Mit der „Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit“ gründete sich 2005 eine neue Partei in Deutschland, die sich nicht nur als regionale Partei begreift und den Anspruch erhebt, die Interessen eines nicht unerheblichen Teils der Bevölkerung zu vertreten. Die Entstehung wirft vor allem zwei Fragen auf: zum ersten die Frage nach der Motivation zur Gründung einer neuen Partei links von der SPD und damit auch die Frage nach der Programmatik, zum anderen die Frage nach den Erfolgsaussichten eines solchen Unterfangens. Alle früheren Versuche, eine bedeutende Partei links von der SPD zu etablieren, schlugen fehl; weder kommunistische Parteien wie die DKP, noch die aus einer anderen Partei hervorgegangenen Gruppen wie die Demokratischen Sozialisten haben langfristig und überregional Bedeutung erlangen können.
Außerdem stellte sich die Frage, wie sich die SPD und die PDS gegenüber denjenigen, die auf dasselbe Wählerreservoir zielen würden, verhalten würden. Denkbar waren neben strikter Konkurrenz auch Kooperation (auf Landesebene z.B.) und eine Korrektur des eigenen Kurses in Richtung des neuen Gegners, um die gefährdeten Wählerstimmen zu behalten (im Bezug auf die SPD). Diese Frage wurde, beschleunigt durch die Entscheidung zu Neuwahlen, im Lauf des Jahres 2005 beantwortet, im Bezug auf das Verhältnis der beiden linken Parteien PDS und WASG zueinander jedoch keinesfalls endgültig geklärt. Die Fusion von Linkspartei.PDS und WASG wurde unlängst (im Sommer 2007) vollzogen, diese Arbeit soll die schwierige und mit diversen Rückschlägen verbundene Zusammenarbeit (auch im Wahlkampf 2005) von der Gründung der WASG bis zum Sommer 2006 beleuchten sowie Sinn und Nutzen einer Fusion für die WASG untersuchen. Der Schwerpunkt wird auf der Kritik an dem Bündnis innerhalb der WASG liegen, außerdem wird, ausgehend von einem kurzen programmatischen Vergleich beider Parteien, ein Ausblick auf die mögliche weitere Entwicklung der Fusion gegeben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Gründung der WASG
- Gefahr von links für die SPD?
- Die Entwicklung des Verhältnisses der WASG zur PDS
- Die Zusammenarbeit nach der NRW-Wahl
- Widerstand gegen die Fusion auf Seiten der WASG
- Widerstand innerhalb der WASG im Sommer 2005
- Die Eskalation im Nordosten
- Die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus
- Konsequenzen für die Fusion
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Gründung der WASG, ihre schwierige Zusammenarbeit mit der PDS/Linkspartei und die damit verbundenen Herausforderungen für eine Fusion. Der Fokus liegt auf der internen Kritik an der Allianz innerhalb der WASG und den Gründen für die Entstehung einer neuen linken Partei in Deutschland.
- Die Entstehung der WASG als Reaktion auf die Agenda 2010 und die Hartz-Gesetze.
- Das Spannungsverhältnis zwischen WASG und SPD.
- Die Kooperation und Konflikte zwischen WASG und PDS/Linkspartei.
- Der interne Widerstand gegen die Fusion innerhalb der WASG.
- Die Erfolgsaussichten einer linken Partei jenseits der SPD.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Arbeit analysiert die Gründung der WASG im Jahr 2005 und die anschließende angestrebte Fusion mit der Linkspartei. Sie untersucht die Motivationen hinter der Gründung der WASG im Kontext der Unzufriedenheit mit der SPD-Politik und den daraus resultierenden Fragen zur Programmatik und den Erfolgschancen einer neuen linken Partei. Die Arbeit beleuchtet die komplexen Beziehungen zwischen der WASG, der SPD und der PDS und deren Einfluss auf den Prozess der geplanten Fusion.
Die Gründung der WASG: Dieses Kapitel erläutert die Entstehung der WASG als Reaktion auf die Agenda 2010 und die Hartz-Gesetze der SPD. Die Unzufriedenheit mit der sozialdemokratischen Politik und die begrenzte Reichweite der PDS im Westen Deutschlands bildeten den Nährboden für die Gründung einer neuen linken Partei. Zwei unabhängige Initiativen, die „Initiative Arbeit & soziale Gerechtigkeit“ (ASG) und die „Wahlpolitische Alternative 2006“, fusionierten zum „WASG e.V.“ und gründeten im Dezember 2004 die Partei „Arbeit & soziale Gerechtigkeit – Die Wahlalternative“. Die Rolle von Gewerkschaftern und enttäuschten Sozialdemokraten wird hervorgehoben, sowie die anfängliche Hoffnung auf eine Kurskorrektur der SPD-Politik.
Die Entwicklung des Verhältnisses der WASG zur PDS: Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung der Beziehung zwischen der WASG und der PDS. Es analysiert die Zusammenarbeit der beiden Parteien nach der NRW-Wahl und beleuchtet die Herausforderungen und Konflikte, die sich aus unterschiedlichen politischen Zielen und Strategien ergaben. Die Zusammenfassung beleuchtet die Schwierigkeiten einer Zusammenarbeit zwischen zwei linken Parteien mit teilweise überschneidenden Wählergruppen und deren Auswirkungen auf den Prozess der angestrebten Fusion.
Widerstand gegen die Fusion auf Seiten der WASG: Dieses Kapitel konzentriert sich auf den Widerstand gegen die Fusion mit der Linkspartei innerhalb der WASG. Es beschreibt die internen Konflikte im Sommer 2005, die Eskalation im Nordosten und die Rolle der Berliner Abgeordnetenhauswahl. Die Zusammenfassung analysiert die verschiedenen Strömungen innerhalb der WASG und die unterschiedlichen Perspektiven auf die Fusion, was zu Spannungen und einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Bündnis führte. Der Konflikt wird im Detail dargestellt, unter Einbezug von Ereignissen und Meinungen aus den jeweiligen Unterkapiteln.
Konsequenzen für die Fusion: Dieses Kapitel untersucht die Folgen des Widerstands innerhalb der WASG für den weiteren Verlauf der geplanten Fusion mit der Linkspartei. Es analysiert die Auswirkungen der internen Konflikte auf die strategische Planung und die zukünftige Ausrichtung der WASG, ohne dabei jedoch den Ausgang der Fusion zu verraten. Die Zusammenfassung bietet einen Ausblick auf die weitere Entwicklung der politischen Situation und skizziert potentielle Herausforderungen für die angestrebte Vereinigung.
Schlüsselwörter
WASG, Linkspartei, PDS, Agenda 2010, Hartz-Gesetze, linke Parteien, Parteigründung, Parteifusion, interne Konflikte, Wahlalternative, SPD, Gewerkschaften.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit über die WASG und ihre Fusion mit der Linkspartei
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Gründung der WASG (Arbeit & soziale Gerechtigkeit – Die Wahlalternative), ihre schwierige Zusammenarbeit mit der PDS/Linkspartei und die damit verbundenen Herausforderungen für eine Fusion. Der Fokus liegt auf der internen Kritik an der Allianz innerhalb der WASG und den Gründen für die Entstehung einer neuen linken Partei in Deutschland.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entstehung der WASG als Reaktion auf die Agenda 2010 und die Hartz-Gesetze, das Spannungsverhältnis zwischen WASG und SPD, die Kooperation und Konflikte zwischen WASG und PDS/Linkspartei, den internen Widerstand gegen die Fusion innerhalb der WASG und die Erfolgsaussichten einer linken Partei jenseits der SPD.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in Kapitel unterteilt, beginnend mit einer Einleitung, gefolgt von Kapiteln zur Gründung der WASG, der Entwicklung des Verhältnisses zur PDS, dem internen Widerstand gegen die Fusion innerhalb der WASG und den Konsequenzen für die Fusion. Ein Literaturverzeichnis und Schlüsselwörter sind ebenfalls enthalten.
Was sind die wichtigsten Ergebnisse der Analyse der WASG-Gründung?
Die Gründung der WASG wird als Reaktion auf die Unzufriedenheit mit der SPD-Politik unter der Agenda 2010 und den Hartz-Gesetzen dargestellt. Die begrenzte Reichweite der PDS im Westen Deutschlands spielte ebenfalls eine Rolle. Die Arbeit hebt die Rolle von Gewerkschaftern und enttäuschten Sozialdemokraten hervor und die anfängliche Hoffnung auf eine Kurskorrektur der SPD-Politik.
Wie beschreibt die Arbeit das Verhältnis zwischen WASG und PDS?
Die Arbeit beschreibt die Zusammenarbeit und Konflikte zwischen WASG und PDS nach der NRW-Wahl. Sie beleuchtet die Herausforderungen, die sich aus unterschiedlichen politischen Zielen und Strategien ergaben, und die Schwierigkeiten einer Zusammenarbeit zwischen zwei linken Parteien mit teilweise überschneidenden Wählergruppen.
Wie wird der interne Widerstand gegen die Fusion in der WASG dargestellt?
Die Arbeit konzentriert sich auf interne Konflikte innerhalb der WASG im Sommer 2005, die Eskalation im Nordosten und die Rolle der Berliner Abgeordnetenhauswahl. Sie analysiert verschiedene Strömungen innerhalb der WASG und unterschiedliche Perspektiven auf die Fusion, die zu Spannungen und einer kritischen Auseinandersetzung führten.
Welche Konsequenzen hatte der interne Widerstand für die Fusion?
Das Kapitel zu den Konsequenzen untersucht die Auswirkungen des Widerstands auf die strategische Planung und die zukünftige Ausrichtung der WASG. Es skizziert potentielle Herausforderungen für die angestrebte Vereinigung, ohne den Ausgang der Fusion zu verraten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: WASG, Linkspartei, PDS, Agenda 2010, Hartz-Gesetze, linke Parteien, Parteigründung, Parteifusion, interne Konflikte, Wahlalternative, SPD, Gewerkschaften.
- Arbeit zitieren
- Nils Schnelle (Autor:in), 2006, Die WASG - Von der Gründung bis zur geplanten Fusion mit der Linkspartei, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/68497