Potentiale des 6. Rahmenprogrammes der EU für das Land Brandenburg


Diplomarbeit, 2002

66 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


0. Inhaltsverzeichnis

1. Abkürzungsverzeichnis

2. Vorwort

3. Einleitung

4. Rückblick auf das 5. Forschungsrahmenprogramm
4.1 Aufbau
4.2 Erfahrungen von Unternehmen mit den Rahmenprogrammen

5. Das 6. Forschungsrahmenprogramm
5.1 Ziel und Grundprinzipien
5.2 Aufbau und Struktur des 6. Rahmenprogrammes
5.2.1 Bündelung der Forschung
5.2.2 Ausgestaltung des Europäischen Forschungsraumes
5.2.3 Stärkung der Grundpfeiler des Europäischen Forschungsraumes

6. Vergleich 5. und 6. Rahmenprogramm

7. Der Webdienst CORDIS

8. Die Europäische Union in Brandenburg
8.1 Zukunftsagentur Brandenburg
8.2 Euro Info Centre
8.3 Innovation Relay Centre
8.4 Zusammenarbeit der einzelnen Institutionen

9. Das 6. Rahmenprogramm im Land Brandenburg
9.1 Möglichkeiten und Chancen für Großunternehmen der Region
9.2 Möglichkeiten und Chancen für die KMU der Region

10. Fazit

11. Abbildungsverzeichnis

12. Quellenverzeichnis

1. Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2. Vorwort

Die Europäische Union startet in diesen Tagen das sechste Forschungs-rahmenprogramm mit dem Ziel dem Europäischen Forschungsraum (ERA) etwas näher zu kommen. Aus Sicht des Forschungskommissars Philippe Busquin ist die Forschung in der EU stark fragmentiert und unkoordiniert. Diese strukturellen Schwächen werfen die EU weiter hinter den USA und Japan auf dem Gebiet der Forschung zurück.

Im Jahr 1999 hat die EU rund siebzig Milliarden Euro weniger für Forschung und Entwicklung ausgegeben als die Vereinigten Staaten. Dadurch bedingt liegt die Europäische Union nur auf Platz drei bezüglich der Forschungsausgaben und der Anzahl der Patente pro Einwohner.[1]

Dieser Missstand ist der Hauptgrund für die Neugestaltung und Neuausrichtung des sechsten Rahmenprogrammes, mit dem Ziel den Europäischen Forschungsraum zu verwirklichen. Dies kann aber zwangsläufig nur das Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen der Union, ihrer Mitgliedstaaten und der an der Forschung Beteiligten sein.[2]

3. Einleitung

Das Ziel dieser Arbeit soll es sein, die Chancen und Möglichkeiten zu untersuchen, welche das sechste Rahmenprogramm den Unternehmen und Forschungseinrichtungen im Land Brandenburg und vorausschauend der Länderfusion im Land Berlin bietet.

Durch einen Fragebogen, welcher sich im Anhang befindet, sollen die Meinungen zusammengefasst werden, die beteiligte Unternehmen an den bisherigen Rahmenprogrammen, zu diesen, haben. Es soll untersucht werden ob die regionale Dimension der Maßnahmen der Europäischen Union im Land Brandenburg greift. Diese Maßnahmen sollen wie folgt konzipiert werden:

- umfassende Nutzung der Dynamik und des Potentials der Regionen fördern durch Vernetzung ihrer Kapazitäten und Aktivitäten auf dem Gebiet der Forschung, der Innovation und des Technologietransfers insbesondere in den Bereichen, in denen sie mit gemeinsamen Problemen konfrontiert sind und
- stärkere Berücksichtigung besonderer territorialer, geographischer oder wirtschaftlicher Gegebenheiten bei der Durchführung von Forschungsarbeiten in Europa.[3]

Hierbei ist die Nähe zu Polen und damit Osteuropa sicher ein wichtiger Punkt, der besondere Beachtung finden sollte. Des Weiteren ist die wirtschaftliche Gegebenheit des Landes Brandenburg, mit seiner am Boden liegenden Industrie, sehr beachtenswert.

4. Rückblick auf das 5. Forschungsrahmenprogramm

4.1 Aufbau

In diesem Kapitel soll kurz ein Rückblick auf das fünfte Rahmenprogramm gegeben werden, welches in diesem Jahr ausläuft. Es werden kurz die Ziele, die Struktur und die Instrumente vorgestellt, um den späteren Vergleich vom fünften und sechsten Rahmenprogramm besser zu verstehen, beziehungsweise deuten zu können. Die Ziele des fünften Rahmenprogrammes beruhten wie bei allen vorhergehenden und auch dem neuen Rahmenprogramm auf den Artikel 163 des Vertrages von Amsterdam. Genauer wird bei der Vorstellung des sechsten Forschungsrahmenprogrammes darauf eingegangen.

Das fünfte Rahmenprogramm bestand aus vier thematischen Programmen, welche sich mit einer Reihe genau definierter Probleme befasst haben und drei horizontalen Programmen, welche alle wissenschaftlich - technologischen Bereiche abgedeckten und somit gemeinsamen Bedürfnissen entsprachen. Im Detail waren es folgende thematische Programme:

- Lebensqualität und Management lebender Ressourcen
- Benutzerfreundliche Informationsgesellschaft
- Wettbewerbsorientiertes und nachhaltiges Wachstum und
- Umwelt, Energie und nachhaltige Entwicklung.

Dies wurden ergänzt und verbunden durch folgende horizontale Programme:

- Sicherung der internationalen Stellung der Gemeinschaftsforschung
- Förderung der Innovation und der Einbeziehung von KMU und
- Ausbau des Potentials an Humanressourcen in der Forschung und Verbesserung der sozioökonomischen Wissensgrundlage.

Zur Umsetzung der Themen wurden drei Arten von Maßnahmen benutzt.

Zum Ersten waren es die Leitaktionen, welche zum Ziel hatten mit Blick auf eine Reihe definierter sozioökonomischer Probleme mit europäischer Dimension die Ressourcen und Kompetenzen aller Disziplinen, aller Technologien und aller betroffenen Akteure zu konzentrieren. Es wurden im gesamten Rahmenprogramm insgesamt dreiundzwanzig Leitaktionen konzipiert.[4]

Als zweite Maßnahme gab es generisch ausgerichtete Forschungsaktivitäten, welche durch ergänzende Forschungsaktivitäten die Tätigkeiten im Rahmen der Leitaktionen unterstützen sollen. Die Maßnahmen zielten darauf ab im Rahmenprogramm einen flexiblen Bereich zu erhalten und die Forschung und Entwicklung generischer Technologien in neu entstehenden und/oder zukunftsträchtigen Bereichen zu unterstützen.

Als dritte Hauptmaßnahme ist die Förderung der Forschungsinfrastruktur zu nennen. Hierbei wird durch die Europäische Union ein Beitrag geleistet zur Verbesserung bzw. Ausweitung der gegenseitigen Nutzung bereits bestehender Forschungseinrichtungen (z.B.: Großforschungsanlangen, Datenbanken) in den Mitgliedsstaaten. Außerdem soll mit dieser Maßnahme die Vernetzung der Forschung voran getrieben werden.[5]

Das Gesamtbudget des fünften Forschungsrahmenprogrammes betrug 14,96 Milliarden Euro.[6] Die Verteilung des Geldes auf die einzelnen Programme und eine grafische Struktur des Programmes ist in der Abbildung 1 dargestellt.

Die direkten Aktionen der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) und des „EURATOM“-Programmes sind für diese Arbeit nicht von Bedeutung und werden deswegen vernachlässigt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Struktur des fünften Rahmenprogrammes

Da das fünfte Rahmenprogramm sich in der Endphase befindet und ein großer Teil der Projekte noch nicht abgeschlossen sind, lagen zum jetzigen Zeitpunkt noch keine genauen Ergebnisse vor. Diese sind voraussichtlich ab Dezember 2002 unter www.cordis.lu/fp5 abrufbar.

4.2 Erfahrungen von Unternehmen mit den Rahmenprogrammen

Für diesen Punkt wurde vom Autor in Zusammenarbeit mit der Zukunftsagentur Brandenburg (ZAB) und dem Euro Info Centre (EIC), welches zur BAO GmbH in Berlin gehört, ein Fragebogen entworfen. Dieser befindet sich im Anhang der Arbeit.

Die beiden erwähnten Institutionen werden im Verlauf der Arbeit noch näher beschrieben.

Der Fragebogen wurde an circa eintausendneunhundert Unternehmen und Forschungseinrichtungen versandt. Leider war die Resonanz nicht sehr groß. Nur etwa fünf Prozent der angeschriebenen Adressaten antworteten. Auf mögliche Gründe wird weiter unten eingegangen.

Es kamen insgesamt einhundertundfünfzehn Rückläufer. Die Herkunft der Unternehmen bzw. die Zusammensetzung wird in den folgenden Diagrammen dargestellt.

Es gab hier bei eine Unterscheidung in die Länder Brandenburg, Berlin und Sachsen. Unter Sonstige fallen die restlichen neuen Bundesländer.

Die Unterscheidung der Herkunft wurde dabei in Forschungseinrichtungen, Finalproduzenten und Zulieferbetriebe vorgenommen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Herkunft der befragten Unternehmen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Zusammensetzung der Unternehmen

Es handelt sich hierbei zu achtundneunzig Prozent um Unternehmen, welche die KMU - Kriterien der EU erfüllen, diese werden weiter unten erläutert, und somit als „Hauptziel“ des neuen Rahmenprogrammes in Frage kommen.

Die Unternehmen wurden im Zuge des Fragebogens nach dem Besitz eine Qualitätsmanagementszertifikat sowie eines Umweltmanagementzertifikats befragt.

Ein Qualitätsmanagementzertifikat besitzen fünfunddreißig Prozent der befragten Unternehmen, ein Qualitätsmanagementzertifikat jedoch nur zwei Prozent.

Hauptsächlich wurde das DIN ISO 9001 als Qualitätsmanagementzertifikat genannt.

Nicht überraschend war die sehr hohe Prozentzahl, immerhin dreiundachtzig Prozent, der Unternehmen, die ihre Forschungsaktivitäten in Kooperation mit anderen Unternehmen bündeln.

Wie aus dem Fragebogen ersichtlich ist, wurden die Teilnehmer nach ihren Informationsquellen bzw. Institutionen gefragt, welche sie auf die Rahmenprogramme aufmerksam gemacht oder bei der Antragsstellung geholfen haben. Es ergab sich aus den Antworten folgende Abbildung, wobei zu beachten ist, das Mehrfachnennungen möglich waren.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Informationsquellen der Teilnehmer

Es ist auffällig das sehr viele Teilnehmer ihre Informationen aus dem Internet bezogen haben und durch andere Informationen darauf aufmerksam wurden.

Die Zukunftsagentur Brandenburg ist weit weniger oft genannt worden als das ERIC in Berlin. Sicherlich liegt hier ein Grund darin, das die ZAB erst seit mehr als einem Jahr existiert wohin gegen das ERIC schon mehr als Jahrzehnt tätig ist.

In der nächsten Abbildung wird dargestellt wobei hauptsächlich Unterstützung gegeben wurde. Den Löwenanteil von fünfundvierzig Prozent hat dabei die Identifikation möglicher Programme. Dies ist sicher damit zu begründen, das die Transparenz des Rahmenprogrammes sehr gering ist und nicht für jeden nachvollziehbar. Darauf wird aber später noch einmal eingegangen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5: Analyse der Unterstützungsthemen

Die befragten Teilnehmer sollten auch angeben wie viele Anträge sie bereits bei bisherigen Rahmenprogrammen gestellt hatten. Die Ergebnisse stellt folgendes Diagramm da.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 6: Anzahl der gestellten Anträge

Es ist leider festzustellen das die meisten Befragten noch nie einen Antrag gestellt haben und fast ebenso viele nur einen bis fünf Anträge. Die Gründe dafür werden auf den nächsten Seiten versucht heraus zu arbeiten.

Zuvor soll allerdings noch die Themengebiete zu denen bei bisherigen Rahmenprogrammen Anträge gestellt wurden und die Erfolgsquote dieser dargestellt und erläutert werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 7: Themengebiete der Antragsstellung

Es ist hierbei auffällig, das nur dreizehn Prozent der Anträge sich auf KMU-Sondermaßnahmen bezogen haben. Dies ist sehr wenig, wenn man bedenkt das es fast ausschließlich kleine und mittlere Unternehmen waren, welche Anträge gestellt haben. Der Grund ist hierbei sicherlich zu sehen in der Spezialisierung der kleinen Unternehmen auf bestimmte Themengebiete und somit die Möglichkeit das eigene Know-How bei spezifischen Projekten einzelner Themengebiete einzubringen.

Die Erfolgsquote der Anträge ist in dem Zusammenhang nicht überraschend.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 8: Erfolgsquote der gestellten Anträge

Die meisten Unternehmen bekamen weniger als fünfundzwanzig Prozent ihrer Anträge bewilligt, worunter auch die Unternehmen fallen, welche gar keinen bewilligt bekommen haben.

Eine Erfolgsquote von fünfzig Prozent und mehr haben meist nur Forschungs-einrichtungen, welche spezifische Anträge stellen bzw. sehr viele Anträge stellen.

Es ist sicher nachvollziehbar das viele KMU´s durch eine oder mehrere Absagen die Lust verlieren weitere Anträge zu stellen.

Das folgende Diagramm soll die Verteilung der Gründe darstellen, warum Unternehmen Anträge gestellt haben. Auch hier gab es ein überraschendes Ergebnis, welches vom Autor so nicht erwartet wurde. Fast ein Viertel der Unternehmen haben Ihre Anträge nur aufgrund der Finanzierungsmöglichkeiten gestellt. Erwartet wurde eher eine höhere Anzahl bei Wettbewerbsvorteilen bzw. Zugang zu europäischen Märkten. Für viele ist EU also nur ein potentieller Geldgeber mit dessen Hilfe Projekte durchgeführt werden.

Es wurde eigentlich erwartet das die Wettbewerbsvorteile und der Zugang zu Europäischen Märkten an den ersten Stellen liegen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 9: Gründe für die Antragsstellung

[...]


[1] vgl.: KOM(2000)612 Seite 3

[2] vgl.: KOM(2000)612, Seite 4

[3] vgl.: KOM(2000)612, Seite 7

[4] vgl.: http://www.kowi.de/rp/struktur/struktur.htm

[5] vgl.: http://www.kowi.de/rp/Struktur/struktur.htm

[6] vgl.: http://www.kowi.de/rp/Struktur/struktur.htm

Ende der Leseprobe aus 66 Seiten

Details

Titel
Potentiale des 6. Rahmenprogrammes der EU für das Land Brandenburg
Hochschule
Fachhochschule Lausitz  (Wirtschaft)
Note
2,3
Autor
Jahr
2002
Seiten
66
Katalognummer
V6876
ISBN (eBook)
9783638143486
ISBN (Buch)
9783656211013
Dateigröße
860 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
6. Forschungsrahmenprogramm
Arbeit zitieren
Tobias Jünigk (Autor:in), 2002, Potentiale des 6. Rahmenprogrammes der EU für das Land Brandenburg, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6876

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