Eines der wichtigsten Sujets des modernen Horrorfilms und des Psychothrillers ist das der Schaulust. Während manche Filme wie „Peeping Tom“ (GB 1960) oder „Anguish“ (USA / Spanien 1987) sich sehr dezidiert mit dem Thema auseinandersetzen (wie ihre deutschen Titel „Augen der Angst“ und „Im Augenblick der Angst“ schon verraten), ist es in vielen anderen Filmen dieser Genres wenigstens marginal präsent: So sind zum Beispiel die subjektiven Kameraeinstellungen aus der Sicht eines Killers bereits zum oft parodierten Klischee geworden.
Ein Film, der dem Diskurs über die Lust am Sehen neue Impulse gegeben hat, ist Dario Argentos „Opera“ (Italien 1987). Der italienische Regisseur, bekannt geworden durch seine ebenso brutalen wie pittoreskengialli,erzählt hierin die Geschichte einer Opernsängerin, die von einem mysteriösen Killer dazu gezwungen wird, seine Mordtaten zu beobachten. Aufgrund der vielfältigen Wechselspiele des Sehens und Gesehen-Werdens, des Zum-Sehen-Zwingens und Blendens in „Opera“ halte ich den Film für besonders geeignet, um anhand seines Beispiels die Thesen Carol J. Clovers über den Slasherfilm zu überprüfen.
Zuerst werde ich die Kapitel „Her Body, Himself“ und „The Eye of Horror“ aus Clovers Textsammlung „Men, Women and Chain Saws“ vorstellen und die Hauptthesen daraus zusammenfassen. Im zweiten Teil dieser Arbeit werde ich dann „Opera“ mit Augenmerk auf die von Clover aufgeworfenen Fragen einer genaueren Betrachtung unterziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Carol J. Clover über den Slasherfilm
- Einleitung
- „Her Body, Himself“
- „The Eye of Horror“
- „Opera“
- Einleitung
- Synopsis
- „Opera“ als Slasherfilm
- Gaze und Identifikation
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Thema der Schaulust im modernen Horrorfilm und Psychothriller, insbesondere im Hinblick auf Dario Argentos „Opera“. Der Fokus liegt darauf, Carol J. Clovers Thesen über den Slasherfilm, speziell ihre Analyse des „final girl“-Konzepts und der Blickverhältnisse im Horrorfilm, anhand von „Opera“ zu überprüfen.
- Schaulust im Horrorfilm
- Gender-Aspekte im Slasherfilm
- Carol J. Clovers Thesen über den Slasherfilm
- Analyse von „Opera“ als Slasherfilm
- Die Rolle von „Gaze“ und Identifikation im Horrorfilm
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die zentrale Thematik der Schaulust im Horrorfilm und Psychothriller vor und führt „Opera“ als Beispielfilm ein. Sie erläutert den Ansatz der Arbeit, Clovers Thesen anhand von „Opera“ zu überprüfen.
- Das zweite Kapitel stellt die zentralen Thesen von Carol J. Clovers Textsammlung „Men, Women and Chain Saws“ vor, insbesondere ihre Erkenntnisse über die Geschlechterrollen im Slasherfilm und die Bedeutung des „final girl“-Konzepts.
- Das dritte Kapitel widmet sich einer Analyse von „Opera“, wobei die von Clover aufgeworfenen Fragen zu „Gaze“ und Identifikation im Horrorfilm im Vordergrund stehen. Der Fokus liegt auf den komplexen Sehrefällen im Film und der Beziehung zwischen Zuschauer und Protagonistin.
Schlüsselwörter
Schaulust, Horrorfilm, Psychothriller, Slasherfilm, Gender, „final girl“, Carol J. Clover, Dario Argento, „Opera“, Gaze, Identifikation.
- Arbeit zitieren
- Kristof Maletzke (Autor:in), 2006, Carol J. Clovers Thesen über den Slasherfilm und Dario Argentos "Opera" , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/68649