Die vorliegende Arbeit entstand im Rahmen des Seminars 'Tacitus: de Origine et Situ Germanorum' und beschäftigt sich mit den Kapiteln 8 und 20 der Germania. Die beiden Kapitel wurden mit Hilfe der zur Verfügung stehenden Fachliteratur inhaltlich analysiert und interpretiert. Das Kapitel 20 wird außerdem stilistisch untersucht. Voran gehen den Analysen jeweils ein Übersetzungs, - und Gliederungsvorschlag. Dem 20. Kapitel liegt im Anhang eine Übersicht der verwendeten Stilmittel bei. Außerdem wurde sich am Schluss des Hauptteils um die Erörterung eines textkritischen Problems bemüht. Inhaltlich haben die beiden Kapitel einen gemeinsamen Gegenstand: die Rolle der Frau bei den Germanen. Im 8. Kapitel wird sie im öffentlichen Leben betrachtet, im 20. Kapitel im privaten Bereich. Außerdem werden die Themen Kriegsfolgen, Nachwuchs und Erbrecht angesprochen. Hinein fließen indirekte Vergleiche mit Zuständen in Rom, was den Eindruck erweckt, dass die Absicht des Autors nicht allein die war, eine ethnographische Schrift zu verfassen. Tacitus steht den Germanen zum einen Teil bewundernd zum anderen Teil abwertend gegenüber. Dies wird an einigen Stellen der hier besprochenen Kapiteln deutlich. Die Frage nach der Motivation Tacitus' beim Verfassen dieser Schrift stellt sich zwangsläufig; sie auf der Grundlage zweier Kapitel, ja selbst auf Grundlage des gesamten Werkes zu beantworten, gestaltet sich als äußerst schwierig, da die Germania weder ein Proömium noch einen Epilog hat, d. h. da sie keine direkte Aussage über das Anliegen des Autors enthält, kann dieses nur durch Analyse und Interpretation erahnt werden. Trotzdem soll anhand der beiden genannten Kapitel die Haltung des Autors und seine Intention beim Verfassen der Schrift untersucht werden. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Übersetzung und Gliederung des 8. Kapitels der Germania
- Analyse und Interpretation von Kapitel 8
- Übersetzung und Gliederung des 20. Kapitels
- Analyse und Interpretation von Kapitel 20
- Textkritik
- Abschließende Überlegungen
- Stilmittel Kapitel 20
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Kapitel 8 und 20 der Germania von Tacitus, die sich mit der Rolle der Frau im Leben der Germanen befassen. Ziel ist es, die Haltung des Autors gegenüber den Germanen und seine Intention beim Verfassen dieser Schrift zu untersuchen.
- Die Stellung der Frau im öffentlichen und privaten Leben der Germanen
- Kriegsfolgen und die Rolle der Frau in diesem Kontext
- Die Bedeutung von Nachwuchs und Erbrecht bei den Germanen
- Indirekte Vergleiche mit Zuständen in Rom und die Frage nach der Motivation Tacitus'
- Die stilistische Analyse von Kapitel 20
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 8:
Dieses Kapitel behandelt die Rolle der Frau im öffentlichen Leben der Germanen. Tacitus beschreibt, wie Frauen ihre Männer im Kampf unterstützen und Einfluss auf politische Entscheidungen haben. Er stellt die Germaninnen als einflussreiche Figuren dar, die mit ihrer Weisheit und ihrem Mut die Männer beeinflussen.
Kapitel 20:
Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Rolle der Frau im privaten Leben der Germanen. Tacitus beschreibt die häuslichen Pflichten der Frauen und ihre Bedeutung für die Familie. Er betont die Rolle der Frauen bei der Erziehung der Kinder und die starke Bindung zwischen Ehemann und Ehefrau.
Schlüsselwörter
Tacitus, Germania, Germanen, Frau, Rolle der Frau, öffentliches Leben, privates Leben, Kriegsfolgen, Nachwuchs, Erbrecht, Stilmittel, Analyse, Interpretation.
- Arbeit zitieren
- Cornelia Bischoff (Autor:in), 2006, Tacitus: Kapitel VIII und XX: Zwischen Geringschätzung und Idealisierung der Germanen - Untersuchungen zum Anliegen des Autors, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/68946