unterhaltungsindustrie und den Handel mit globalisierten Unterhaltungsformaten beschränken, da dies sonst den Rahmen sprengen würde. Die zentrale Frage unserer Betrachtung soll sein, ob Unterhaltungsformate a la „Big Brother“ und „Wer wird Millionär“ die nationalen Eigenheiten ihrer Ausstrahlungsländer zerstören oder negativ beeinflussen. Doch bevor wir damit beginnen können, wollen wir einführend zum allgemeinen Begriff der Globalisierung zurückkehren, da diese, wie schon angesprochen, den großen Rahmen dieser Problematik bildet.
2. Globalisierung
Sie ist ein per Definition schon lange stattfindender Prozess der „zunehmenden weltweiten Vernetzung der Menschen und Gesellschaften und der Verbilligung ihres Marktzuganges auf Grund technischen Fortschritts in den Bereichen Information, Kommunikation, Transport, Verkehr und Kapital sowie der zunehmenden Liberalisierung des Welthandels.“1 Diese Entwicklungen führen im Bewusstsein der Menschen dazu, das die Welt scheinbar immer weiter zusammenrückt, früher weit entfernte Länder auf einmal viel näher zu sein scheinen, als noch vor einigen Jahren. Die Anzahl der Berührungspunkte unter den einzelnen Nationen und Kulturkreisen steigt ständig. Marshall McLuhan benennt dies umschreibend mit dem Begriff des „Global Village“ und trägt dieser Entwicklung somit auch sprachlich Rechnung. Die Globalisierung charakterisiert sich durch eine Reihe von Teilprozessen, aus denen sie sich in der momentan stattfindenden Form zusammensetzt.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Globalisierung
2.1. Prozesse
2.1.1 Deregulierung und freier Kapitalfluss
2.1.2. Liberalisierung
2.1.3. Privatisierung
2.1.4. Glokalisierung
2.2. Akteure
2.2.1. Weltbankgruppe
2.2.2. Internationale Währungsfonds
2.2.3. Welthandelsorganisation (World Trade Organisation)
2.2.4. Multinationale Konzerne / Global Player
2.2.5. Die Staaten
3. Der Internationale Fernsehmarkt
4. Was ist die Unterhaltungsindustrie?
5. Was sind globale Unterhaltungsformate?
6. Welche Formate und Genres?
6.1. Unterhaltung
6.1.1 Serien
6.1.2. Spielfilme
6.1.3. Shows
6.2. Information
7. Welche Produktionsweisen gibt es?
7.1. Eigenproduktion
7.2. Auftragsproduktion
7.3. Programmimport
7.4. (internationaler) Formathandel
7.4.1. Format-Übernahme
7.4.2. Format-Adaption
7.4.3. Indirekte Format-Adaption
8. Wer spielt eine Rolle?
8.1. TV-Sender
8.2. Produktionsfirmen (innerhalb der Global Player / Konzerne)
9. Einflüsse
9.1. Verwestlichung
9.2. Amerikanisierung
9.3. Homogenisierung
9.4. Einflüsse auf Entwicklungsländer
10. Fazit
11. Schluss/ Ausblick
12. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Veränderungen! Viele Menschen haben Angst vor Veränderungen, jedoch sind sie es, die das Leben so interessant, unberechenbar und deswegen auch so lebenswert machen. Eine der wohl größten Veränderungen unserer Zeit ist die der Globalisierung. Dieser Prozess betrifft alle Individuen und Gesellschaften, weshalb ihm eine enorme Bedeutung zugemessen werden kann. Er beeinflusst mehr oder weniger alle Kultur- und Lebensbereiche, so auch jenen, auf dem die Aufmerksamkeit unserer Hausarbeit liegen soll, die Medienbranche. Jedoch wollen wir unsere Abhandlung auf die Unterhaltungsindustrie und den Handel mit globalisierten Unterhaltungsformaten beschränken, da dies sonst den Rahmen sprengen würde. Die zentrale Frage unserer Betrachtung soll sein, ob Unterhaltungsformate a la „Big Brother“ und „Wer wird Millionär“ die nationalen Eigenheiten ihrer Ausstrahlungsländer zerstören oder negativ beeinflussen. Doch bevor wir damit beginnen können, wollen wir einführend zum allgemeinen Begriff der Globalisierung zurückkehren, da diese, wie schon angesprochen, den großen Rahmen dieser Problematik bildet.
2. Globalisierung
Sie ist ein per Definition schon lange stattfindender Prozess der „zunehmenden weltweiten Vernetzung der Menschen und Gesellschaften und der Verbilligung ihres Marktzuganges auf Grund technischen Fortschritts in den Bereichen Information, Kommunikation, Transport, Verkehr und Kapital sowie der zunehmenden Liberalisierung des Welthandels.“[1] Diese Entwicklungen führen im Bewusstsein der Menschen dazu, das die Welt scheinbar immer weiter zusammenrückt, früher weit entfernte Länder auf einmal viel näher zu sein scheinen, als noch vor einigen Jahren. Die Anzahl der Berührungspunkte unter den einzelnen Nationen und Kulturkreisen steigt ständig. Marshall McLuhan benennt dies umschreibend mit dem Begriff des „Global Village“ und trägt dieser Entwicklung somit auch sprachlich Rechnung. Die Globalisierung charakterisiert sich durch eine Reihe von Teilprozessen, aus denen sie sich in der momentan stattfindenden Form zusammensetzt.
2.1. Prozesse
Diese Prozesse wollen wir an dieser Stelle etwas näher betrachten, um die globale Entwicklung besser zu verstehen und anschließend eventuell Rückschlüsse auf die Beeinflussung nationaler Eigenheiten zu benennen.
2.1.1 Deregulierung und freier Kapitalfluss
Bei dem ersten ordnungspolitischen Prozess wird von staatlicher Seite ganz oder teilweise auf regulierende Eingriffe in wirtschaftliche Prozesse und andere staatliche Maßnahmen verzichtet. Ursprünglich waren diese für notwendig befunden wurden, um „Marktversagen zu korrigieren und/oder politische Zielsetzungen gegen den Markt durchzusetzen."[2]
Diese nunmehr von IWF und Weltbank verfolgte Politik der Deregulierung und des freien Kapitalflusses führte in vielen Teilen der Welt zu erheblichen Veränderung der Kapitalverhältnisse und teilweise enormen Machtkonzentrationen, die leider nicht ausschließlich positive Effekte zur Folge hatten. So zum Beispiel in der mexikanischen Kommunikationsbranche, einem Bereich der dem Menschen eigentlich dienen und das Leben erleichtern sollte, statt ihn auszubeuten und von großen Konzernen abhängig zu machen. „Dem Report der Weltbank zufolge gewannen ausländische Aktionäre rund zwölf Milliarden US-Dollar aus dem Verkauf der mexikanischen Telekommunikationsindustrie – um dann die Telefontarife zu erhöhen, und so den Wert ihrer Aktion in die Höhe zu treiben. Solche Gewinne wurden zu Lasten der privaten Nutzer, dem mexikanischen Volk, gemacht.[3] Außerdem wurde festgestellt, das die Deregulierung keinen positiven Einfluss auf die Armut oder den Prozess der Demokratisierung im Süden[4] hat.
2.1.2. Liberalisierung
Den zweiten, die Globalisierung kennzeichnenden, Prozess, stellt die Liberalisierung dar, die den Abbau repressiver Maßnahmen durch den Staat darstellt. Auch hier verliert der Staat an Macht, um Einfluss auf die Wirtschaft und den Handel nehmen zu können.
2.1.3. Privatisierung
Des Weiteren wird im Zuge der Globalisierung der angestrebte Prozess der zunehmenden Privatisierung vorangetrieben. Dies beinhaltet die Übertragung staatlicher Aufgaben auf die private Seite, dem Verkauf von Anteilen der öffentlichen Hand an privatrechtliche Unternehmen und der Umwandlung öffentlicher Einrichtung in Unternehmen mit privatrechtlicher Rechtsform.
Alle diese Prozesse dienen nur einem Ziel, der Errichtung einer global funktionierenden „freien Marktwirtschaft“ mit möglichst wenigen Handelsbeschränkungen durch die Politik einzelner Staaten.
2.1.4. Glokalisierung
Als letzten Prozess wollen wir nun den der sogenannten „Glokalisierung“ abhandeln.
Auch im Rundfunkbereich stellt man eine zunehmende Interaktion in international agierenden Konzernen fest. Da die Globalisierung allerdings nicht eindimensional verläuft „sind auch die größten, global ausgerichteten Medienunternehmen und Zusammenschlüsse gezwungen, innerhalb einzelner national, sprachlich und kulturell geprägter Medienmärkte jeweils spezifisch differenzierte Strategien zu verfolgen.“[5] Im Bereich der internationalen Nachrichten-, Werbe- und Media-Agenturen „konzentriert sich der Markt weltweit auf wenige Unternehmen, die sich allerdings regionalen Gegebenheiten anpassen müssen.“[6] Somit müssen sowohl Tendenzen zur Lokalisierung als auch zur Regionalisierung, innerhalb der Globalisierung, manifestiert werden, die man in diesem Kontext mit dem Begriff der „Glokalisierung“ zu umschreiben versucht.
Nun sind alle diese Prozesse nicht zufällig, sondern, wie auch in allen anderen Bereichen, in denen Geld eine Rolle spielt, durch eine Reihe von Akteuren herbeigeführt und gesteuert.
2.2. Akteure
Wie sicherlich für jeden leicht zu erraten ist, gibt es bei einem derartig riesigen Prozess eine Reihe von Einzellakteuren, die selbigen beeinflussen. Jedoch wollen wir nur jene benennen und gruppieren, die wahrscheinlich den größten Einfluss und die größte Nachhaltigkeit auf die Globalisierung ausüben. Dies sind neben der eingangs schon erwähnten Weltbankgruppe und dem Internationalen Währungsfonds, die Welthandelsorganisation, Multinationale Konzerne und die Staaten.
2.2.1. Weltbankgruppe
Zu den Aufgaben der Weltbankgruppe gehört es wichtige Infrastruktur-Investitionen zu ermöglichen, für die keine privaten Geldgeber zur Verfügung stehen und die wirtschaftliche Entwicklung von weniger entwickelten Mitgliedsländern durch finanzielle Hilfen, Beratung und Technische Hilfe zu fördern.
2.2.2. Internationale Währungsfonds
Der Internationale Währungsfonds, eine Schwesterorganisation der Weltbankgruppe hat die Aufgaben der Förderung der internationalen Zusammenarbeit in der Währungspolitik, Ausweitung des Welthandels, Stabilisierung von Wechselkursen, Kreditvergabe und die Überwachung der Geldpolitik.
Beide Institutionen zusammen lenken bis heute die internationale Wirtschaft, sind die wichtigsten internationalen Finanzierungsinstanzen und die wichtigsten Geldgeber für die Länder der südlichen Halbkugel. Sie sind „im Grunde geschaffen, um das Funktionieren des internationalen Kapitalismus zu gewährleisten.“[7] Jedoch verfehlten sie ihr eigentliches Ziel, „die Ersparnisse der reichen Nationen dazu zu nutzen, um faire Kredite zu gewähren und die Lebensbedingungen von Menschen in weniger entwickelten Ländern zu verbessern,“[8] um einiges. So profitierten „von der Privatisierung der Kommunikationsindustrie in weniger entwickelten Ländern allein ausländische Investoren und Hersteller von Kommunikationstechnologie in den Industrienationen“[9] und nicht, wie angestrebt, diese Länder selbst.
2.2.3. Welthandelsorganisation (World Trade Organisation)
Die, an dieser Stelle, letzte große Institution soll die Welthandlesorganisation (WTO), deren Namen man spätestens seit ihrer 1999 stattgefundenen Ministerkonferenz in Seattle kennen sollte, sein. Damals kam es zu massiven Protesten von mehr als 50000 Menschen, die gegen deren Politik und die, aus ihrer Sicht, von „der WTO maßgeblich mitverantworteten Welt(un)ordnung, die für Milliarden von Menschen Ausbeutung, Marginalisierung und Umweltzerstörung bedeutet,“[10] protestierten. Eigentlich soll die Welthandelsorganisation der Regulierung der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen dienen. Ihr Ziel ist der Abbau von Handelshemmnissen durch die Liberalisierung des internationalen Handels.
Diese drei großen Institutionen stehen alle, mehr oder weniger, auf einer Seite und bestimmen, in welchem Rahmen der fortlaufende Prozess der Globalisierung, im Bereich der Wirtschaft und des Handels und somit auch der internationalen Geldflüsse, ablaufen soll.
[...]
[1] http://de.wikipedia.org
[2] http://de.wikipedia.org
[3] Vgl. Martin, 1993
[4] Vgl. Hill, 1994
[5] Donges, 2002, S.207
[6] Donges, 2002, S. 208
[7] Mohammadi, 2002, S. 173
[8] Mohammadi, 2002, S. 173
[9] Mohammadi, 2002, S. 174
[10] www.wildcat-www.de
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